Silva:
28...29...30- Geschafft!
Schwer atmend erhob ich mich aus der Liegestütze-Position und richtete mich auf. Ich befand mich am nah Waldrand, der an die Wüste grenzte.
Während meine Atmung und mein Puls langsam etwas runterfuhren, scannten meine Augen die Umgebung. "Sei stets wachsam ", so lautete Marons 2. eiserne Regel. Und die musste man befolgen, wenn man am Leben bleiben wollte. Falls sich der persische König dazu entschlossen haben sollte, eine seiner Möchtegern-Patroullien in die Wüste zu senden, würde die persische Armee heute wohl um 10 Soldaten leichter werden. Kurz warf ich einen Blick auf meine Waffen: mein Bogen hing mir über der Schulter, mein Pfeilköcher war voll, mein leicht gebogenes Schwert steckte in seiner Scheide und meine Wurfmesser saßen alle am richtigen Platz, um jederzeit schnell erreichbar zu sein. Zufrieden nickte ich und lief los. Bis Sonnenuntergang musste ich zurück sein, sonst würde ich wieder eine Strafpredigt Marons und eine Drill-Einheit über mich ergehen lassen müssen- beides Dinge, auf die ich nicht sonderlich scharf war.
Ich hatte den Fluss erreicht. Vorsichtig blickte ich mich auf der kleinen Lichtung um, bevor ich sie betrat. Maron hatte mir eingeschärft, dass ich durch mein Äußeres unterschätzt werden würde. Das verschaffte mir einige Sekunden in denen ich Zeit hätte, den Gegner außer Gefecht zu setzen. Ich kniete an den Fluss und betrachtete mein Spiegelbild: meine etwa schulterlangen braunen Haare hatte ich nach hinten geflochten, damit sie mich nicht störten und meine braunen Augen blitzten mir im Wasser entgegen. Für ein 17 jähriges Mädchen war ich ziemlich durchtrainiert, was ich allein Maron zu verdanken hatte. Ich trug eine lange aber leichte schwarze Hose, ein schwarzes , enganliegendes ärmelloses Hemd mit kleinen Stickereien und ebenfalls schwarze Lederstiefel.
Ich füllte meinen Trinkschlauch, als ich hinter mir ein Geräusch wahrnahm.
Sofort sprang ich auf, sprintete über die Lichtung und machte eine Flugrolle über einen Baumstamm. Ich presste mich an den harten Stamm und zog sicherheitshalber zwei meiner Wurfmesser hervor.
Ich warf vorsichtig einen Blick über meine Schulter, als plötzlich ein großes, pechschwarzes Pferd auf die Lichtung trat, laut wieherte und in meine Richtung blickte. Ich musste grinsen und stand auf. Es war Andros, mein Hengst. Eigentlich war er so wie ich: wild, ungestüm und unzähmbar. Als wir uns vor vier Jahren, als er noch ein Fohlen gewesen war, begegnet waren, hatten wir uns gegenseitig angezogen wie 2 Magnete und gehörten seit diesem Tag auch zusammen. Lächelnd lief ich auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen muskulösen Hals. "Na mein Schöner", murmelte ich, "Hast du Lust etwas zu laufen?" Wie zur Bestätigung schnaubte er. Ich schwang mich auf seinen starken Rücken, Sattel und Zaumzeug brauchten wir nicht, wir verstanden uns auch so. Ich verlagerte mein Gewicht und sofort trabte er an. Kurz darauf fiel er in Galopp und trug mich in Richtung Wüste.Hey ihr,
da dies hier meine erste Geschichte auf Wattpad ist, würde ich mich wirklich sehr über Feedback und ehrliche Kritik eurerseits freuen.
LG Eva

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Schwur der Assansinen
Historical FictionAssansinen galten im alten Persien als Legende. Die Sage erzählte, dass sie früher als Auftragsmörder und Leibwächter der persischen Könige eingesetzt wurden. Sie wurden zum Töten ausgebildet, niemand hätte es gewagt, sich an jemandem zu vergreifen...