Prolog

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Seit meinem Besuch bei Tim im Krankenhaus, bei dem ich auch endlich wieder mit ihm kommunizieren konnte, ist ein Monat vergangen. Ein Monat, in dem ich wirklich jeden Tag bei Tim war. Ein Monat, in dem Tim wahnsinnige Fortschritte machte. Ein Monat, in dem ich wieder Freude am Leben bekam. Jeden Abend schlief ich guten Gewissens ein und wachte jeden Morgen mit dem Gedanken an Tim auf. Ich war mir sicher, dass Tim sich gut erholen würde. Seine Familie hatte ihn in der Zwischenzeit wieder besucht. Ich nehme es ihnen immer noch übel, dass sie nur am Unfalltag bei ihm waren und jetzt ein einziges mal in seinem wachen Zustand. Tim glaubte sich an Max, seinem Bruder, erinnern zu können. Als er mir das erzählt hat, habe ich mich so sehr gefreut, dass ich einem Arzt, viel mehr seinen behandelnden Arzt, davon berichtet habe. Wie bereits erwähnt: Tim machte große Fortschritte. Doch nicht nur Tims Gedächtnis musste trainiert werden, auch sein Körper selbst. Während des Komas vergisst man, wie man einfachste Tätigkeiten tätigte. Jede kleine Bewegung war eine Aufgabe für ihn. Mit Komapatienten muss man umgehen wie mit Kleinkindern: Ihnen das zweite mal im Leben das Laufen beibringen, wie man sich die Zähne putzt, sich wäscht... Ja sogar wie man sich aufsetzt muss man ihnen beibringen. Nach einer Woche Training konnte Tim seinen zweiten "Ersten Schritt" gehen. Nach zwei Wochen konnte er bereits auf wackligen Beinen von dem Fenster zum Bett gehen. Sich selbst aufsetzen konnte er schon, als sei nichts passiert. Ich bin unbeschreiblich stolz, dass Tim so sehr kämpft. Ich könnte nicht stolzer auf ihn sein...




Nach einem halben Jahr geht es endlich weiter :)

Zum zweiten mal geboren [Stexpert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt