XXI. And you look like one, too

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Es ist offiziell, dachte ich, als ich am Montag nach der Arbeit die Treppen zu meinem Zimmer hinauf stapfte. Geburtstage sind scheiße.

Abgesehen von einem Anruf meiner Mutter zu der unchristlichen Zeit von sieben Uhr in der früh, hatte ich nichts was auch nur annähernd einem 'Alles Gute zum Geburtstag'-Wunsch, Kuchen, Kerzen, noch ein Geschenk ähnelte bekommen. Nennt mich habgierig, aber ich mag es zufällig an meinem Geburtstag wie eine Königin behandelt zu werden. Gebt meinen Eltern und meinen Einzelkind-Status die Schuld.

Das Haus war seltsam leer. Keine Anzeichen von Leben kam unter den Türen der Jungs hindurch, als ich an ihnen vorbei ging – kein Flimmern vom Computer Bildschirms aus Simons Zimmer, kein Gebrüll ins Telefon strömte aus Daves Zimmer, kein verdächtiger Qualm sickerte unter der Tür von Brady hervor, und kein Geschnarche brachte die Fenster in der nähe von Jasons Zimmer zum wackeln. Grants Zimmer war ruhig, aber das war nichts Neues. Selbst Slarty schien sich irgendwo im riesigen Hinterhof zu verstecken und hatte keine Lust an der Tür zu bellen, damit ich ihn hinein ließ.

Herrgott. Ich meine, ich weiß das ich ziemlich berüchtigt dafür bin, meine Zeit alleine zu schätzen, aber mal ehrlich, das ist ein wenig viel.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen, starrte an die Decke und fühlte mich wie ein Loser. Es war mein zwanzigster Geburtstag und ich verbrachte ihn in der Schule und auf der Arbeit. Ich dachte eine Weile über meine Möglichkeiten nach und entschied, dass sich megamäßig zu betrinken, eine wirklich gute Idee wäre. Ich war gerade dabei mich auf den Weg hinunter in die Küche zu machen, um nachzusehen was wir an Alkohol da hatten, als ich ein leises 'klimpern' gegen mein Fenster hörte.

Mich langsam den Fenster nähernd, stellte ich mich auf eine Seite davon und zog vorsichtig den Vorhang weg, um nach draußen zu schauen. Grant stand unter meinem Fenster und warf sachte kleine Steine nach oben gegen das Glas. Ich öffnete das Fenster und lehnte mich hinaus, um ihn böse an zu funkeln.

„Was?" fragte ich.

„Lass mich rein."

„Ich soll dich rein lasen?"

„Ja, lass mich rein. Es ist kalt und ich hab meine Schlüssel im Haus gelassen."

„Du hast deine Schlüssel im Haus gelassen?"

„Ja, ich habe meine Schlüssel im Haus gelassen." Er runzelte die Stirn. „Gibt es hier ein Echo?"

„Warum hast du nicht geklingelt?"

Grant hielt inne und dachte darüber nach. „Ich dachte die ist kaputt!?"

„Ist sie?"

„Ja."

„Du denkst das sie es ist, oder du weißt das sie es ist?"

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Brady sie letzte Woche kaputt gemacht hat."

„Du bist dir ziemlich sicher?"

„Himmel Herrgott nochmal, Regan. Lass mich rein."

„Okay, okay, warte kurz. Geh zur Vordertür."

„Nein, nein, geh einfach in mein Zimmer und lass mich durch meine Außentür rein."

Ach ja. Die hatte ich ja total vergessen. Ich verdrehte die Augen, schloss mein Fenster und durchquerte den Flur bis zu Grants Zimmer. Nachdem ich nur eine Millisekunde gezögert hatte, ließ ich mich selbst in sein Zimmer und nahm mir einen Moment, um mich um zu sehen und fühlte mich dabei ein wenig seltsam. Es war immerhin Grants privates Reich, und das erste Mal seit ich in seinem Zimmer war seitdem wir in das Haus gezogen waren.

Regan White, and the Seven Deadly Sins | deutsche Übersetzung #catalystawards18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt