~Silberfunke~
Kahl ragten die Äste der Bäume in den Himmel. Eine dicke Schneeschicht lag auf den Zweigen. Silberfunke hatte sich geduckt gehalten trotz der Schneeklumpen die sich in ihrem Fell verfingen. Doch ließ sie ihre Augen nicht von dem Eichhörnchen ab, das vor einer Eiche geschäftig ein Loch in die Schneedecke grub um eine Eichel die es in den Pfoten hielt dort zu verstecken. Langsam setzte sich die graue Kätzin in Bewegung, immer noch hoch konzentriert auf das Eichhörnchen. Donnerschlag, Nachtwind und sie waren für die Jagdpatrouille eingeteilt, sie hatten den ganzen Wald nach Beute abgesucht, doch nur eine abgemagerte Maus gefunden. Entschlossen die einzige Beute die der Wald noch zu bieten hatte zu fangen, verlagerte Silberfunke ihr Gewicht auf die Hinterbeine und machte sich bereit zum Sprung. Plötzlich raschelte etwas hinter ihr und sie spürte den brennenden Blick von Nachtwind in ihrem Rücken. Silberfunke versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen um sich nicht zu blamieren. Doch stattdessen verlor sie die Konzentration und sprang zu früh ab. Das Eichhörnchen flitzte durch ihre Pfoten zum nächstgelegenen Baum. Silberfunke glaubte fast die Beute sei verloren als Nachtwind auf einmal mit einem gewaltigen Satz den Baum hochsprang und das Eichhörnchen am Genick runterzog und tötete.
Donnerschlag hatte den Krach durch die klare Blattleerenluft gehört und war zu Ihnen geeilt. "Toller Fang", schnurrte sie und trat bewundernd an Nachtwind heran. "Ich denke nicht das wir hier noch etwas finden und davon werden bestimmt die Königinnen satt. Lass uns zurück ins Lager gehen", miaute Silberfunke und senkte ihren Kopf damit sie Nachtwinds Blick nicht ertragen musste. Donnerschlag schien die Kätzin erst jetzt bemerkt zu haben. Und musterte sie genervt. "Nachtwind führt die Patrouille an und er bestimmt wann wir zurückgehen also sei einfach still", zischte sie und wandte sich von ihr ab. Der graublaue Kater aber seufzte. "Wir gehen zurück ins Lager Donnerschlag." Dankbar schaute Silberfunke Nachtwind an doch der Kater hatte sich schon umgedreht und trabte voraus und Donnerschlag hinterher.Als Silberfunke die Lichtung betrat hing die Sonne schon wie ein Feuerball zwischen den Baumkronen. Nur noch einzelne Strahlen drangen zum Lagerboden und tauchten ihn in ein mattes Gold. Die graue Kriegerin ließ sich am Rand der Lichtung nieder und fing an sich zu putzen. Ihr Blick fiel immer wieder sehnsüchtig auf den Frischbeutehaufen der heute nur aus zwei kleinen Mäusen, einem Vogel und das Eichhörnchen das Nachtwind gefangen hatte bestand. Durch ihre Erinnerungen an die Jagd suchte Silberfunke das Lager nach dem graublauen Kater ab. Sie fand ihn zwischen Regensturm und Frostwind. Die drei Katzen teilten sich eine Maus und schienen sich prächtig zu amüsieren. Regensturm schnurrte als Nachtwind ihr etwas ins Ohr flüsterte. Silberfunke wand sich ab. Seit sie ein Junges war wollte sie sich eingestehen das sie und Nachtwind unmöglich Gefährten werden können. Und doch fühlte sie immer wieder die Tiefe Trauer ins sich aufsteigen wenn er sich von ihr abwandte und sich zu Regensturm setzte. Nachtwind hatte ihren Blick bemerkt, denn er drehte sich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen. Silberfunke versuchte seinen Blick ins positive zu deuten, doch sie fand nur etwas herablassendes und misstrauisches. Schnell wandte sich die Graue ab und zog sich weiter in den Schatten. Die Kälte des eisigen Bodens ließ sie zusammenzucken. Eigentlich wäre schon längst die Blattfrische eingetreten doch die kalten Monde klammerten sich immer noch an den Wald. Es gab kaum noch genug Nahrung für alle und Silberfunke hungerte schon seit Tagen. Sie versuchte ein zweites Mal die Schneeklumpen aus ihrem Fell zu bekommen, gab dann aber auf. Plötzlich stieg ihr ein Geruch in die Nase. Fremdartig. Verwundert drehte sich die Kriegerin um und bemerkte das in der eigentlich stabilen und sicheren Lagerwand eine kleine Lücke war die halb von einigen Farnwedeln verdeckt wurde. Unsicher blickte die Kätzin wieder ins Lager doch ihr Blick wurde von einem Brennnesselbusch verdeckt. Niemand konnte Silberfunke beobachten. Sie drehte sich wieder der Öffnung zu und schnupperte ein weiteres Mal. Diesmal wurde der Geruch intensiver und die Kätzin konnte in deuten. Doch kaum hatte sie den Geruch erkannt wünschte sie sich sie wäre niemals hierher gekommen und hätte sich in eine andere Ecke gesetzt. MondClan.
Verzweifelt überlegte sie hin und her. Niemand würde ihr glauben wenn sie erklärte das der MondClan vor einer geheimen Öffnung im Lagerwall kauerte, nein sie musste das selbst regeln. Entschlossen schlüpfte sie durch das Loch und lief halb rutschend die kleine Anhöhe hinab auf der das Lager stand. Rechtzeitig vor einem Baum bremste Silberfunke ab und sah sich um. Keine Katze weit und breit. Dafür sah sie das Lager weit oben auf einem Hügel thronen. Unerreichbar und völlig unmöglich hoch zu klettern. Genervt drehte sich Silberfunke um. Alles umsonst und jetzt würde sie gleich wieder angestarrt von ihren Clangefährten wenn sie erneut durch den Lagereingang kam. Plötzlich flitzte ein weiß-braun gescheckter Pelz an ihr vorbei und nagelte sie am Boden fest. Verzweifelt versuchte sich Silberfunke zu wehren doch die Katze lockerte ihren starken Griff nicht. Beim genaueren Hinsehen erkannte die Kätzin Habichtfeder einen MondClan-Krieger. Noch einmal wand sie sich unter dem Griff des Katers. Diesmal kämpfte sie sich frei, doch eine rote Blutspur zog sich über ihre Schulter. "Was machst du hier?", fauchte Silberfunke doch insgeheim machte ihr der Krieger doch etwas Angst. Der Kater starrte sie nur ausdruckslos an. Die Kätzin wollte ihn gerade fragen ob alles in Ordnung sei, als es plötzlich hinter ihr raschelte. Silberfunke drehte sich um und sah Dunkelstern die Anführerin des MondClans aus dem Gebüsch treten. In ihrem Blick lag weder Hass noch Verachtung. Nur große Neugier, die Silberfunke symbolisierte wieder atmen zu dürfen.
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Warrior Cats Schicksalssprünge
Fanfiction"Wenn die Zeit gekommen ist wird im Wald der roten Blätter, Blut über Blut fließen und die Seele Toter rein waschen, sodass sich die größte Macht erheben kann und ein neues Zeitalter beginnt!" Verachtet und gehasst. Silberfunke lebt im SonnenClan wi...