Der Überfall auf dem Markt (Vorgeschichte)

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Auf dem Weg nach Ulm dachte sie nochmal über die letzten Stunden nach.
Sie hatten wirklich Glück, das ausgerechnet jetzt in Ulm ein Mittelaltermarkt stattfand.
Denn dank ihrer Überzeugungskraft konnte sie ihre Schwester Andrea und deren Freundin Anna dazu überreden, das sie den ganzen Tag dort verbringen.
Elwen liebt Mittelaltermärkte und wollte schon immer ein Teil davon sein.
Doch hatte sie dafür nie das Geld gehabt.
Mit ihren 17 Jahren hatte sie noch nicht sehr viel Geld verdient.
Ihre Schwester dagegen war 9 Jahre älter als sie.

Elwen, wir sind da, riss Andrea sie aus den Gedanken.
Elwen blinzelte mit den Augen und schaute aus dem Autofenster.
Das erste was man sah war ein großer Parkplatz, zwischen durch erkannte man ein paar Menschen mit orangenen Westen.
Weiter hinten erkannte man zwei Hütten und dahinter war der Markt.

Als das Auto anhielten sprang sie förmlich aus dem Auto und sah sich weiter um.
Als auch die anderen zwei ausgestiegen waren gingen die drei zum Markt.
Man sah schon viele verkleidete Männer und Frauen.
Die Hütten stellten sich als Ticketstand raus.
20 verlangten die Leute in den Hütten.
20? Das war doch nicht deren Ernst?, dachte sich Elwen.
Wiederwillig gab sie einen 20 Schein hin und erhielt dafür ein rotes Armband.
Toll! 20 für ein Band aus Papier.
Naja, ist ja auch egal.
Sie gingen an den Hütten vorbei und gingen von Stand zu Stand.
Elwen war heute stolze Besitzerin von 75, da muss man doch hier irgendwo was vernünftiges finden.

Es gab Stände mit Kleidung, Schmuck, Essen und Trinken und Waffen.
Ein Verkaufsstand mit Bögen, Pfeilen und Dolchen fand Elwen besonders interessant.
Sie wollte sich noch viel genauer umschauen, doch die anderen gingen schon zum nächsten Händler.
Nach einer Weile kamen sie an einem Wurfstand an.
Dort konnte man Dolche oder Äxte in einen Baumstamm werfen.
Sie schauten sich das eine Weile an und dann schob jemand Elwen dorthin und sie sollte es mal ausprobieren.
Natürlich nahm sie die Dolche.
Aber als sie den ersten Dolch in die Hand hielt merkte sie schon, dass diese ziemlich schlecht verarbeitet waren.
Der Mann erklärte ihr wie sie die Dolche werfen sollte.
Sie tat wie er es ihr gezeigt hatte.
Der erste blieb am Rand des Baumstammes hängen.
Doch die Nächsten trafen immer besser. Der letzte landete sogar in der Mitte des Baumstammes.
Das war sehr gut! Aber das machst du doch bestimmt nicht das ersten mal! ,sagte der Mann und grinste.
Nein, das war jetzt wirklich das erste mal, dass ich sowas gemacht hatte. ,bekam er als Antwort und der Mann sah überrascht zu Elwen.

Sie gingen noch weiter und irgendwann brauchten Andrea und Anna eine Pause. Sie kauften sich etwas zu essen und zu trinken.
An diesem Sonntag war es sehr warm und Elwen hatte natürlich eine schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt an.

Dennoch wollte die junge Dame noch keine Pause machen. Es gab noch so viel zu sehen.
Also sagte sie den beiden Bescheid, dass sie sich noch weiter umschauen würde.
Lauf aber nicht zu weit weg und mach dein Handy an ,sagte Anna.
Daraufhin nickte Elwen und ging schon weiter. Machte ihr Handy an und steckte es wieder in ihre Hosentasche.

Wenige Minuten danach war sie auch schon an dem Stand mit einigen Waffen angekommen.
Elwen nahm sich einen wunderschönen Bogen und durfte ihn auch gleich ausprobieren.
Er war ganz leicht und die Sehne ließ sich angenehm spannen.
Elwen erfuhr, dass der Bogen 180 kosten würde.
Okay, so viel Geld hatte ich jetzt auch nicht.
Traurig legte sie den Bogen wieder zurück und ging wieder zurück zu den Anderen.

