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Wie sie immer diese Fahrten über Nacht machen können, dass war mir schon beim ersten Mal fraglich, doch egal.
Ich war noch nicht einmal mehr ganz 20km von Emii entfernt und sie wusste nicht einmal, dass ich gleich da sein werde.
Bei ihr angekommen stand kein Auto vor der Tür, was mich schlechtes ahnen lies. Trotzdem klingelte ich und schaute somit, ob sie denn da war. Und ja, es ging ein Licht an und die Tür öffnete sich. Meine Eltern waren gerade abgefahren, als sie mich komplett geschockt ansah und dann halb in Tränen ausbrach, was ich ihr aber augenblicklich gleichtat. Wir hielten uns einfach nur im Arm, ohne ein Wort zu sagen und wir hörten uns wohl gegenseitig leicht schluchzen. Wir standen bestimmt 5 Minuten oder gar mehr so da, bis ich es durch einen Kuss beendete. Auch wenn sie ihn erwiderte, merkte ich das es falsch war.
Ein kurzes schwiegen kam auf, als Emii mich gerade ins Haus bat und mir berichtete, dass sie Sturmfrei hätte. Wir gingen nach oben, in ihr mir bekanntes Zimmer und legten uns auf Ihr Bett. Ewig, wenn auch nur schwer und unter dem Einfluss vieler Tränen, lagen wir nur da und redeten. Am Anfang über Tobias und den Blauschopf, doch dann über ihre schlimmen "Freunde", von welchen ich immer noch überzeugt war, dass sie nur schlimmes wollen. Aber was kann man tuen, entweder sie macht alles was sie wollen oder alles, alles was je schlechtes vorgefallen ist, kommt ans Licht.
Dies abzuwägen ist echt sehr schwer, aber was solle es. Die einzig richtige und viel wichtiger noch erdenkbare Lösung für ihr Problem ist, alles offenzulegen, da es Emii in meinem Anschein echt schlecht ging. Gegen Null Uhr lag sie nur noch bei mir im Arm und redete leise, sodass ihre Tränen zwischenzeitlich lauter waren. Um 2 schlief sie dann ein, was mich aber noch lange nicht zur Ruhe brachte, da ich nicht genau wusste, was jetzt los ist.
Ich wusste sie war glücklich mit Tobias, aber auch wenn ich da war. Es war halt anders. Doch abgesehen davon machte ich mir auch echt große Sorgen um sie. Ich wusste nichts, mein Kopf war wie leer und sie, die Antwort auf all meine offenen Fragen, lag bei mir in Arm und schien entspannt zu schlafen. Eine Sache wurde mir aber auch klar, als ich selber langsam müde wurde; Es war richtig hier her zu kommen.
Am Mittag wachten wir auf, bzw. ich weil ich alleine im Bett lag. Ich stand auf und wollte schauen wo Emii war. Ich fand sie nach nur 2 Minuten in der Küche, da sie uns anscheinend gerade etwas zu essen machte.
Wir aßen, gingen raus und redeten noch einmal sehr tiefgründig über alle Probleme, als wir nach Hause kamen. Am Abend holten mich Isabel und Hans bei ihr ab, da wir wieder nach Hause, also zurück in den Westen, mussten.
Auf dem Weg hatte ich viel Zeit zum überdenken, um all die Dinge zu überdenken, die am Wochenende in mein Ohr fielen.
Meine Sorge wurde immer größer, je mehr ich darüber nachdachte. Aber weg von ihr, mir ihre Beschreibung von Fabian ein, welcher im Normalfall nett seien sollte, wie Tobi mir ja auch schon erzählte. Komisch, dass dieser so zu mir ist.
Mit lauter Gedanken und Fragen, dafür umso weniger positiveren Ideen und Antworten, begab sich der Tag dem Ende zu und ich schloss die Augen.

Rainy Days could be the best.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt