Wir gingen in dieselbe Schule nach dem wir mit der Elementary School abgeschlossen hatten. Hatten dieselbe Freunde, Fächer, Lehrer, Noten und Hausaufgaben. Das nächste Ereignis das sich in mein Gedächtnis gebrannt hat, war der Tag bevor du in deinen sehnsüchtig erwarteten Sommerurlaub am Ende der Grade 5 gefahren bist. Du warst gerade Elf geworden. Wir liefen beide am Ufer des Sees lang, du hattest deine Sandalen schon längst ausgezogen und wir beide hatten immer noch unsere nassen Schwimmsachen an.
Rebecca, ich habe kein Gedächtnis wie ein Elefant. Ich weiß die folgende Unterhaltung nur noch Wort für Wort, weil ich sie genau so an dem Tag in mein Tagebuch geschrieben habe. Ja, natürlich wusstest du von dem Tagebuch, schließlich hast du es selber schon in die Finger gekriegt. Ich habe es gesehen, aber ich bin dir nicht böse. Du hast es, nachdem du dir -so neugierig wie du nunmal bist- alle Fotos angesehen hast, sorgfältig wieder unter mein Bett gelegt und auf meine Rückkehr gewartet.
Egal, du fragtest mich „Liam kann ich dich was fragen?“ und Ich erwiderte nur nervös mit einem langezogenen „Hm-mh“, während ich dich ansah und nervös auf meiner Unterlippe kaute. „Was bin ich für dich?“ „Was du für mich bist?“ wiederholte ich und du nicktest nur, bevor du mich ansahst. Das ist eine dieser Angewohnheiten die ich an dir so sehr schätze ( ja ich sage mit Absicht nicht liebe), denn du fragst einfach direkt und ohne irgendeinen Zusammenhang zu unserer vorherigen Unterhaltung Dinge die dich interessieren. „Ich meine..“ begannst du und tippeltest vorsichtig am Ufer entlang. Ich wusste das du nervös warst, denn du strichst dir immer wieder eine Haarsträhne hinters Ohr, eine Angewohnheit die du auch heute noch hast. „bin ich deine Freundin?“ und mit Freundin meintest du nicht dieses Feste Freundin so wie Max aus der Parallelklasse immer von unzähligen Mädchen sprach. „Du bist eine meiner Freundinnen“ sagte ich und du sahst mich erstaunt an. Ich hatte gelacht. „Na gut du bist meine einzige Freundin“ Ich zog an deinem Zopf. „Liam!“ hast du geschrien und bist ein Stück nach vorne gerannt.
„Du bist mein bester Freund Liam“ Dein Grinsen hatte ich noch nie so groß wie in diesem Moment gesehen. „Und du bist meine beste Freundin Becks“ erwiderte ich und du strecktest mir deinen kleinen Finger entgegen. „Schwörst du auf Mimi, die einäugige Katze in eurem Gartenhaus?“ „Ich schwöre“ Und so harkte ich meinen kleinen Finger mit deinem zusammen.
Die Tränen krochen schmerzhaft schnell aus meinen Augen und schmerzhaft schluckte ich sie auch wieder hinunter. Keuchend schnappte ich nach den letzten Wörtern wieder nach Luft. „Ich kann das nicht“ rief ich und rannte vom Podium, hinaus in den kühlen Wind der mir mein Kleid um die Beine schlug. Es war mir egal, was all die Leute in der Kirche von mir dachten. Alles was zählte war Liam, der einzige der mir wichtig war. „Ich dachte immer es sei Louis, dessen Liebe ich brauchte. Dabei warst du es die ganze Zeit bei dessen Worten mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Ich versuchte nur all meine Gefühle auf Louis zu übertragen, weil ich mich nicht traute mir meine Gefühle für dich einzugestehen und es dir zu sagen. Aber jetzt deine Worte und Briefe zu lesen Liam.. Es bricht mir das Herz. Wieso öffnest du mir jetzt die Augen, jetzt wo es zu spät ist Liam?“ flüsterte ich, die Tränen trockneten langsam auf meinen Wangen. „Ich kann nicht mehr Liam. Wie soll ich ein ganzes Leben ohne dich ertragen, wenn mir fünf Tage schon zu viel sind?“
„Rebecca“ hörte ich jemanden hinter mir und drehte mich um. Mein Vater stand dort, die Tränen standen ihm in den Augen. „Daddy, wie konnte er mich nur verlassen“ sagte ich, bevor er mich in seine Arme zog und ich wimmernd zusammensackte. Er stützte mich, so gut es ging. „Ich wusste immer das ihr zusammen gehört Darling“ sagte er und ich sah ihm in seine blauen Augen. „Ich liebe ihn so sehr“ Sanft strich er mir über mein Haar, bevor er einen Kuss auf meinen Scheitel drückte. „Ich weiß Liebling, ich weiß“
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To the Moon and Back
FanfictionVerlassen, Einsam, Hilflos So hat sich Rebecca eigentlich nie so wirklich gefühlt. Doch an dem einen Tag, der ihr komplettes Leben durcheinander warf, starb nicht nur er. Nun sitzt sie da, auf seiner Beerdigung und hört sich an was er zu sagen ha...