An dem Tag folge noch ein Turnier, welches die Drei nicht verpassten und es wurde ein Schnupperkurs für Schwertkampf angeboten.
An dem Elwen natürlich teilnahm.
Jedoch merkte sie schon mittendrin das ein Zweihandschwert nichts für die kleine Elwen war.
Zumal das Schwert fast größer als sie war. Sie war ja gerade mal 1,60m.

Als der Kurs zuende war gingen die Schwestern und Anna zu einem Crepe Laden und aßen etwas.
Und hast du vorhin den blaue Ritter gesehen, der war mega süß. ,hörte ich meine Schwester zu Anna sagen.
Ja, der war wirklich ein hübscher.
Bäh, Jungs.
Innerlich hätte sie kotzen können. Diese ständige Liebe. Überall wo man hin sah.
Äußerlich verdrehte die junge Schwester aber nur die Augen.
Genau in diesem Moment setzte sich der blaue Ritter einen Tisch weiter weg.
Elwen konzentrierte sich wieder auf ihren leckeren Crêpe.
Als sie jedoch wieder hochblickte saß der Blaue auf einmal neben ihrer Schwester und redete mit ihr.

Plötzlich hörte man Schreie und jeder schaute in die Richtung aus der diese kamen.
Was kommt den jetzt für eine Show?
Einige Sekunden später sah man hässlich Monster über den Markt rennen.
Elwen sprang auf und auch der Ritter erhob sich.
Diese hässlichen Monster griffen die Menschen an.
Und dann sah man wie eine Frau tot zu Boden fiel.
Erst da merkte Elwen, dass das keine Show war sondern real.
Der Ritter zog sein Schwert und auch die anderen Bewaffneten zogen ihre Waffen.
Elwen schaute sich hektisch um.
Sie konnte schließlich nicht einfach hier blöd rumstehen und nichts tun. Deshalb entschied sie sich einzugriefen.
Sie rannte zu den Waffenstand zurück.
In ihrem Augenwinkel erkannte sie dass diese Monster nun gegen einige Ritter kämpften.

Am Waffenstand angekommen, nahm sie sich den Bogen von vorhin, einen Köcher und steckte in diesen so viele Pfeile wie es nur ging.
Anschließend band sie sich den Köcher auf den Rücken und rannte in die Richtung der Monster.
Diese hatten gebogene oder gezackte Schwerter.

Der erste Pfeil befand sich schon in ihrer Hand.
Elwen legte ihn an und schoss das ihr am nächsten stehenden Monster ab.
Nach einigen Minuten hatte die junge Schwester 3 dieser hässlichen Monster erledigt und 5 verletzt, als sie erkannte wie eines dieser Biester Andrea näher kam.
Elwen schoss einen Pfeil auf diesen, jedoch traf es nur sein Bein.
Es stolperte, doch es lief immer weiter darauf bedacht Andrea zu verletzen.
Sie zog den nächsten Pfeil, doch vor lauter Angst zitterten ihre Hände so stark, dass der Pfeil sein Ziel verfehlte.
Elwen wollte den nächsten Pfeil ziehen als sie merkte, dass der Köcher leer war.
Unbewusst umfasste sie den Bogen stärker und rannte auf das Monster zu.
Es war nur noch einige Meter von der am Boden liegenden Andrea entfernt.
Für Elwen fühlte es sich an als ob sie Hunderte von Metern von ihrer Schwester weg war.
Als sie nur noch knapp zehn Meter hatte, rannte eines dieser Monster sie um und riss sie zu Boden und schlug auf sie ein.
Ein Ritter kam Elwen zur Hilfe und erledigte das Monster.

Schnell stand die Kleine auf und sah wie das Monster sein Schwert über ihrer Schwester erhoben hatte.
Sie setzte zum rennen an, als er sein Schwert nieder sausen ließ und ihrer Schwester durch den Brustkorb stieß.
Elwen blieb wie erstarrt stehen.

Vor ihren Augen entstandt ein Schleier und sie erkannte alles nur noch unscharf.
Was sie aber erkannte war das der Blaue das Monster erlegte.
Wie in Trance ging Elwen auf Andrea zu und fiel neben ihr auf die Knie.
Die Tränen liefen ununterbrochen.
Es tut mir leid, hörte sie den blauen Ritter sagen.
Doch weinte sie weiter ohne die Worte des Ritters richtig zu vernehmen.
Plötzlich fiel er neben Elwen schlaff auf den Boden und sie schaute nach oben.
Dabei sah sie ein ganz besonders hässliches Monster über ihr stehen.

Und im nächsten Moment wurde alles schwarz.

I see you (Legolas fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt