2. Der Schicksal's Wunsch

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(Shiho)

Wenn ich den Klassenraum betrete wird mich endlich jemand sehen? Dieser Gedanke schwirrte in meinem Kopf herum, als ich die Tür zum Klassenraum öffnete. Deshalb ging ich voller Hoffnung zu den anderen Schülern und war so wie jeden Tag enttäuscht als ich bemerkte das ich für sie wie unsichtbar war.
Mein eines Auge weinte als ich mich auf meinen Platz setze und zum Fenster hinaus schaute. Als ich bemerkte, dass ich in Selbstmitleid versunken war, schaute ich gerade auf einem Baum der im Schulhof stand und keine Blätter trug, sondern einfach nur kahl. Da der Baumstamm die Farbe eines Kirschbaumes hatte, daraus schloss ich, dass es auch einer war. Irgendwann wärend des Unterrichts fing ich an mich mit diesem Baum zu vergleichen.
Diese Aktion dauerte länger als erwartet, aber mein Entschluss stand fest: ich habe meine Hoffnung verloren, dass andere mich sahen, aber dieser Baum sollte Blüten bekommen, egal wie lange es dauern würde. Ich bekam Hoffnung von dem Baum und wollte ihm helfen. Dieser Wunsch besiegelte mein Schicksal, was ich damals aber noch nicht wusste.
"Bitte lieber Baum, bekomme Blüten, damit du auch noch etwas Freude in deinem Leben hast. Du sollst blühen in aller Pracht." Murmelte ich vor mir her, doch anscheinend hat der Lehrer es auch gehört und stand nun vor mir und begann zu schreien: "Fräulein Suzune, ich finde es ja sehr vorbildlich von ihnen, dass sie sich um einen Baum Sorgen machen, aber ich würde es bevorzugen, dass Sie lieber dem Unterricht folgen!" Die anderen Schüler im Raum begannen schon zu tuscheln, aber ich nickte nur ganz leicht und setzte mich wieder.
Selbst nach diesem Meckern, wollte ich den Baum doch weiter beobachten. Doch plötzlich riss ich meine Augen auf, als ich sah, dass der Kirschbaum Blüten hatte und diese in rosa - weiß strahlten. Ein leichtes lächeln huschte mir über mein Gesicht und nun konnte ich mich auch wieder auf den Unterricht konzentrieren.
Nun hörte ich dem Lehrer zu und er kündigt eine Klassenfahrt an. Und mit einem strahlendem Gesicht sagte er: "Wir wollen die komplette nächste Woche ans Meer fahren und dort einige Museen und Grabsteine besichtigen." Die Mädchen fingen an sich zu freuen und kreischten und die Jungs schauten sich verlegen an. Ich wollte nicht mit den Mädchen zusammen in ein Zimmer, aber wenn ich mitkomme muss ich das wohl, dachte ich mir schweigend. Nachdem der Lehrer das verkündet hat durften wir in die Pause gehen ich lief voller Freude zum Baum um seine Blätter zu sehen und mich daran zu erfreuen. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die anscheinend von dem Baum kam.

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