Kapitel 2

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Inzwischen lag Melin in ihrem klapprigen Bett und schlief friedlich.

Mit rollten stumm die Tränen runter, als ich mir vorstellte, wie sie sich selbst verletzte.Sie war mein ein und alles. Was würde ich tun, wenn ihr was passieren würde. Würde ich das überleben? Sicherlich nicht, ich bin doch sowieso krank, kam mir in denn Sinn. Schnell schob ich den Gedanken beiseite und stand leise auf und tapste in mein Zimmer. Ich schaute auf die Uhr.
03:07Uhr.
Toll, da konnte ich ja lange schlafen.
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Ein schrilles Geräusch riss mich aus meinem Träumen.
Mein Wecker.
Mühsam stand ich auf und ging in das Badezimmer, was Melin und ich uns teilten.Sie war anscheinend noch nicht wach.Sie sollte am besten heute nicht in die Schule.Nachdem ich meine einzige Jeans und mein Schwarzes T-Shirt und eine blaue Cardigan angezogen hatte(Schminke besaß ich nicht), rief ich als ihre Erziehungberechtigte bei ihrer Schule an und sagte ihnen, das Melin heute nicht fähig ist, um in die Schule zu kommen. Dann ging ich schleichend in ihr Zimmer und machte ihr Wecker aus, der in kürze klingeln würde.
In der Küche bereitete ich ihr noch ein kleines Frühstück vor. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, ihr was leckeres zu machen, da es fast nichts gab.
Dann schrieb ich ihr noch auf ein Zettel, das sie sich heute ausruhen soll und dass Frühstück schon bereit ist.

Ich machte mich kurz darauf auf den Weg zur Arbeit, der Bäckerei, in der ich jeden Wochentag morgens tätig war und mikriges Geld bekam, sodass die Miete davon nicht bezahlt werden konnte.
Deshalb muss ich drei Wochentage und am Wochenende auch in einer Bar die Spätschicht besetzten, die eigentlich sonst keine Frau haben wollte, da zu dieser Zeit sich Leute gern betrinken .

In der Bäckerei angekommen, begrüssste ich meine Kollegin Lena, die mit mir immer die Frühschicht  machte. "Guten Morgen"
"Guten Morgen,Elin. Wie geht es dir?"
Wie sollte es mir gehen?
"Gut, danke. Und dir?"Ich setzte meine Tasche ab und umarmte sie."Auch gut,danke. Geh dich schon mal vorbereiten, ich fang mal solange an."Ich nickte und ging in die 'Umkleide' um meine Haare Fest zuzubinden und meine Schürtze umzubinden. Dann ging ich zu Lena und half ihr zu backen und die kommenden Kunden zu bedienen.

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Völlig kaputt beendete ich meinen Tag in der Bäckerei und lief nach Hause.
Als ich meine Schuhe auszog, merkte ich dass Melin bereits wach geworden war, da ich Geräusche in der Küche hörte. Ich ließ meine Tasche im Flur und folgte dem Geräusch. In der Küche sah ich Melin am Spülbecken das Geschirr waschen.Wow...Das tat sie sonst nie...(Ja...wir hatten keine Spülmaschiene.)
"Guten Morgen Melin, hast du gut geschlafen?" Ich hab ihr einen Kuss auf die Wange.Sie lächelte und mein Herz machte einen Sprung. Das hatte ich schon lange nicht mehr gesehen.
"Morgen,Elin.Dank dir habe ich sogar sehr gut geschlafen.Ich habe dir schon Essen gemacht. Als Dankeschön für gestern Abend. So... Ich bin fertig..Du kannst schon mal essen.Ich komme gleich."Ich schaute sie perplex an. So ... frei .... habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Das machte mich glücklich und ich fing an, die Nudeln mit Tomatensauce zu essen. Sie waren nicht besonders, aber dafür lecker.

Kurz danach kam Melin in die Küche, die hatte ihre Pyjama gegen eine Jeans und ein T-Shirt ausgetauscht.
Ich schaute sie verwirrt an."wo gehst du hin?"
"Elin, ich möchte heute auf der Strasse Geld holen."Sie nannte es absichtlich nicht 'betteln'.Ich stand auf. "Melin, du weisst ganz genau, dass ich nie wollte, dass du das tun musst. Genau so wenig wirst du das heute machen, verstanden ? Jetzt geh dich umziehen und Lernen, ich möchte dass du dein Abschluss schaffst." Sie schaute mich durchdringend an."Nein,  jetzt sage ich dir mal was. Du bist diejenige die tagtäglich arbeitet, damit ich eine gute Zukunft  habe. Du bist diejenige  die mich seit ich klein bin unterstützt hat. Aber jetzt reicht es. Ich darf sich nicht alles machen lassen. Du hast solange für mich versucht; die Mutter-  und Vater-Rolle zu ersetzten. Heute ruhst du dich aber komplett aus.Ich weiss wie müde du bist und ich habe eingesehen, dass ich dein Leben für nur noch schwerer gemacht habe als es schon ist. Bitte , verzeih mir.Bitte... "Mittlerweile rollten uns die Tränen über die Wangen und wir nahmen und fest in den Arm."Aber ich möchte, dass du deinen Abschluss schaffst, Melin.Ich möchte , dass du später  einen richtigen Job und eine Zukunft hast." Ich weinte in ihren Hals." Ich werde mich ändern , versprochen. Ich lerne mehr, helfe dir beim Haushalt  und Suche mir ein Job. Elin,  Ich schäme mich, dass ich das früher nicht eingesehen hab."Aus irgeneinem Grund merkte ich erst jetzt dass ich todmüde bin. Ich Schloss sie fester in meinem Arm, gab ihr einen Kuss und ging in mein Zimmer. Dort zog ich mich um und legte mich in mein Bett. In sekundenschnelle  war ich eingeschlafen...

❤❤❤

Danke fürs lesen😙😙😙
Bis zum nächsten mal ❤

❤Das Unglück auf meiner Seite ❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt