Hoffnung

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"Hier lang"
Das sind die zweiten Laute die die komischen Typen ausstoßen.
Sie ziehen mich unnötigerweise mit in das Haupthaus. Erst jetzt fällt mir der Schriftzug über der Tür auf.
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"Ihr macht hier ja ganz schön viel Werbung."platzt es mir heraus. Sofort ernte ich böse Blicke. Dann ziehen die Männer mich einfach weiter. Nach zwanzig Treppen platzt mir die Geduld.
"Gibt es hier keinen Aufzug? In diesem Kasten ist doch sonst alles so modern."
Dieser Beitrag von mir ist meinen Betreuern zu viel. Sie packen mich fester und gehen schneller. Jetzt nimmt erst Recht keiner mehr Rücksicht auf meine schmerzenden Füße. Ich muss schon rennen um mit den Typen mitzuhalten. Nach weiteren zehn Treppen sind wir endlich oben angekommen.
Vor uns erstreckt sich ein langer Flur mit unzähligen Türen. Die Typen ziehen mich auf die dritte Tür auf der linken Seite zu und
lassen mich los. Ich weiß nicht was ich machen soll. "Schlimmer kann es ja sowieso nicht mehr werden" denke ich mir und öffne die Tür.
Dahinter verbirgt sich ein großer , leerer Raum. Nur ein Schreibtisch steht in der Mitte. Er ist aus massivem Holz und an dem Tisch sitzt eine Frau. Sie sieht sehr streng aus. Ihre blauen Augen sehen aus, als würde man jeden Moment eine elektrische Ladung abbekommen. Die Lippen der Frau sind zusammengepresst und die spitzte Nase wirft einen Schatten über das Gesicht der Direktorin. Ihre Augenbrauen sind extrem dünn und ihre Haare trägt die in einem festen Knoten. Die Frau sieht mich an,
als ob ich ein ekliges Insekt in ihrer Suppe bin. Genau so komme ich mir auch gerade vor. Völlog hilflos umgeben von Überlegenen. Die Direktorin beugt sich vor und sagt etwas in ein kleines Mikrofon. Kurz darauf kommt ein Mädchen in Uniform in den Raum. Sie macht eine Handbewegung in meine Richtung und ich folge ihr aus dem Sichtfeld der strengen Frau und den Männern. Nach einer Weile kommen wir zu einer Tür mit der Nummer 1307. Das Mädchen öffnet die Tür und geht hinein. Ich folge ihr. Der Raum ist mit drei Betten, einem kleinen Tisch und drei Stühlen ausgestattet. Auf einem der Betten liegt ein zweites Mädchen und liest. "Hi" sagt sie als sie mich bemerkt.
Anscheinend sind wenigstens die Mitschüler nett. So langsam schöpfe ich wieder
Hoffnung.

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