Nicht euer Ernst, oder?!

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Der Tag drehte sich weiterhin nur um die Tour. Wir planten Choreografien, Songs und die Städte. Eigentlich interessant.

Nach diesem Tag verabschiedeten Tomàs, Ludmila und ich uns nicht von den anderen und gingen shoppen. Das machten wir meistens so. Tomàs war eigentlich nur so etwas wie Schmuck. Die Mädchen schauten ihm hinterher, er aber war sehr arrogant. Arrogant gut. Ludmila und ich waren besser, bloß dass wir alle hinter uns ließen.

Wir waren in vielen Läden und hatten natürlich einiges gefunden. Heiße Cocktailkleider. Für mich in Schwarz-grau und Ludmila pink-violett. Das perfekte Team. Wir wollten heute Abend Clubs besuchen. „Ihr seht echt heiß aus. Also ich bring heute Abend meinen Freund Diego mit. Ludmi, der wäre was für dich!", schlägt Tomas vor. Eigentlich sieht er schon süß aus mit seinen hochgegelten, schwarzen Haaren, der zerrissenen, schwarzen Jeans, dem schwarzen T-Shirt und der schwarzen Lederjacke. Schwarz stand ihm einfach am besten.

Wir verabredeten uns für 21 Uhr am Mas fuerte! und gingen dann nach Hause. Alles bestand bei mir aus Schminken, Mode und Singen. Perfekte Kombi, oder? Schule kann ich echt nicht ab. Angie ist meine Hauslehrerin und hat mir aber heute freigegeben, weil ich sie bestochen hatte. Ich weiß schon seit langem, dass sie auf meinen Vater steht, obwohl sie verschwägert sind. Ich habe sie zu einem Date bekommen. Wenigstens etwas!

Ich lackierte meine Nägel in violett, nahm mir ein schwarzes Top und dazu einen Fransenrock der schön kurz war. Dazu noch die schwarzen Mörderhighheels, meine Lieblinge. Auch noch Armbänder und die Haare locken. Maskara, Lidschatten, Lippenstift, Rouge und et voila! Fertig. Heute Nacht würde es abgehen! Ich hörte es unten klingeln und öffnete elegant die Tür. Ludmila war perfekt gestylt, wie immer. Sie trug ein pinkes Kleid, ihre Haare zu einem Zopf. „Du siehst toll aus Ludmi!", musste ich ihr gestehen. „Das weiß ich doch. Du aber auch, Vilu!"

Wir machten uns auf den Weg, da das Mas fuerte! nicht sehr weit entfernt war. Dort angekommen, warteten schon Tomàs und ein äußerst gut aussehender Typ auf uns. „Hallo, Chicas! Das ist Diego. Diego, das hier sind Violetta und Ludmila." Er lächelt mich verschwörerisch an, dieser Diego. Aber er soll Ludmi gehören.

Der ganze Abend war einfach mega! Tomàs und ich tanzten die ganze Zeit, genauso wie Diego mit meiner besten Freundin. Irgendwann setzten wir uns mal an die Bar. „Zweimal Sugar&Scotch auf Eis bitte!", ruft Tomas. Ich hatte vor was zu trinken, das war mein liebstes Getränk. Sowie es dort stand, wurde es schon von mir geleert. Inzwischen müsste es schon so um die 2 Uhr morgens sein. „Komm ich bring dich nach Hause, Vilu. Es ist sowieso nicht mehr viel los." In der anderen Ecke des Raumes sah ich Ludmi und Diego rumknutschen. Irgendwie niedlich, auch wenn ich jetzt schon wusste, dass sie ihn abschießen würde. „Ja, gut. Ist okay, lassen wir Diego und sie hier." Ich zwinkerte Tomàs zu und wir verließen die Disco.

Nun standen wir vor der großen Haustür meines Hauses. „Ich erwarte noch was." Tomas grinste mich an. „Ja, warte." Ich wartete gar nicht, sondern stürzte mich auf ihn und wir küssten uns. Ich drückte ihn kurz gegen die Mauer und dann lösten wir uns wieder. Ein ganz unbedeutender Kuss für mich. Ein Fotoblitz traf mich und ich merkte, dass ich wieder fotografiert wurde. „Ja ja, macht noch mehr Fotos! Ich erwarte das Morgen in der Zeitung!", rief ich in die dunkle Nacht. „Bis dann, Chica. Wir sehen uns Morgen." Mit diesen Worten geht er.

In der Handtasche krame ich nach meinem Hausschlüssel und fand ihn schließlich ganz unten drin. Sobald ich auch nur die Tür aufgemacht hatte, strahlte mir helles Licht entgegen.

Als sich meine Augen sich an die Lichteinstrahlung gewöhnt hatte, standen vor mir mein Vater und Angie. Beide sahen mich abwartend an. „Violetta! Es ist bereits 2:48 Uhr. Wo warst du? Du stinkst nach Rauch und Alkohol. Und wer war dieser ekelhafte Typ da draußen?!" Mit jeder Frage wurde mein Vater lauter. „Boar, jetzt nerv nicht! Ich war in der Disco!", gab ich zurück. „Mit 16! Du bist 16, Violetta! Warum bereitest du mir solche Sorgen? Nicht einmal was zu sagen. Ich bin schwer enttäuscht von dir.", sagte Angie traurig. Was wollten die denn von mir?! „Ohnehin ist diese Bekleidung zu kurz! Angie und ich haben in den letzten Stunden etwas ausgemacht, was dich wieder auf den rechten Pfad bringen soll. Dein Verhalten ist grenzwertig. Du bist respektlos, hörst nicht, sagst nicht Bescheid wenn du weggehst, kommst mitten in der Nacht nach Hause und überhaupt hältst du dich für etwas Besseres! Das kann und darf so nicht weitergehen, junge Dame!", stellte Germán auf. 

„Bist du fertig? Ich hab noch 'ne Tour zu planen.", sagte ich genervt dazu. „Oh nein, noch lange nicht. Und nein, du hast keine Tour zu planen. Du wirst dem Unterricht freigestellt und du wirst nicht auf der Tour mitfahren!" Ist das sein Ernst?! „Das kann doch nicht euer Ernst sein, oder?! Ihr könnt mir nichts verbieten, eher schließ' ich mich im Zimmer ein!", schrie ich. „Du machst alles nur noch schlimmer. Du wirst den Sommer sechs Wochen lang auf einem Reiterhof arbeiten! Du wirst kennenlernen, was Arbeit ist! Es geht morgen Abend los. Nein, wir hängen wegen deiner Frechheit noch zwei Wochen dran. Macht acht Wochen. Du gehst jetzt in dein Zimmer, na los!", schickte mich mein Vater auf mein Zimmer.

Beleidigt ging ich die Treppe rauf und in mein Zimmer. Die ganze restliche Nacht weinte ich durch.

YOU AND MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt