Kapitel 3: Fragen über Fragen

8 3 6
                                    

Nachdem Dad endlich mit mir geredet hatte, erfuhr ich, das Mom für eine Weile im Krankenhaus bleiben muss. Sie hatte einen Autounfall. Am nächsten Morgen hab ich die Schule geschwänzt, um ins Krankenhaus zu fahren.

"Hey Mom, wie geht's dir?" Sie sah schlecht aus. Ihre sonst so glänzenden Haare waren stumpf und ihr Gesicht war blass. "Was?", fragte sie verschlafen. "Oh Jared, du bist es. Müsstest du nicht in der Schule sein?" Sie machte sich sogar noch Gedanken darüber ob ich auch ein "braver" Junge bin, wenn sie Krank ist. "Ich hab eine Freistunde.", log ich, damit sie sich keine Sorgen machen muss. "Was ist eigentlich los?" Ich glaubte zu sehen das sie bei der Frage zusammenzuckte, aber das kann auch Einbildung gewesen sein.

 "Was ist eigentlich los?" Ich glaubte zu sehen das sie bei der Frage zusammenzuckte, aber das kann auch Einbildung gewesen sein

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Ach mach dir keine Sorgen, so schlimm kann es nicht sein. Ich hab mich in letzter Zeit sowieso nicht wohl gefühlt, am Ende war wohl alles etwas zu viel. Ich hatte mit Lilith so viel zu Tun,"sagte sie mit zittriger Stimme."Wiso? Was hattest du den mit Lil Zutun?" Okay jetzt ist sie definitiv zusammengezuckt. "Äh d...das ist doch garnicht wichtig, i...ich meine sie wollte das ja nicht. Es war ein Versehen." "Wer?", fragte ich und sie sah mich verwundert an. "Na du hast gesagt SIE wollte das nicht. Wer ist Sie?" "Oh äh, hab ich das? I...Ich meine...",sie stotterte immer mehr. "Mom schluss jetzt. Sag mir was passiert ist!" Irgendwann platzt bei dem gestottere ja jedem der Kragen. Sie atmete aus und straffte sich. "Ich bin mit Lilith zusammen nach Hause gefahren und dann habe ich wohl eine rote Ampel übersehen. Ich bin auf ein anderes Auto aufgefahren aber es ist nichts weiter passiert. Ich habe die Polizei gerufen und später hab ich Lilith zu Mrs.Kingsley gebracht. Als ich Zuhause ankam ging es mir immer schlechter dann hat mich dein Dad ins Krankenhaus gebracht. Das ist alles."

Nachdem ich mich von ihr verabschiedet hatte, ging ich nachdenklich nach Hause. Die Schule war mittlerweile sowieso Vorbei. In den letzten drei Tagen sind zu viele Unfälle und unerklärliche Dinge passiert, dass konnte nicht normal sein. Und aus irgendeinem Grund war Lil immer dabei. Mit den Händen in den Taschen und mit gesenktem Kopf lief ich zur Straßenbahn. Am liebsten wäre ich in ein Auto gestiegen und weit weg gefahren, aber ich hatte keins. In der Bahn hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Ich hob den Kopf und sah, das Sahra mir gegenüber saß und mich ansah. "Verfolgst du mich etwa?", fragte ich sie. " Nicht direkt." Ich hatte nicht mit einer Antwort gerechnet deshalb schaute ich wohl etwas überrascht. "Ich bin auf der Flucht vor Amber und ihren Freundinnen, sie mögen mich nicht besonders. Ich hab dich gesehen und bin dir hinterher gelaufen, aber du warst so in Gedanken das du es nicht bemerkt hast."

"Moment, du bist mir hinterher gelaufen? Gestern hast du mich noch umgehauen!?", fragte ich völlig verdattert. Sie schien eine Weile zu überlegen, doch dann sagte sie:"Ich hab mich halt erschreckt. Woher sollte ich denn wissen das du mich von hinten anspringst?" Ich starrte sie immer noch völlig fassungslos an. "Reagierst du immer so wenn dich jemand erschreckt?" Jetzt sah sie irgendwie so aus als währe sie wütend. "Kannst du es nicht einfach dabei belassen?", fauchte sie bevor ich noch etwas sagen konnte. Die Bahn hielt an und sie stieg aus ohne noch ein Wort zu sagen.

Ich wusste langsam nicht mehr was ich überhaupt denken soll. Irgendwie läuft gerade alles aus dem Ruder. Ich frage mich ernsthaft, was ich getan habe damit mir sowas passiert. Jeder andere Junge in meinem Alter hat Problem mit ihrem Aussehen oder seinem Auto. Ich muss mich mit seltsamen Mädchen, verrückten Schwestern und irgendwelchen dubiosen Unfällen beschäftigen.

Nachdenklich lief ich nach Hause, meine Gedanken drehten sich nur im Kreis. Immer wieder musste ich an die Vorfälle mit Lil denken und natürlich an Sahra. Immer wieder schwirren mir die selben Fragen im Kopf herum: "Woher kommt sie?", "Was hat sie im Park gemacht?", "Warum scheint sie immer dann aufzutauchen wenn ich am wenigsten mit ihr rechne?" und "Warum hat sie so merkwürdig reagiert?"

Irgendwann bin ich wohl zu Hause  angekommen und ins Bett gegangen, denn als ich die Augen aufschlug fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Die blaue Tapete, das große Dachfenster  und mein ganzes Leben überhaupt kamen mir gerade so unwirklich vor.

Ich Atmete noch einmal tief durch und versuchte meine Gedanken zu ordnen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich Atmete noch einmal tief durch und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ein Blick auf den Wecker sagte mir das es 9.30 Uhr war. Egal...heute ist sowiso Samstag. Ich schlurfte langsam die Treppe runter in die Küche.

Dad war schon dabei den Tisch abzuräumen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Dad war schon dabei den Tisch abzuräumen. Er sah schlecht aus, er hat sicher die ganze Nacht nicht geschlafen. "Guten Morgen", sagte ich und ging zur Kaffeemaschine. Dad blickte auf und sah mich aus müden Augen an, "Naja, Morgen ist es eigentlich nicht mehr. Ich hätte noch ein paar Brötchen übrig?" Ich winkte dankend ab, irgendwie hatte ich kein Hunger. Dad zuckte mit den Schultern und begann damit den Abwasch zu machen. Wir hatten keine Geschirrspülmaschine, Mom und Dad mögen solche Sachen nicht. "Gott hat uns zwei Hände gegeben, dann sollten wir sie auch benutzen", sagte Dad immer. "Hast du heute irgendwas vor?", fragte Dad. "Ich treffe mich nachher noch mit den Jungs. Wir wollen vor dem Spiel morgen noch mal trainieren.", antwortete ich und begann meinen Kaffee zu schlürfen. "Schade, dann muss ich Lilith halt mit ins Krankenhaus nehmen.", sagte er und sah mich direkt an. "Dad wenn du glaubst das ich mein Training sausen lasse nur um auf sie aufzupassen, dann sag ich nur ein Wort: NEIN.", erwiderte ich aufgebracht. Ich kippte meinen Kaffee runter und stampfte zurück in mein Zimmer.

Ich ging duschen und zog mich an. Dabei dachte ich darüber nach wie ich gerade reagiert hatte. Normalerweise bin ich ziemlich ruhig wenn es um meine Familie geht aber diesmal bin ich gleich ausgerastet. Ich beschloss mich bei Dad zu entschuldigen und doch auf Lil aufzupassen, damit er in Ruhe ins Krankenhaus fahren kann. Als ich nach unten ging war aber niemand mehr da. Dad war wohl schon weg. Tja, dann konnte ich wohl doch zu Training fahren. Ich schnappte mir meine Sporttasche, schloss die Tür ab und machte mich auf den Weg.

Engelstränen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt