Der Schweiß lief mir die Stirn hinunter. Angestrengt sah ich mich um. Die Schlacht Böse gegen Gut war im vollem Gange. Alle Völker Mittelerde hatten sich zusammen getan um den dunklen Herrscher zurück zu schlagen. Die schwere Elbenrüstung hinderte mich stark beim kämpfen, doch ich durfte sie nicht ablegen. Es würde meinen Tod bedeuten. Die Orks schienen immer mehr zu werden. Die Menschen wurden zurückgedrängt und niedergeschlagen. Im ganzen war es ein wildes Gemetzel. Ein furchteinflößender schauender Ork kam mit seinem Morgenstern auf mich zu gerannt. Nervös hob ich mein Schwert in meinen zitterten Händen. Das grauheutige Geschöpf grinste boshaft und holte mit einem mal aus. Gerade so konnte ich mich vor dem Hieb retten und sprang zur Seite. Stöhnend kam ich auf dem dunklem Boden auf. Mein Herz pochte stark, als ich bemerkte wie der Ork auf mich zu lief. Könnte mir denn Niemand helfen? Grinsend holte er wieder aus und haarscharf konnte ich mich zur Seite rollen. Von Anfang an hätte ich auf Herrin Galadriel hören sollen, als sie sagte ich sei noch nicht so weit für die Schlacht. Hätte ich doch nur auf sie gehört! Aber ich musste meiner Meinung standhalten und Argumentieren bis sie aufgab. Mit einem kleinen Laut rammte ich mein Schwert dem Vieh in die Brust. Mein Kampfgeist war auf einmal wieder wie neu und mit neuen Mut sprang ich auf. Wo war nur Elrond? Angestrengt drehte ich mich im Kreis auf der Suche nach seinem Haarschopf. Unter so vielen Kämpfenden kann dies schon ein harter Akt werden. Erfreut lachte ich auf, als ich seinen Schopf endlich ausgemacht hatte. Elegant wie ein Elb nur konnte versuchte er einen Troll zu bezwingen. Elrond war für mich wie ein Bruder, weshalb ich los rannte um ihm zur Seite zu stehen. Auf meinem Weg streckte ich den Einen oder Anderen Ork nieder. Schnaufend kam ich neben Elrond zum stehen, welcher mich kurz an lächelte. Freudig erwiederte ich sein aufmunterndes Lächeln. Sofort nahm ich meine Kampfstellung ein und versuchte so gut es ging die grässlichen Orks auf Abstand zu halten. Gerade war ich mit einem besonderen hässlichen Ork beschäftigt, als mich ein Aufschrei aus meiner Konzentration riss. Alarmiert drehte ich mich zu Elrond herum, welcher einem Ork mit voller Wucht sein Schwert in seinen Leib rammte. Angewidert sah ich ihm dabei zu und vergaß die Orks um mich herum komplett. Man sah Elrond seine Verzweiflung an. Als er sich aufrichtige sah er mich an. Seine Augen weiteten sich geschockt und er wollte etwas schreien. Doch es war zu spät. Ich konnte den Schmerz bereits fühlen, welcher sich durch meine Lunge zog. Ich riss meine Augen auf und sah langsam an mir hinunter. Eine Schwertspitzte ragte aus meinem Brustkorb. Mit einem Ruck wurde das Schwert wieder hinaus gezogen und mein Körper klappte schlaff in sich zu sammen. Elrond stieß einen schrei aus und stürzte sich auf mich. Seine Hände legten meinen Kopf in seinen Schoß. Vorsichtig als wäre ich aus Porzellan wiegte er mich vor und zurück. Meine kleine zierliche Hand wanderte zu seiner Wange. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Stumm weinte er vor sich hin. Mir war klar, dass ich gehen musste. Meine Uhr lief ab. Ich hatte nicht mehr lange Zeit. "Du musst lächeln, Mellon(Freund)", meine Stimme war brüchig. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Zügen. Mit meinem Daumen wischte ich ihm seine Tränen weg. "Ich versuch es, Mellyn(Freundin)", lächelte Elrond leise und strich mir sanft übers Haar. "Nicht versuchen, machen", grinste ich. Ergeben nickte er. "Erfüllst du mir einen letzten Wunsch, hanar?(Bruder)", murmelte ich. Ich nannte Elrond extra Bruder, damit er verstand wie viel er letztendlich bedeutet. "Sicher doch, muinthel(Schwester)", flüsterte er betrübt. "Zünde alle hundert Jahre eine Kerze für mich an, damit ich sehen kann das du lebst. Lass sie immer aus brennen so lange deine Trauer anhält. Sobald du die Trauer besiegt hast, puste sie aus. Dann weiß ich, dass ich keine Angst mehr um dich brauch", krächzte ich mit trockener Kehle. Meine Kräfte verließen mich endgültig. Elronds Tränen tropften auf mein Gesicht. Ich wollte doch nicht, dass er in Trauer versinkt. "Ich verspreche dir, dass ich es tun werde", sagte er mit weicher Stimme. Dann begann es. Ich merkte wie eine unsichtbare Kraft mich nach oben zog. Sie trennte meine Seele vom Körper. Meine Atmung geriet ins stocken. Das Atmen fiel mir immer schwerer. "Möge dich Manwe in seinen Hallen aufnehmen", flüsterte Elrond. Zum letzten mal strich ich mit meinem Daumen über seine Wange. Ich war nun bereit um zu gehen. "Cuio vae(Lebe wohl)", verabschiedete ich mich und schloss damit meine Augen. "Este mi sîdth(Ruhe in Frieden)", hörte ich es nah an meinem Ohr, ehe mein Welt schwarz wurde. Mein Herz schlug mit der Zeit immer langsamer. Es hörte auf zu kämpfen. Anscheinend hatte eingesehen, dass es Zeit war zu gehen. Und mit einem Mal verklingte mein Herzschlag.
Einmal in meinen Leben fühlte ich mich schwere Los und glücklich. Mein Leiden hatte ein Ende. Ich hatte früher immer gedacht der Tod sei schmerzhaft. Nun war ich vom Gegenteil überzeugt. Sterben wsr leichter wie ein schlafen. Nach langer Zeit fühlte ich mich Geborgen. Doch ein Teil meines Körpers war traurig Elrond, Galadriel, Gandalf, Thranduil und Celeborn zurück zulassen. Bei dem Gedanken wurde mein totes Herz schwer. Doch war es besser in Manwe's Hallen zu gehen und Ruhe zu finden? Mit Gewalt versuchte ich mich aus der Tiefe der Dunkelheit zu entkommen. Doch nach ein paar versuchen musste ich einsehen, dass es zwecklos war. Traurig seufzte ich auf und ließ mich weiter durch die Dunkelheit treiben. Ein helles Licht erschien am Ende der Dunkleheit. Ich führte meine Hand zu meinen Augen um nicht geblendet zu werden. Eine zierliche Frau trat aus dem Licht. Ihre Figur glich die einer Elbin. Langsam ging ich einen Schritt auf sie zu. "Willkommen in meinem Reich", begrüßte mich eine helle Stimme. Aufeinmal spürte ich Gras unter meinen Füßen. Verblüfft schaute ich hinunter und erkannte eine grüne Wiese, auf der tausende von Blaumenarten wuchsen. Auch trug ich nicht mehr meine Rüstung, sondern ein schlichtes weißes Kleid. Meine nackten Füße kitzelten durch das Gras. Angestrengt versuchte ich etwas zu erkennen und lief weiter auf die Elbin zu. Schließlich stand ich vor einer Frau mit langen schneeweißen Haaren und dunkelblauen Augen. "Wo bin ich, Herrin?", meine Stimme zitterte. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Gesichtszüge. "Ich bin Tyche, Göttin des Schicksals und du bist in meinem Reich, meine Liebe. Dein Leben ist dir entrinnen, nun stehst du kurz vor Manwe's Hallen. Doch anscheinend sehnt sich deine Seele nach deinen Freunden, nach Mittelerde", erklang wieder ihre Stimme. "Das stimmt, Herrin! Gibt es den keinen Weg zurück?", fragte ich hoffnungsvoll. Die Göttin schnalzte mit der Zunge und schaute auf mich hinunter. "Doch den gibt es. Jedoch musst du dafür etwas zahlen", mahnte Tyche und hob ihren Zeigefinger. Mir war egal was ich dafür zahlen musste, solange ich zurück zu Elrond kehren würde. Bestimmt trauert er um mich. Betrübt ließ ich den Kopf hängen. "Und der wäre?", nuschelte ich träge. "Du wechselt die Seite. Bindest dein Schicksal an Saurons. Dein eigener Wille wird immer noch vorhanden sein, doch wirst du ein Ringgeist, ein Nazugûl", erklärte die Göttin sanft. Schockiert sah ich wieder auf. Unmöglich könnte ich Sauron dienen. Stark musste ich schlucken. "Ich kann doch nicht Sauron dienen!", rief ich aus und schüttelte heftig den Kopf. "Dienen ist ein anderer Begriff. Du wirst ihm erst folgen müssen, wenn er deinen Dienst braucht. Es kann sein, dass er dich nie brauchen wird. Die Entscheidung liegt bei dir, Liebes", sprach die Göttin. Sie schien langsam die Geduld zu verlieren. Es wäre eine Möglichkeit zurückzukehren. Vielleicht habe ich habe ich ja Glück und er wird mich nie in seinen Dienst fordern. "Nagut, mir soll es recht sein! Doch eines möchte ich wissen. Kann ich wieder eine normale Elbin werden?", fragte ich mit zittriger Stimme. Die Züge der Elbin entspannten sich. "Solltest du bis Saurons Vernichtung deinen Seelenverwandten nicht gefunden und ihr euch nicht lieben gelernt haben, wirst du so wie die anderen Ringgeister mit Sauron untergehen. Sobald dein Geliebter die drei Worte sagt, bist du kein vollwertiger Nazugûl mehr, sondern kannst normal durch Schwert, Pfeil und Bogen getötet werden. Jedoch kannst du weiter dich wie ein Nazugûl mit den Anderen in Verbindung setzen " Verblüfft schaute ich die Göttin an. Mit so vielen Informationen hatte ich nicht gerechnet. "Kann mein Seelenverwandter aus jedem Volk entspringen?", hinterfragte ich neugierig. "Ja, es kann sogar ein Ork sein, jedoch wärst du dann für immer an das Böse gebunden. Ich wünsche dir eine schöne Reise und hoffe das ein Wiedersehen nicht so schnell eintrifft", lächelte sie, ehe sie mich mit ihren Zeigefinger an der Stirn berührte Automatisch wurde ich zurück in die Tiefe der Dunkleheit gezogen. Mein Verstand schrie nach Hilfe, doch ich wusste, dass ich keinen Erhalten wurde. Nach endlosen herum schweben, verblasste die Dunkelheit und wich in Helligkeit. Mein Herz setzte wieder ein und schlug kräftig gehen meinen Brustkorb. Gierig zogen atmete ich Sauerstoff in meine Lungen. Dann war es soweit. Mit Schwung öffnete ich meine kristallklaren himmelsblauen Augen. "Uin amarth plada a uin guruth mítha(Vom Schicksal berührt und vom Tod geküsst)", hallte die Stimme von Tyche in meinem Kopf und verblasste danach. Ich konnte es nicht glauben. Ich bin wieder da.
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Berührt / Legolas FF (Abgebrochen)
FanficSchwaneé eine wunderschöne See Elbin mit großem Kampfgeist fällt bei der Schlacht um Barad-dûr. Dank der Göttin Tyche kehrt sie zurück unter die Lebenden. Doch alles hat einen Preis. Nun dient sie Sauron und ist ein Nazugûl. Als sie den Befehl bekom...