Kapitel 2

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( Kapitel-Cover : Emily Osment aka Maria Montgomery )

*Walker*

"Cameron? Wieso soll ich Cameron anrufen?"  Verwirrt sah mich Mike an und runzelte dabei die Stirn. "Ach sagen wir, er hat da noch eine offene Schuld zu begleichen." Schmunzelnd folgte ich mit meinem Blick der neuen Schülerin, die gerade ihren Spind schloss und nichtsahnend mit viel zu vielen Büchern im Arm, die sie wahrscheinlich nicht mal alle für die nächste Stunde benötigte, an mir vorbei den Flur entlanglief. Auch Brooks Augen hingen an Maria und unsere Blicke trafen sich. Ich lächelte sie triumphierend an, weil ich bereits in meinem Kopf meinen siegessicheren Plan durchging um die Blondine auf meine Seite zu ziehen und Brook, samt ihren Anhängseln, untergehen zu lassen. 

Später in der Pause hatte ich mich mit Cameron verabredet, den besten Freund von Mike. Naja, eigentlich hatte Mike ihn angerufen und ihn gebeten hinter die große Sporthalle der Schule zu kommen, denn freiwillig würde sich Cameron nicht in meine Nähe begeben, geschweige denn mehr als fünf Sätze wechseln. Doch zuerst ein paar Sachen über Cameron: Mike und er waren schon beste Kumpel seit sie früher im Sandkasten gespielt hatten. Irgendwie lebte er damals quasi bei Mike und seinen Eltern, da seine Mutter alleinerziehend war und kaum genug Geld hatte ihm das Leben zu bieten, welches sie sich für ihren Sohn immer wünschte. Mikes Familie hatte Cams Mutter immer unterstützt, finanziell wie auch eben, dass sie sich ab und zu um ihren Sohn kümmerten. So fehlte es ihnen an nichts, doch wohlhabend waren sie auch nie, sie waren eben Durchschnitt. Später, ich glaube es war als Cam und Mike auf die Highschool kamen und sich dann gemeinsam für das Footballteam beworben hatten, fing Cameron an hobbymäßig zu modeln und bekam kleinere Jobs gegen eine gute Bezahlung. So konnte er seiner Mutter unter die Arme greifen und auch sie war nun Marketingspezialistin in der Firma der Eltern meiner Freundin Gigi. Klar, nach dieser Story steht Cameron wahrscheinlich wie der liebe, nette beste Freund meines Freundes dar, doch so war es bei weitem nicht. Der muskulöse, große, braunhaarige Typ hier vor mir, hatte es faustdick hinter den Ohren. Er konnte wirklich jeden mit seinem scheinbar angeborenem, strahlenden, weißen Lächeln täuschen und mit den intensiven, braunen Augen verzaubern, nur mich nicht. "Was machst du denn hier? Wo ist dein Boyfriend?" Cameron sah sich skeptisch um und suchte den kleinen Platz zwischen der Wand der Sporthalle und der Mauer, die die Schule abgrenzte, nach Mike um. Lässig lehnte ich nun an der weißen Mauer und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Also Cam, folgendes: Mike ist nicht hier, wie du siehst. Eigentlich wollte ich mit dir sprechen. Ich brauche deine Hilfe." Er zog belustigt eine Augenbraue hoch und lehnte sich jetzt provokant in der selben Position gegenüber an unsere Sporthalle. "Und wieso bei Gott, sollte ich dir freiwillig bei irgendetwas behilflich sein?" Seine Stimme war voller Sarkasmus.

Gleichgültig musterte ich meine Nägel in der Sonne, bevor ich ihm antwortete. "Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt. Du wirst mir helfen." Ohne ein weiteres Wort schnaubte Cameron verächtlich, fast schon amüsiert, stieß sich schwunghaft von der Wand ab, bevor er mir den Rücken zukehrte und den Rückweg Richtung Schule antrat. 

"Oder willst du das ein gewisses Foto einer gewissen Person zukommt?" Entgegnete ich nicht sonderlich beeindruckt von seinem versuchten Abgang. Nun blieb Cameron stehen, drehte sich langsam wieder um und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. 

"Hä? Welches Foto?" Nun schnaubte ich amüsiert, glaubte er wirklich auf ahnungslos zutun würde ihn aus dieser Situation retten? "Achso verzeih mir wenn du es bereits vergessen hast, ich meine natürlich..." Ich scrollte durch meine Bildergalerie, bevor ich ihm besagtes Bild unter die Nase hielt. "Dieses Foto. Du willst doch nicht, dass ich es unabsichtlich Gigi schicke, oder?" Natürlich kannte Cameron das Foto, seit Wochen war es mein Trumpf gegen ihn, mit welchem ich ihn wie ein Hündchen an der Leine hatte. Wie vorhin über Camerons Mutter erwähnt, arbeitete diese für die Eltern von Gigi, Camerons Freundin und neben Keila, Hayley und mir, das vierte Mitglied in unserer Gruppe. Was Gigi nur nicht wusste war, dass Cameron sie kurz vor den Ferien in den Schulumkleiden betrogen hatte, und das mit ihrer eigenen Schwester. Tja, und ich Glückspilz besaß einen Schnappschuss von diesem Moment. Scheint, als wäre er doch nicht der liebe, nette Junge von nebenan.

How to be famous // One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt