Harry's Schluchzen zog sich durch die Halle. Alle Menschen die sich versammelt hatten, folgten seinem Blick, der auf mir ruhte. Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, so wie er es immer tat wenn er nervös wurde. Das ich seine Gesten seinen Stimmungen zuordnen konnte, hätte mich eigentlich zum Lächeln gebracht, doch nichts würde mich je wieder glücklich sein lassen.
Mit zitternden Händen öffnete er den, bis jetzt geschlossenen, Briefumschlag. Wieder flatterte sein Blick zu mir.
Stotternd begann er die erste Zeile zu lesen: An die Bandmitglieder von One Direction, Harry
Ich sah wie ihm wieder einige Tränen die Wangen hinab liefen und auch als mein Blick zu den anderen glitt, bot sich mir immer wieder dasselbe Bild.
Ich kann mir vorstellen wie du jetzt am Pult stehst, die anderen werden vor dir sitzen. Alle werden wie gebannt an deinen Lippen hängen und dir zuhören wie du diese, meine letzten Worte, für dich vorliest. Du wirst dich wundern weshalb ich auf den Umschlag Für deine Rede bei meiner Beerdigung geschrieben habe, wenn es doch eigentlich für dich persönlich ist. Nun ja,ich hoffe du behältst diese Worte danach auf ewig in deinem Herzen. Außerdem weiß ich, dass du ihn so oder so vorgelesen hättest. Dafür kenne ich dich zu gut.
Harry's Lippen bebten und er strich sich mit den Daumen über die Augenlider. Er versuchte die Tränen nicht wieder über sein Gesicht strömen zu lassen. Zayn neben mir stand auf und lief zu Harold ans Pult. Die Szene die sich mir bot ließ meinen Atem stocken und wahrscheinlich nicht nur meinen. „Ich dachte auch, dass ich dich kenne“ schrie Harry und sein Schrei klang verzweifelt, als er in Zayn's Armen in sich zusammen sackte.
Ich versuchte stark zu bleiben, jedoch kam ich nicht umhin mir Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. Louis drückte meine Hand und ich zuckte schnell weg, bevor ich versuchte ihm ein Lächeln zu schenken, jedoch schien dies mir nicht allzu glaubhaft zu gelingen. Zayn brachte Harry zu seinem Platz, von wo er mich aus verweinten Augen ansah. Am liebsten hätte ich mich zu ihm gesetzt, doch wusste ich das ich, wenn ich das jetzt täte, seine Trauer in Wut umschlagen ließ.
Flehend sah er mich an, doch ich konnte nicht anders als dort auf meinem Stuhl zu sitzen und über den Verlust meines Aller Besten Freundes zu trauern. Jeder in diesem Saal hatte jemanden verloren der ihm wichtig war: Einen Bruder, einen Sohn, einen Freund, einen Besten Freund oder ein Idol.
Zayn las Harry's Brief laut weiter und zog so alle Aufmerksamkeit auf sich.
Ja, denn du warst einer meiner besten Freunde. Ich kann mich noch genau an den Satz erinnern, den ich einmal in einem Interview gesagt habe: „Ich wollte immer einen Bruder haben, nun scheint es mir als hätte ich Vier“. Du siehst vielleicht, das da ein Fleck auf dem Papier ist.
Ja, auch ich habe geweint als ich eure Briefe geschrieben habe, genauso wie ihr wahrscheinlich beim Lesen weinen werdet. Wenn nicht, weiß ich das ihr bereits soviel geweint habt das ihr es einfach nicht mehr könnt. Ich weiß ihr liebt mich, genauso wie ich euch immer noch liebe.
Du warst der einzige dem Ich alles erzählt habe. Ich kenne dich so gut, das ich weiß wie du Rebecca gerade anstarrst. Ja, bei dem Gedanken muss ich sogar wieder lachen.
Ich sah zu Harry herüber, nachdem Zayn die letzte Zeile vorgelesen hatte. Dann verstummte er. Harry's Blick war wieder mit Kummer gefüllt.
Und ich weiß, wie du dir die letzten Tage Vorwürfe gemacht hast. Ja, ich weiß es Hazz. Doch auch du hättest nichts mehr ändern können, vertrau mir. Denn an dem Tag an dem ich dir von dem wichtigsten in meinem Leben erzählt habe, es war der 28.08.2013, stand mein Entschluss schon lange fest. Die Briefe, nun ja, ich habe sie in der darauffolgenden Nacht geschrieben. Es war schön zu hören, dass ich dir wichtig bin. Doch daran hatte ich um ehrlich zu sein niemals gezweifelt.
Ich werde die Sekunden zählen, bis du wieder hier neben mir sitzt und in der Zeit, warte ich hier und passe auf dich auf.
Und Harry? Ich möchte dir nur eine Sache sagen: Nur weil sie der Grund ist, ist es trotzdem nicht ihre Schuld. Vergiss meine Worte nie.
Liam
Soo, das war das erste ganz kurze Kapitel. Feedback ? x
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To the Moon and Back
ФанфикVerlassen, Einsam, Hilflos So hat sich Rebecca eigentlich nie so wirklich gefühlt. Doch an dem einen Tag, der ihr komplettes Leben durcheinander warf, starb nicht nur er. Nun sitzt sie da, auf seiner Beerdigung und hört sich an was er zu sagen ha...