Vernunft

116 10 4
                                    

P.o.V. Laura

Es war so weit. Ich würde die Julia vor tausenden Leuten spielen. Ich hatte Angst... Tim nahm meine Hand und wir gingen auf die Bühne und verbeugten uns. Ich ließ Tims Hand los und fing an zu tanzen. Jetzt war der Moment gekommen. Ich tanzte mit Tim beziehungsweise Julia tanzte mit Romeo. Ich küsste Tim und schloss die Augen. Die Musik ging aus damit man uns reden hören konnte. Ich stieß Tim sanft von mir weg. Jetzt merkte er auch, dass er nicht aufgehört hatte mich zu küssen. "Romeo? Sehen wir uns wieder?(ka...Ich kenne den genauen Text nicht. I don't own this shit.)", fragte ich. "Romeo" nickte und küsste mich. Diesmal löste er sich rechtzeitig. Ich hob mein Kleid an und lief zur Umkleide. Der Vorhang schloss sich und ich frischte mein Make-Up auf.

Einige Szenen später kam die letzte Szene. Romeo starb und Julia brachte sich um. Ich lag auf den Boden und wartete darauf, dass Tim eine Flasche voll mit grünem Wasser getrunken hatte. Ich stand auf und sah mich um. "Romeo! Ich habe dich vermisst!", sagte ich kurz bevor Tim vor mir zusammenbrach. Er schloss die Augen. Ich fing an zu weinen. ich wusste nicht, dass ich das auf Knopfdruck hinkriegen würde. "Nein! Warte auf mich! Ich komme!", schrie ich und küsste ihn "ein letztes Mal". Während ich ihn küsste, tastete ich mich an seinem Gürtel entlang und nahm seine Pistole. Meine Lippen lagen auf seinen und ich "erschoss" mich von hinten. Es war nur eine rote Farbkapsel. Ich ließ mich zusammensacken während der Techniker einen Knall ertönen ließ. Meine Lippen lagen immer noch auf Tims. Lange hielten wir still. Dann standen wir auf und verbeugten uns. Ich zog mich um und schminkte mich ab. Meine Eltern kamen mir schon entgegen. Sie umarmten mich und machten mir Komplimente. Tim verschwand im Hintergrund mit einer großen Tasche. Ich befreite mich aus der Umarmung meiner Eltern. "Tim?", fragte ich, aber er lief nur schneller weg. Ich rannte ihm hinterher so schnell ich konnte. "Tim!", schrie ich und blieb stehen. Schnell rannte ich weiter. Ich musste ihn finden.

Außer Atem fand ich ihn an einer Bushaltestelle. "Du bist aber schnell!", keuchte ich und nahm seine Hand. Ich wollte ihn mitziehen, aber er blieb einfach stehen.

Er hasst mich!

Er liebt dich!

Wieso ignoriert er mich dann?

Weil er denkt, dass du ihn nicht liebst.

Ist doch so, oder?

Nein! Du liebst ihn!

Ich hasse dich, Vernunft!

Halte ihn auf! Der Bus kommt! Er möchte sicher abhauen!

Nein. Das glaube ich nicht.

Doch tust du!

Okay... Ich halte ihn auf.

Ich zog ihn eng an mich und sah ihm in die Augen. "Willst du abhauen?", fragte ich ihn. Er schwieg und Tränen traten mir in die Augen. "Wieso?!", schrie ich ihn an und alle sahen uns an. "Das verstehst du nicht!", schrie er mich an. Ich küsste ihn. Einfach so. Mit der Hoffnung, dass meine Vernunft recht hatte. Glück gehabt... Er erwiderte den Kuss. "Und ich dachte du liebst Ben!", sagte er und lachte. "Du wirst jetzt aber nicht zu Ben 2.0, ja?", fragte ich. Er nickte und umarmte mich. "Ich liebe dich auch, Laura!", flüsterte er. Die Leute an der Bushaltestelle klatschten laut. "Und jetzt komm! Du warst viel besser für die Rolle des Romeo geeignet als Ben. Das müssen wir doch feiern, Romeo!", erzählte ich. Er nahm seine Tasche und sagte: "Wie du willst, Julia!". Er küsste mich und zog mich näher an sich. "Jetzt lasse ich dich nie wieder los!", sagte er bevor er mich noch einmal küsste.

Du hattest recht, Vernunft!

Vernunft?

Hallo?

Bist du da?

Du brauchst mich nicht mehr! Du bist vernünftig.

Schade... Es war ganz witzig sich immer mit dir zu unterhalten.

Wenn ich jetzt noch bleibe, musst du in die Psychatrie.

Okay... Bye!

Bye!

EmotionslosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt