Kapitel 5: Alte Bekannte

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Alex beobachtete mit zusammengekniffenen Augen das Haus. Er musste sich konzentrieren, damit sein Traum sie auch wirklich erreicht und versuchte alles andere um sich herum auszublenden. Die Schatten in denen er sich versteckte waren dunkel, so konnte er sichergehen, dass ihn niemand sieht. Nach einiger Zeit, stand der seltsame Junge auf und verschwand mit einem selbstzufriedenen Lächeln in einer dunklen Straßen. Er musste Ihr die schlechten Nachrichten überbringen und Ihr erklären, warum der Plan, den sie seit Jahren verfolgte nicht funktioniert hatte. Aber gleichzeitig hatte er auch schon eine Lösung für das Problem gefunden. Trotzdem hatte Alex ein komisches Gefühl als er durch das Tor der alten Kirche trat und in die versteckten Katakomben hinabstieg. Vor den alten Torflügeln blieb er kurz stehen und atmete tief durch. Langsam und wachsam ließ er sich in den dunklen Raum gleiten. Seine Füße berührten kaum den Boden. In der Mitte blieb er stehen und ließ sich auf die Knie fallen.

"Also, wie lautet dein Bericht?", fragte eine flüsternde Stimme. "Das Mädchen wird beschützt Herrin. Nur deshalb konntet ihr sie nicht mitnehmen.", erwiderte Alex zögernd. Er wusste wie gefährlich es wahr Ihr eine schlechte Nachricht zu überbringen. "Beschützt? Das kann nicht sein! Wissen sie es etwa?", ertönte die Stimme erneut, diesmal jedoch mit einem gefährlichen Unterton. "Nein. Ich habe niemanden gesehen. Aber ihre Familie hat Vorkehrungen getroffen. Sie haben eine Art Schutzschild um sie errichtet, durch das sie für uns Unantastbar ist. Ich versuche bereits den Anker zu finden und werde mich mit dem Bruder anfreunden um an Informationen zu gelangen.", erklärte Alex in einem bemüht ruhigen Ton. Sie durfte nicht merken, dass er Angst vor Ihr hat, dass währe sein sicherer Tod. Ein schwaches Glied bei ihren Spionen lässt sie nicht zu. "Sehr gut und darum habe ich gerade dich für diesen Auftrag ausgewählt und nicht Faruk. Du enttäuscht mich niemals, nicht wahr?", schnurrte sie. "Ich werde alles tun was ihr verlangt Herrin.", sagte er und erhob sich langsam und ging rückwärts in Richtung der Treppe. "Nun, das wir werden sehen", war das letzte was Alex hörte bevor ihre Stimme sich langsam entfernte. Er durfte Sie nicht enttäuschen, denn er wusste was mit all den Anderen geschehen war und das durfte er nicht zulassen. Während er langsam die Stufen hinauf ging, musste er immer wieder an das kleine Mädchen denken. Letztendlich war er es, der ihr Leben langsam und systematisch auseinander nehmen würde. Ein Schauer kroch über seinen Rücken als er an das Schicksal dachte, welches ihr bevorstand.

Als er in die Nacht hinaustrat musste er unwillkürlich frösteln. "Jetzt reiß dich mal zusammen. Man möchte meinen du hast vergessen wer du bist... WAS du bist, Alexander." kam es von irgendwo über ihm. Genervt schaute er sich um, es gab nämlich nur eine Person die ihn so nannte. "Als ob ich das jemals vergessen könnte, du erinnerst mich doch ständig daran, Faruk.", rief er in Richtung des Schattens der es sich auf dem Dach der Kirche bequem gemacht hatte. "Wie wahr das doch ist, kleiner Bruder... wie wahr... Und? Was wollte Sie von dir? Hat der perfekte Alexander etwa einen Fehler gemacht?", fragte Faruk spöttisch und schlenderte vergnügt auf dem Dach herum. "Nein. Sie hat festgestellt, dass es besser war mich zu schicken als dich.", gab er schadenfroh zurück. Faruk kniff die Augen zusammen, sprang mit einem Satz vom Dach und landete genau vor Alex Füßen. Er richtete sich langsam zu seiner vollen Größe auf und man konnte kurz eine Art Schatten über sein Gesicht huschen sehen. "Ach ja? Und warum sollte ich dir das glauben?", zischte er. " Ganz einfach, weil ich immer noch ihre Verbindung zur Außenwelt bin und den Plan weiterführen werde und du nicht.", konterte Alexander. "Sieh es ein Faruk, du wirst niemals besser sein als ich. Du bist und bleibst die Nummer zwei.", knurrte er, machte auf dem Absatz kehrt und ging betont lässig davon.
"Nicht mehr lange Alexander, nicht mehr lange.", flüsterte Faruk und starrte noch lange hinter Alexander her bevor auch er in der Nacht verschwand.

An einer Klippe fehrn ab der Stadt war ein einzelner Schatten auszumachen. Er nahm Anlauf und ließ sich in die Tiefe stürzen. Doch es war nicht ein Geräusch zu hören. Die Wellen und der Wind waren verstummt und kein Tier regte sich. Auch von einem Aufprall war nichts zu hören so als ob nie etwas passiert wäre. Wenn man jedoch seinen Blick über den Horizont streifen ließ, konnte man vielleicht noch einen seltsam geformten Umriss in den Wolken erkennen.

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