Ich Dark Angel - Chapter 1

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Chapter 1

,,Eine neue Hoffnung''

Ich klingelte an der Tür. Es näherten sich Schritte, man konnte hören wie irgend jemand die Treppen runterkam. Die Schritte wurden immer lauter. Ich hatte Angst, weil ich in meinem Leben nie Glück hatte. Egal was es betrifft sei es die Schule, Männer oder ... oder ... die Familie. Ich habe meine Eltern an einem Autounfall verloren und bin in einem Heim aufgewachsen. Ich kannte meine Eltern gar nicht, ich habe sie noch nie gesehen. Das einzige was ich weiß ist, das ich Zuhause war während meine Eltern ums Leben gekommen waren. Auch habe ich nirgendwo Bekannte oder Familienfreunde. Einsamkeit ist das einzige was mir einfällt wen jemand zu mir Familie sagt. Dann riss mich das Mädchen abrupt von meinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Ich richtete meinen Blick vom Boden hoch zu ihr. Sie war unglaublich hübsch. Sie hatte ein makelloses Gesicht und die perfekte Figur. Ich hatte noch nie so ein schönes Mädchen in meinem Leben gesehen. Auch war sie ordentlich und sauber bekleidet. Während ich in meinem Gedanken über mein Unglück in dieser Familie vertieft war unterbrach das Mädchen das Schweigen und fing an mit ihren vollen und perfekt geformten Lippen zu sprechen.

,,Hey, du musst Elisabeth sein", stellte sie fest .
,,Ja , das bin ich ? ", lächelte ich sie an.
,,Komm doch rein, wir können drinnen weiter sprechen, es ist kalt draußen " , sagte sie zu mir und machte Platz vor der Tür, sodass ich durch passen konnte.
,,Gerne ", sagte ich und betrat das Haus.

Das Haus sah sehr nett und sauber aus und ich konnte erleichtert ausatmen. Rechts von der Haustür drei Meter entfernt, ging eine Treppe hoch. Ich blieb vor der Treppe stehen, da ich nicht wusste ob es hoch gehen sollte oder ob wir unten bleiben wollten, durch eine Handweisung wies sie mir immer noch geradeaus zu gehen. Es war so ungewöhnlich, ein neues Leben, ein neues Haus, wie sollte ich mein Leben wieder in die Reihe kriegen...Es sind tausend Fragen, die in meinem Kopf herumschwirren. Wir gingen den Flur geradeaus entlang. Auf der linken Seite kamen wir an einer Tür vorbei wo man in die Küche sehen konnte die auch sehr sauber und in einem Weißton gehalten war. Am Ende des Flures kamen wir im Wohnzimmer an, dass einen Kamin hatte und sehr friedlich aussah.
,,Mach dir es bequem, ab jetzt ist es auch dein Zuhause, ich geh ganz schnell in die Küche und mach uns was warmes zu Trinken'', fragte sie mir einem bezaubernden Lächeln, was zugleich ansteckend ist.
,,Brauchst du Hilfe ?", fragte ich, ich wollte ja nicht unhöflich wirken.
,,Nein nein, mach du es dir bequem, fühl dich wie Zuhause, ich bin gleich wieder da ."
Und schon war sie weg. Sie hatte recht, ab jetzt würde dies mein Zuhause sein. Ich hatte keine andere Wahl, nach dem siebzehnten Lebensjahr ist es Pflicht das Mädchen- Wohnheim zu verlassen. So fing ich an im Internet zu recherchieren und dann bin ich halt auf Chloe zugestoßen. Sie suchte eine Mitbewohnerin, da dachte ich mir wieso nicht. Dann haben wir uns übers Internet kontaktiert und alles Geschäftliche geklärt und jetzt bin ich hier, zufrieden und erleichtert darüber auf eine Person wie Chloe zugestoßen zu sein.

,,Und da bin ich wieder, hier, ich habe dir Latte Macchiato gemacht", sagte sie und reichte mir die heiße Tasse zu. Als ich die Tasse in die Hand nahm, konnte ich den vertrauten Geruch von Kaffee riechen. Das Einzige was vertraut scheint.
,,Echt lieb von dir Chloe, ich darf dich doch Chloe nennen oder ?"
,,Aber klar doch Süße, erzähl doch mehr über dich, wir haben uns ja schon ein bisschen im Internet ausgetauscht, doch ich würde gern mehr über dich wissen, erzähl doch mal was über dich, denn im Endeffekt sind wir ab jetzt zusammen und ich will doch die Person kennenlernen, mit der ich in einer WG leben werde ."
Da fing ich an von dem Unfall meiner Eltern zu erzählen, von den ganzen Heimen in denen ich war als Kind und das es Pflicht war das Wohnheim zu verlassen, all die Sachen die mich bis heute verfolgten und einfach nicht loslassen wollen.
,,Du armes Ding, aber Kopf hoch, jetzt bist du nicht alleine wir überstehen schon alles zusammen, wir sind jetzt eine Familie'', tröstete sie mich.
Obwohl ich es nicht mochte, dass die Menschen mir Mitleid zeigen, hatten die Wörter von Chloe eine tröstende Wirkung, ich fühlte mich geborgen und nicht allein, das erste mal im Leben. Sie kam zu mir rüber und legte die Arme um mich und umarmte mich feste. Wie konnte ich diese Person abweisen so warmherzig und liebevoll wie sie war, obwohl wir uns erst seit paar Stunden kannten verband uns irgendetwas und ich konnte nicht anders als ihre Umarmung zu erwidern. Als wir uns voneinander lösten, fiel mir ein das sie mir gar nichts von ihr erzählt hatte.
,,Chloe?", fragte ich vorsichtig.
,,Ja , Süße'', antworte sie mitfühlend.
,,Was ist eigentlich mit dir, du hast mir noch gar nichts über dich erzählt ?''
,,Ich rede nicht gerne über meine Vergangenheit", sagte sie enttäuscht und die liebevolle Chloe von gerade verschwand.
,,Doch wenn wir zusammen leben wollen müssen wir so was überwinden können, komm schon ich habe dir auch meine Vergangenheit erzählt", sagte ich und versuchte sie aufzumuntern.
,,Das Problem ist nicht das ich dir das nicht erzählen möchte oder so, sondern das du mich nicht so kennen sollst, doch ich will nicht das meine Vergangenheit zwischen uns steht, doch wenn du darauf bestehst und es wissen möchtest sollte ich es dir erzählen, denn uns verbindet irgendwas, darum möchte ich es dir erzählen, bei mir war es auch nicht immer einfach...."
Sie erzählte mir das ihre Eltern auch gestorben sind, aber sie eine Pflegefamilie hatte. Sie erzählte auch das ihr Stiefvater sie missbrauchte und sie belästigte, sodass sie irgendwann wegrannte und eine alleinlebende alte Dame traf. Die Dame nahm sie auf und zog sie groß und gab ihr alles was sie besaß nach dem sie letztes Jahr starb. So erklärte sie, dass die Oma niemanden hatte und als sie volljährig wurde, sie Anspruch auf den Besitz der Frau hatte.
,,So, das war meine Geschichte, aber lass uns aufhören so deprimierend zu sein, lass die Vergangenheit da lassen wo sie auch hingehört, wir haben jetzt uns, das reicht uns vollkommen aus."
Sie sprach die Wörter aus, doch ich wusste, dass die Ereignisse sie bis heute verfolgen mussten, so wie es auch bei mir war. Man versucht den Teil zu vergessen, auszuschalten, doch dieser holt dich immer wieder und wieder ein. Doch das Leben muss weiter gehen, wir müssen stark bleiben und kämpfen.
,,Weiß du was du hast recht, ich bin hier hin gekommen um ein neues Leben anzufangen, ich brauche diesen Neuanfang, ich brauch dieses Haus, ich brauche ein neues Leben."
,,Ja geht doch siehst du, lass uns dein Gepäck reintragen und ich zeig dir mal lieber den Rest der Wohnung da kannst du ja noch ein Bad nehmen und schnell ins Bett schlüpfen, du musst dich ausruhen morgen ist dein erster Schultag'', sagte Chloe und drückte meine Hand.

Ich hatte mit allem gerechnet, außer mit der einen Sache, die ich versucht habe auszublenden: Mein erster Schultag ... das hatte ich nämlich total vergessen.

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