Baseballschläger

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"Alter, was für ein Mist!"

Genervt und nicht gerade sanft, reiße ich die ungefähr fünfzig Flyer, die nur auf meiner Spindtür kleben, hinunter.

"Sorry, Mona, Baby. Aber wenn man schon die ganzen Flure mit den Dingern beklebt und bis hierhin, am Arsch dieser hormongesteuerten Schule, ankommt, hätte auch ich kein Bock eine zweite Runde zu machen. Also alles an-"

"Meinen Schrank klatschen. Ist klar."

Ich verdrehe die Augen und knalle die Tür zu, nachdem ich meine Tasche ausgeräumt und mir mein Skateboard geschnappt habe.

"Hätten sie, diagonal gesehen, jeden zweiten Spind zugeklebt, wäre es-"

"Genau aufgegangen, ja ja", unterbricht nun Jess ihn, während wir den Rückweg, zum Ausgang der Schule, antreten.

"Bitte verschone uns wenigstens an Wochenenden von deiner überdimensionalen Klugheit. Manchmal habe ich die Vermutung, dass man deine Wurzeln bis Einstein zurückverfolgen kann, während meine bei Frankenstein enden."

Heute ist Freitag.
Endlich Wochenende.

Der Rest der Woche verlief so ziemlich gleich. Ich versuchte mich weiter an das Gedrängel und Gebrüll in der Schule und Mensa zu gewöhnen und Freunde zu schließen. Pamela ging uns, dank Jess, aus dem Weg. Man munkelt, dass sie angeblich an ihrer Brust operiert werden musste, was meiner nach völlige Scheiße ist. An ihr ist ja alles schon gefaked, da geht nichts mehr.

Und man sieht das Ergebnis.

Der Schwimmkurs ist diese Woche ausgefallen, was mir persönlich nichts ausgemacht hat, nur hätte ich gerne mit Brandon geredet, der in den Pausen unauffindbar war.

Stattdessen sah ich jeden Tag Harry. Überall. Jeden Morgen beim Rauchen, in den Pausen auf dem besagten Tisch, draußen beim Training, nach der Schule am Tor...doch genau wie er mich, habe ich ihn ignoriert.

Es sollte mir nichts ausmachen. Schließlich sind wir keine Freunde oder so, aber dennoch hätte ich wenigstens ein Lächeln erwartet, als einen durchdringenden Blick seiner waldgrünen Augen, die ich nicht deuten kann. Und er hatte kein wenig scheu mich anzustarren. Ständig war ich die Erste, die nachgab.

"Was ist das überhaupt?"

Jess fasst sich dramatisch ans Herz.

"Travis! Ich bin enttäuscht! Ich dachte, du benutzt deine Fähigkeiten deines Auges, die alles sofort schlussfolgern und an dein Hirn leiten, damit du dir noch mal Gedanken machen und jedes kleinste Detail herausfinden kannst!"

"Lustig. Ich habe es mir nicht angesehen, weil es mich nicht interessiert, Jess."

Travis verdreht genervt die Augen und ich muss grinsen. Es überrascht mich nicht, dass Travis keine Parties mag.

"Ja, eine fette Hausparty."

Jess nimmt den Flyer aus Travis' Hand und zerknüllt ihn, bevor sie ihn sich über die Schulter wirft. Sie klingt nicht gerade begeistert und ich erinnere mich an Harry's Einladung zu einer Party. Bestimmt ist diese gemeint.

"Geht ihr denn nicht dahin?", frage ich und Jess bleibt ruckartig stehen.

"Nein. Auf keinen Fall."

Sie bemerkt meinen Blick auf ihr, doch statt sie, antwortet mir Travis.

"Die Party findet bei Horan, Niall Horan statt."

Auf meinen fragenden Blick spricht er weiter.

"Er ist mit im Footballteam und einer von Harry's Freunden. Ein ziemliches Arschloch und reichlich verwöhnt. Seine Eltern haben mächtig Kohle und seine Parties sind stadtberühmt, weswegen ihm auch ganz egal ist, wer alles kommt."

American Guy ( Harry Styles FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt