Kapitel 1 - Familie Bailey

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Ichweiß nicht wie viele Tage ich nun durch den riesigen Wald gelaufenbin, aber ich bin so erschöpft, dass es bestimmt mindestens 3 sind.Das Problem ist nur, dass ich nur in der Nacht laufen kann, ansonstenwerde ich geröstet. Warum nur. Warum hat John mir so etwas angetan?
Diese Frage schwirrt schon die ganze Zeit in meinem Kopf herum,aber ich werde niemals eine Antwort darauf bekommen. Schließlichwill und werde ich ihn und Mason nie wiedersehen. Und das ist auchgut so. Ich komme gut alleine zurecht und brauche keine Hilfe vonVerrätern, die mir nur etwas vorgespielt haben.

Aberich bin kaputt und weiß einfach nicht was mit mir los ist. MeinKörper spielt verrückt. Mir ist warm und gleichzeitig kalt. Ichweiß nicht was ich fühlen soll, ob ich glücklich oder traurig bin,ich kann es nicht auseinanderhalten. Es fühlt sich an, als würdeich zerbrechen und das ganz langsam. Ich glaube das letzte Tier, dassich erlegt habe, war gestern und ich brauche mehr. Unbedingt.

Ichlehne mich gegen einen großen Baum und atme tief durch. Zwar kannich lange laufen, also muss man als Vampir eine Menge Ausdauer haben,aber dennoch bin ich fertig, da mir seit gestern kein Tier mehr überden Weg gelaufen ist.

Festhuste ich einmal und höre in der nächsten Sekunde ein Geräusch.Jemand ist hier. Sofort drehe ich mich um und gehe inAngriffstellung. Ich erblicke einen jungen Mann mit mittellangendunklen Locken, der seine Arme hochnimmt, als würde er direktaufgeben wollen. "Wow, nicht so schnell." sagt er und ichsehe ihn misstrauisch an. "Ich will dir nichts tun." fügter hinzu und lächelt mich leicht an.

Ichmustere ihn und muss erkennen, dass ich einen Adligen Mann vor mirstehen habe. Er sieht sehr gut aus und scheint nur 4-5 Jahre älterals ich zu sein.

"Werbist du?" will ich dennoch skeptisch wissen und bleibe weiterhinauf Abstand.

"MeinName ist Jonah Bailey und wer bist du?" fragt er und nimmt seineHände herunter. "Was machst du hier?" stelle ich alsGegenfrage.

"Nun,dieses Waldstück gehört zu unserem Grundstück. Ich wollte nur nachdem rechten sehen." erklärt er mir und hört nicht auf zuLächeln.
Ich sehe ihn immer noch skeptisch an und will weiterlaufen. "Warte." bittet er mich und ich drehe mich langsamwieder zu ihm um.

"Ichweiß immer noch nicht wie du heißt und was du hier machst."sagt er versöhnlich und kommt etwas näher.

Kurzzögere ich. Kann ich diesem jungen Mann vertrauen? "Ich...heißeSara. Sara Fontana. Ich..." wieder zögere ich. Ich kann ihmdoch nicht einfach sagen, dass ich ein Vampir bin. Er würde michbestimmt direkt töten wollen. "Ich habe meine Familieverlassen." sage ich nur.

"Darfich fragen was passiert ist?" will er höflich wissen und ichschlucke einmal. "Ich will nicht darüber reden. Tut mir Leid."

"Kannich dir irgendwie helfen?" schlägt er vor und hält mir seineHand hin. Soll ich sie nun ergreifen? Ich meine, ich kann nur Abendsraus, wenn die Sonne untergegangen ist. Es würde gut sein, wenn icheinen Unterschlupf zu haben, der mich vor dem Sonnenlicht schützt.Obwohl es keine Dauerlösung sein wird. Aber bis dahin, werde ich mitmeinem Vampirdasein besser umgehen können.

Ichnehme langsam und vorsichtig die Hand des schönen Mannes und seheihn an. "Ein bisschen Hilfe wäre nicht schlecht."


Nacheinem 10 Minuten Marsch, sind wir auch schon bei dem großen Haus vonJonah angekommen. Es sieht wirklich prachtvoll aus, fast so wieunseres.
Dort scheint es gerade eine Party zu geben, denn esgehen viele Menschen in das Haus. Seit ich ein Vampir bin, sehe ichnormale Menschen in einem komplett anderen Licht. Ich spüre förmlichihre Pulsadern und muss mich zusammenreißen nicht jedem die Kehleaufzubeißen.

"Bitte.Komm." höre ich auf einmal von Jonah, der mich so aus meinenGedanken reißt. Er legt seine Hand auf meinen Rücken und nimmt michmit.

Drinnenläuft eine angenehme Musik und viele Kerzen schmücken die Räume.Aber ich spüre keinerlei Wärme. Das ist schon vergangen, als ichjenen Morgen aufstand und ein Vampir wurde.

Erstauntsehe ich mich um. So viele Menschen, die prächtig gekleidet sind.Wunderschön.

"Jonah!"höre ich einen Mann rufen, der auf einmal zu uns kommt und mich vonoben bis unten mustert. "Wen hast du uns denn da mitgebracht?"will er wissen.

Ersieht ähnlich aus wie Jonah. Er hat ebenfalls längere Locken undsieht gut aus. Der unterschied ist, dass er einen leichtenOberlippenbart hat, der ihm aber außerordentlich gut steht und seineHaare rot-blond sind.

"Dasist Sara Fontana, sie wird uns für ein paar Tage besuchen."erklärt Jonah.

"Soist das. Hallo, mein Name ist Mike Bailey. Ich bin der Eigentümer,dieses bescheidenen Hauses." stellt sich der Mann vor und gibtmir einen Handkuss.

DieseMänner wirken freundlich, aber ich bin mir immer noch nicht sicher,ob ich ihnen trauen kann. Sie sehen zwar wie normale, reiche Menschenaus, aber irgendetwas ist anders, das spüre ich.

Ichweiß nicht, was an ihnen anders ist, aber irgendetwas sagt mir, dassich ihnen vertrauen kann. 

Toxic - Die Geschichte eines Vampirs (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt