Probleme, wenn man mit einem Werwolf zusammenwohnt:

9 1 0
                                    

Ein Werwolf haart. Und zwar so richtig. Nicht nur als Wolf, sondern auch als Mensch. Etwa einmal im Jahr ist ein neues Sofa fällig, da das alte zugesabbert, angefressen, markiert, vollgehaart und anderes. (die als Beute verbuddelten toten Mäuse, diverse andere Tiere und Knochen, sowie etwaige Fundsachen nicht zu vergessen.)

Ein Werwolf hat immer hunger. Und ein Werwolf ist nur rohes Fleisch, Hundefutter und Sachen die riechen als seien sie seit langem tot.

Ein Werwolf macht Lärm. Es ist wirklich erstaunlich was für eim breites Repertoir sie an Bellen, Fiepen, Heulen, Knurren und Anderem haben womit sie einen Problemlos um drei Uhr Morgens ihre auch sonst nicht zu übersehende Anwesenheit demonstrieren können.

Werwölfe sind extremst Wasserscheu. Das und die Tatsache, dass sie die unangenehme Angewohnheit haben sich in stinkenden Sachen zu wälzen, plus sie dann zu fressen, ergibt einen sehr...starken Geruch, den man auch nicht so schnell wieder loswird wenn er sich mal an irgendetwas festgesetzt hat.

Werwölfe sind Nachtaktiv. Das heist, das sie den ganzen Morgen verschnarchen sie. (Werwölfe können sehr laut schnarchen) Wegen Nachmittag wachen sie dann wegen zu großem Hunger auf. Alles was dann halbwegs essbar aussieht wird angekaut. (Sofa, Tischbeine, Sofa, Teppich, Sofa...) Erwähnenswert ist, dass der Werwolf dann in menschlicher Form ist. Den Nachmittag verbringt der Werwolf damit das auszukotzen was er in der Nacht ungenießbares gefressen bat. (Backsteine, Zimmerpflanzen...)

So gegen Dämmerung oder später wird der Werwolf zunehmend unruhiger und gereizter um sich dann mit großem dramatischen Effekt zu verwandeln und aus dem Fenster zu stürzen.

Da Werwölfe im allgemeinen ziemlich allergisch auf Tageslicht reagieren und sie sich somit zurück in ihrer Höhle verkriechen wollen um oben genannten Tätigkeiten nach zu gehen, treibt es sie zurück zu ihrer aktuellen Bleibe.
Wenn nicht steht irgendwannmal ein durchgeknallten, verdreckter, zitternder...Mann vor deiner Tür. Wenn nicht, ein Problem weniger.

Werwölfe sind extremst revierbezogen (das Revier ist meist die Wohnung, ausgenommen das Bad) Sie dulden keine anderen Tiere außer toten Tieren. (Auch Fliegen werden rigoroß und mit großer Begeisterung verfolgt. Leider ohne Erfolg) Alles andere wird gefressen. Nix da Katze. Haustiere gehören auf den Speiseplan.

Da im WInter die Nächte deutlich länger sind, ist der Werwolf dort aktiver als im Sommer. Das heißt: Mehr fressen, mehr Deck, mehr Lärm, alles mehr. Wenn der Winter seinen Höhepunkt erreicht hat, kann es vorkommen, dass der Werwolf sich nicht mehr komplett zurückverwandelt. Will heißen: pelzige Ohren, krallen, Wolfgebiss...in diesem Fall muss man sehr vorsichtig sein. Die mit der Verwandlung kommende Unruhe macht den Werwolf noch reisbarer als ohnehin schon. Eine falsche Bewegung und man hat fünf-Zentimeter-Zähne im Bein. Im Unkehrschluss gilt das genauso, dann hat man den ganzen Hochsommer einen halbtoten, aber dennoch gefährlichen Menschen auf der Coutsch liegen.

Jeh nach Monstand verändert sich auch die Erscheinung des Wolfes. Ist er an Neumond ein pelziges übergroßes Wolfvieh mit zu vielen Zähnen, kann er sich an Vollmond zu einer drei Meterkreatur mit gewaltigem Schädel und Menschenähnlichen Gliedmaßen verwandeln, bereit alles zu zerfetzen was ihm vor die Schnauze kommt.

Solltest du das Pech haben, einen derartigen Mitbewohner zu bekommen, rate ich auszuziehen, oder einen Auftragskiller anheuern.


Ohne WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt