Kapitel 1.

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"Also, Frau Kim, da sie noch nicht volljährig sind, müssen sie entweder von ihrem nähesten, volljährigen Verwandten aufgenommen, oder in ein Jugendheim geschickt werden." Der Anwalt sprach ganz sachlich. Ich jedoch, hatte Mühe, nicht wieder in Tränen auszubrechen, als ich ihm antwortete. "Ja, also werde ich wohl in ein Jugendheim geschickt, da ich eigentlich keine näheren Verwandten habe."

Meine Stimme klang dünn, schwach und einfach nur müde - kein Wunder. Immerhin waren mein großer Bruder, meine Mutter und mein Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen, den ich selbst nur knapp überlebt hatte. Und anstatt um meine Familie trauern oder mich von meinen Verletzungen erholen zu können, musste ich eine ganz Menge Papierkram und Kosten auf mich nehmen.

"Nun, sind sie sicher? In meinen Unterlagen steht da aber noch etwas von einem gewissen Herrn Dong Young Bae und Dong Hyun Bae, ihren Cousins." Bitte was? Cousins? Und dieser Name.. Dong Young Bae? Den Namen hatte ich doch schonmal gehört..?

"Das kann nicht sein.. So weit ich weiß, hatten meine Eltern garkeine Geschwister."

Der Anwalt runzelte verwirrt die STirn. Dann schob er mir wortlos ein Blatt Papier hin.

Kim Aya Me, geb. Lee: Geboren: 02.04.1963, Gestorben: 07.11.2016

Geschwister: Dong Miu Hun, geb. Lee: Geboren:19.06.1960, Gestorben: 16.04.2000

Fassunglos starrte ich auf das Dokument. Eine Tante? Ich hatte eine Tante und hab nie etwas von ihr gewusst?

Ich rang um meine Fassung und nickte dem Anwalt kurz zu. "Wie sagten sie? Dong Young Bae? Hätten sie vielleicht seine Kontaktdaten?"

- - -

Mittlerweile stand ich vor dem Gerichtsgebäude, in meiner Hand einen Briefumschlag mit allen möglichen Kontaktdaten von Dong Young Bae. Ich würde ihn Anrufen wenn ich zuhause wäre.

Ich rief ein Taxi an, was auch realtiv schnell km, nannte dem Fahrer meine Adresse und ließ mir während der Fahrt nochmal alles im Kopf durchgehen.

Dong Young Bae... Woher kannte ich diesen Namen? Ich steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und ließ mein Lieblingslied laufen.

Eyes, Nose, Lips by Taeyang.
Mein Bias von Bigbang war zwar GD, aber ich liebte dieses Lied. Taeyang steckte so viele Gefühle da rein...

Ich riss die Augen auf, die ich im Laufe meines Gedankengangs geschlossen hatte. Dong Young Bae - Taeyang! Kann es sein?

Ich zückte mein Handy und googelte erst "Bigbang" und dann "Taeyang", und meine Befürchtung wurde bestätigt.

Taeyang war möglicherweise mein Cousin.

"Madame? Das macht dann 25€" riss mich der Taxifahrer aus meinen Gedanken.

Oh.. Wir hatten angehalten. Und dem genervten Blick des Taxifahrers nach, versuchte er schon ziemlich lange, sein Geld zu bekommen.

Ich gab dem Taxifahrer schnell das Geld. Dann stieg ich verlegen aus.

Ich bekam noch einen genervten Blick vom Fahrer, der jetzt wegfuhr.

Ich steuerte auf das Haus zu, in dem ich wohnte. Ich hatte eine Wohnung in einem recht guten Viertel, worauf ich sehr stolz war. Leider war die Wohnung auch im 7. Stock.

Die Wohnung hatten meine Eltern mir finanziert, doch ich habe auch meinen eigene Teil dazu beigetragen - Die Möbel und die Hälfte der Miete musste ich selbst zahlen.

Ich steuerte auf den Fahrstuhl zu, der sich auch schnell öffnete. Zum Glück waren dort keine Leute drin.

Ich hasste es, mit anderen Leuten in einem Fahrstuhl zu fahren.

Dann war ich auch schon bei meiner Wohnung.

Der Tod meiner Familie war jetzt schon fast 3 Wochen her, trotzdem sah ich meime Familie überall.

Tränen stiegen mir in die Augen, als ich das Wohnzimmer betrat. Eine Woche würde ich hier noch wohnen können.

Um nicht loszuheulen, konzentrierte ich mich auf den Briefumschlag in meiner Hand und öffnete ihn.

Da war ein Zettel drin, mit Dong Young Bae's Handynummer, Festnetznummer, E-Mailadresse und Adresse.

Adresse... Korea!
Ich erstarrte, als ich dieses eine Wort las. Korea. Stimmt! Er wohnt in Korea, daran hatte ich garnicht gedacht!

Jetzt fing ich doch an zu heulen.

Klar, ich war Koreanerin, doch ich lebte in Deutschland. Ich hatte alle meine Freunde in Deutschland, ging in Deutschland zur Schule!

Sollte mein Cousin mich aufnehmen, würde ich nach Korea ziehen müssen.

Ich ging in die Küche und machte mir zur Beruhigung einen Tee. Als er fertig war, setzte ich mich an meinen Tisch und ließ meinen Blick durch die Wohnung schweifen, die bald nicht mehr meine sein würde.

Ich bemühte mich, runterzukommen.

Nach etwa 10 Minuten war ich soweit beruhigt, dass ich nicht mehr alle 2 Sekunden schluchzen musste und wieder anständige Sätze bilden könnte.

Mit leicht zitternden Händen griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer meines Cousins.

Es tutete.
Einmal, zweimal. Beim vierten Mal ging er dran.

"Hallo?" fragte eine Stimme am anderen Ende der Leitung.

"Hallo, mein Name ist Kim Yuki." antwortete ich leise.

"Wer bist du? Woher hast du meine Nummer? Bist du ein Fan?" sofort klang die Stimme gestresst und sauer.
Also war er Taeyang. Er hielt mich für einen durchgeknallten Fan.

"Nein, nein. Ich habe deine Nummer vom Anwalt bekommen." Ich fing gleich wieder an zu heulen.

Wahrscheinlich muss man das an meiner Stimme gehört haben, denn als mein Cousin antwortete, klang seine Stimme nicht mehr ganz so sauer.

"Vom Anwalt? Wieso? Erzähl mir bitte was passiert ist und was der Grund ist, das du mich anrufst." .

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