Kapitel 2 - Neue Freundin?

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Ich habe mich immer besser mit Frauen verstanden, die Jungs dachten alle ich wäre schwul, da ich nur mit Frauen befreundet war. Mir war es egal, was die anderen über mich denken. Ich las die Nachricht noch einmal. Zum ersten Mal hat mich jemanden angeschrieben, sodass ich nach einiger Zeit mit 'Hey, ich heiße Rick.' geantwortet habe. Wir befreundeten uns schnell. Nach einiger Zeit gab sie mir ihr Kik-Benutzername bekannt, damit wir öfters schreiben konnten. Als ich meinen Laptop schloss merkte ich, dass es Mitternacht ist. Ich schrieb weiter mit Melissa und wusste schon, dass diese Freundschaft lange gehen würde.

In den verbliebenen Tage der Ferien war ich meistens am Laptop auf diese Seite und habe auch die ganze Zeit mit Melissa geschrieben. Sie wusste halbwegs über mein ganzes Leben bescheid und ich über ihr Leben. Sie war in einem Jungen verliebt...
Ich wusste nicht wie sich liebe anfühlt, ich war nie verliebt. Eine Freundin hatte ich bereits, doch 'lieben' hatte ich sie nicht. Ein Blick in der Task-leiste verratet mich, dass ich am nächsten Tag zur Schule gehen musste. Ich hatte echt keinen Bock auf diese Schule. Viele sagten, dass dort zu viele aggressiven Personen gibt und ich bin mehr ein freundlicher und ruhiger Mensch. Als ich mich etwas ausruhen mochte kam meine Mutter in meinem Zimmer. Ihr Gesichtsausdruck zeigt mir alles: alles andere als glücklich. ,,Komm ins Wohnzimmer wir müssen reden!''

Mit langsame Schritte ging ich meiner Mutter hinterher. Irgendwie hatte ich angst, was habe ich nun wieder falsches gemacht? Mein Bruder sass auf dem Sofa und meine Mutter nahm ihr Platz neben ihm. ,,Rick, morgen ist dein erster Schultag und eins sag' ich dir! Wehe du fliegst aus dieser Schule raus ansonsten schick ich dir in einem Internat! Wenn mir einen Lehrer anruft, dann bist du gefickt mit mir. Nimm dir doch ein Beispiel an deinem Bruder. Du bist echt eine Schande für diese Familie und das wird sich ab heute ändern. Nur noch einen Versuch hast du um mich stolz zu machen!''
Ich sah meine Mutter nur an, kein Wort ging mir aus dem Mund. ,,Morgen bist du um 06:00 wach ist das klar?'' sagte meine Mutter, doch ich schwieg. ,,Ist das klar?! ''schrie sie und als Antwort gab ich ihr ein einfaches 'Ja'.

In meinem Zimmer konnte ich meine Gefühle nicht beherrschen, ich hatte lust gegen die Wand zu schlagen. Dies habe ich auch gemacht. Ich schlug immer stärker bis ich die Blutspur an der Wand gesehen hatte. Als Ablenkung habe ich einige Apps installiert, doch alle wurden sofort deinstalliert, außer eine App, die mich echt gefallen hat: Tumblr. In Tumblr sah ich viele deprimierende Einträge. Einer der Einträge hat mich überrascht. Es war ein Bild in diesem Bild konnte man eine Klinge erkennen. Ein Mädchen war auch zu erkennen. Das Mädchen hatte ihre Arme mit alte und auch frische Narben bedeckt. "So bin ich glücklich." las ich unten in der Beschreibung. Fühlt man sich mit ritzen glücklich?

Ich nahm eine Schere von meinem Schreibtisch und öffnete die Schraube, der die zwei Hälften von der Schere hält. Eine Hälfte schmiss ich auf dem Boden und die andere legte ich sorgfältig auf meinem Unterarm. Die scharfe Seite war auf meiner Haut gerichtet. Langsam zog ich waagerechte über meinem Unterarm. Ich sah wie sich ein weißer Strich sich gebildet hat. Nach einiger Zeit wurde es rot. Es hat nicht besonders weh getan, doch glücklicher bin ich geworden. Mehrmals zog ich die Schere hin und her, schneller und stärker. Meine Ritze sahen aber nicht so aus wie bei den Bildern... Mach ich was falsches? Zum Teil war es mir egal, deswegen schmiss ich die erste Hälfte der Schere unter dem Bett und die andere Hälfte schmiss ich ebenfalls unter meinem Bett. Den Wecker habe ich um 06:00 gestellt und zum Schluss ging ich auf meinem Bett. Lange hat es nicht gebraucht um die Augen zu schließen, um die Welt der Träume endlich betreten zu können.

GedankenversunkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt