K(ein) Traum, bitte!

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Es wird schwarz um mich. Alles weg. Ich fühle mich leichter, als irgendetwas sonst. Leichter als eine Feder. Ein Ticken erklingt. Tick Tack, Tick Tack. Es klingelt.

Ich öffne die Augen. Die Sonnenstrahlen blenden mich. Schnell ziehe ich die Decke über den Kopf. Warte, wie spät ist es? Schon um 9 Uhr! Ich muss los, sonst komme ich zu spät in den Stall! Ich hüpfe aus dem Bett in das Bad und mache mich fertig. Seltsam, sieht wie zu Hause aus. Meiner Meinung nach steht hier viel zu viel rum. Ich renne zurück ins Zimmer, suche mir ein kariertes Hemd und suche nach meiner Arbeitskleidung.

Wo ist sie bloß?

Es klopft. Sofort bin ich an der Tür und öffne. Ich beginne zu lächeln, als dort mein Vater steht, den ich gleich umarme. „Papá! Ich habe dich so sehr vermisst!" Er scheint leicht irritiert, da er mich, nachdem wir uns lösen, etwas befremdet ansieht. „Wer bist du und was hast du mit meiner Tochter gemacht?" fragt er lachend. Bin ich nicht so wie immer? „Sind wir nicht auf dem Pferdehof? Ich muss doch León beim Ausmisten helfen!" sage ich eilig. „Ich finde mein Zeug nicht.." Nun beobachtet mein Vater mich wirklich verwirrt. „Sicher, dass es dir gut geht, mein Stern?" Ich fange an zu weinen. Jetzt begreife ich..ein Traum. Ein scheiß Traum.

Die Haushälterin Olga kommt ins Zimmer rein. „Violetta? Der feurige Spanier wartet unten auf dich. Er kommt dich abholen." damit geht sie wieder. Ich werfe mich in die Arme meines Vaters. „War ich gestern, vorgestern und immer schon so schrecklich eingebildet?" frage ich leise schluchzend. León hat mir die Augen geöffnet. Er hat mich grundlegend verändert. Ich mache mich danach resigniert fertig und gehe die Treppe nach unten zu Tomàs.
Ob es León gibt? Unwahrscheinlich, so einen tollen Jungen auf dieser Welt zu haben. Tomàs ist im Vergleich zu León nichts. Er ist nicht gutaussehend, besonders talentiert und sozial. Angewidert bleibe ich vor ihm stehen. Seine Locke ist stets gegelt. „Hi, Vio. Ab zum Studio, meine Hübsche." grinst er. Bitte..ich hasse es. Ich hasse ihn.

„Ich kann auch alleine gehen, aber erstmal werde ich frühstücken, alleine." meine ich kühl. „Geh, Tomàs. Es ist aus." Ungläubig schaut er mich an. „Los, verzieh dich endlich!" rufe ich und er ist weg. Seufzend begebe ich mich in die Küche.

YOU AND MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt