Baby Blue

meeting the boys

"Wenn ich wegen euch beiden sterbe komm ich aus meinem Grab zurück und ziehe euch mit den Abgrund!" Schrie ich den beiden Jungs vorne zu und versuchte mich nicht zu übergeben.

"Wo zur Hölle hast du Autofahren gelernt?" fragte ich Jason der sich vor Lachen auch nicht mehr halten konnte.

"Mach wenigstens Musik oder so an."

Jason hielt mit einer Hand weiterhin das Lenkrad fest und mit der anderen Griff er nach seinem Handy. Es war offensichtlich mit dem Auto verbunden und nach ein bisschen rumgetippe ertönte Lautstark Van Halen mit Why can't this be love? Und erfüllte das ganze Auto mit einem weiteren Meisterstück. Und anscheinend sang nicht nur Thomas gerne im Auto denn Jason sang mindestens genau so laut wie er und während ich den beiden so zu sah fragte ich mich etwas was ich mich schon längst hätte Fragen sollen.
Wie und warum zur Hölle sind diese beiden Jungs überhaupt Befreundet? Wie ist das passiert? Wann ist das passiert? Und wo passe ich in diese vollkommen verdrehte Geschichte herein?

It's got what it takes
So tell me why can't this be love?
You want it straight from the heart
Oh, tell me why can't this be love?

Durch die dunklen Scheiben konnte ich gar nicht exakt erkennen wo wir hin führen. Erst als das Auto anhielt und wir ausstiegen wusste ich wo wir waren. In der Sunstone Abteilung Reich und aufgeblasen. Jedes der Häuser in dieser Straße war doppelt so groß wie unseres. Die Vorgärten sahen peinlich perfekt aus und ich wusste das jedes Kind das hier aufgewachsen war auf der einzigen Privatschule hier gegangen war oder gehen würde.

"Und was machen wir jetzt hier?" fragte ich skeptisch und trat vom Auto weg auf den Bürgersteig.

"Das wirst du schon sehen Ari sei mal nicht so ungeduldig."

Thomas und Jason gingen vor zu einem der wunderschönen Häuser. Abrer nicht zum Eingang sondern zur Garage und Jason hämmerte ein paar mal gegen das Metall.

"Mach schon auf Charlie!"

Und tatsächlich. Im nächsten Moment begann sich das Garagentor zu öffnen und ich blickte in einen Raum der schon gar nicht mehr als Garage durchgehen würde. Sie war so groß wie unser Wohnzimmer und unsere Küche zusammen.
In der Mitte war ein Set mit Schlagzeug, Mikrophonen und Verstärkern aufgebaut. Mehrerer Gitarren lehnetn an der Wand. Zwei Sofas und mehrere Sitzkissen waren im Raum verteilt, genauso wie kleine Tische und lauter andere Habseligkeiten. An der Decke waren Lichterkette aufgehangen wurden und überall stapelten sich mehrere Alben sowie alte CD Player und Boxen.
Ich trat Vorsichtig in die Garage und der Geruch von Zigaretten stieg mir in die Nase. Es war mir nicht unangenehm oder so, ich hatte mich schon lange an den Geruch gewöhnt und irgendwie passte er hier rein.

"Und wie gefällt  es dir?" fragte Thomas as ich zu den Gitarren ging und sie mir besser an sah.

"Das ist der Hammer!" Ich drehte mich zu den Jungs zurück.

Neben Jason und Thomas stand jetzt ein weiterer Junge mit zerstreuten blonden Haaren die ihm ständig ins Gesicht fielen und er sah generell etwas verwahrlost aus und trotzdem gar nicht mal schlecht. Ich tippte mal darauf das dass Charlie war.

"Jetzt sag mir nicht das ihr in einer Band spielt." ich musste ungewollt lachend und sah die drei Jungs ungläubig an.

"Wäre das denn so schlimm?" ertönte eine Stimme hinter mir die mir einen Schauer über den Rücken lief und ich drehte mich ruckartig um.

In der Tür die wohl ins Haus führte stand ein Junge mit braunen Haaren und dunklen Augen in schwarzen skinny Jeans und einem eindeutig alten Nirvana Shirt. Nichts eins dieser neuen Hipster Shirts von Urban Outfitters.

"Das entscheide ich dann wenn ich euch spielen gehört habe." sagte ich nüchtern als ich meine Gedanken wieder gesammelt habe und der Junge kam leise lachend zu mir herüber.

"Ich bin Austin Eliot." sagte er und hielt mir die Hand hin.

Seine Stimme war so unverwechselbar schön das ich das Gefühl hatte mein Herz würde für ein paar Sekunden stehen bleiben. Ich meine das könnte doch nicht sein oder? Ich meine das ernsthaft. Das ist unmöglich. Mein Kopf kann sich kein Szenario ausdenken, sich keine Dimension vorstellen in der solche großen Zufälle möglich wären.
Und ganz neben bei, ich glaube nicht an Zufälle.