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Als Junhong nach vielen Tagen des Weinens und des Schreiens endlich seine Sachen packte, da er das Apartment gekündigt und sich ein neues gesucht hatte, fand er etwas im Schlafzimmer, was er nicht erwartet hatte.

Er war sich sicher, dass Yongguk alles mitgenommen hatte, doch nun stand er vor dem Nachtschränkchen auf Yongguks Seite und fand darin eine blaue, weiche Schachtel. Er wusste genau, was darin liegen müsste.

Aber er öffnete sie dennoch.

Und er brach fast zusammen, als er sah, dass das, was darin liegen müsste, auch noch darin lag.

Er kniff seine Augen zusammen und versuchte, sich zu beruhigen, indem er tief durchatmete.

Tief ausatmend öffnete er seine Augen wieder und nahm das erste Schmuckstück mit zitternden Händen aus dem dunklen Schaumstoff.

Es war ein silberner Ring.

Junhong setzte sich auf das Bett und legte die Schmuckschachtel auf seinen Schoß, während er den Ring betrachtete. Er drehte ihn paar mal und fuhr dann mit der Fingerspitze über sein Geburtsdatum, das in der Innenseite eingraviert war.

Das war Yongguks Geschenk an ihn, als er 20 wurde.

Junhong steckte den Ring an und biss sich auf die Unterlippe, als er sah, wie gut er immer noch passte. Er war sich sicher, er wäre ihm zu groß geworden.

Er hob seine Hand, hielt es gegen das Licht, das durch die Fenster kam, und betrachtete seine Hand eine Weile.

Wie schön sie doch mit dem Ring aussah.

Er senkte seine Hand wieder und sah auf das andere Schmuckstück, das in der Schachtel lag.

Er nahm die Kette als erstes raus und zog dann den Rest hinterher, bevor er den großen Anhänger auf seine Hand legte und betrachtete.

Es war eine goldene Taschenuhr.

"Warum hast du sie hier gelassen?", murmelte er leise, als er über die feine und komplizierte Gravur im Deckel strich. Diesen drückte er, dass er aufsprang und man die Uhr an sich sehen konnte. Aber auch die wichtigere Gravur im Inneren des Deckels.

"Semper apud te", las Junhong diese Gravur laut vor und strich dann mit dem Daumen darüber, "Für immer bei dir. Hah."

Kurz sah er auf und blinzelte paar mal, um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten.

"Nicht mehr."

Er sah auf seine Armbanduhr und stellte dann die Taschenuhr auf das Datum um, an dem alles vorbei war, was je zwischen ihnen passiert war.

Dann klappte er den Deckel wieder zu und legte die Taschenuhr wieder in die Schachtel und stand auf, um diese wegzupacken. Den Ring an seinem Finger hatte er ganz vergessen.

Die Taschenuhr「BangLo」[Ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt