The heartless Child

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**Noch nicht überarbeitet ^^'**

Nachdem er mir diese Worte gesagt hatte, kam Felix herein, packte mich am anderen Handgelenk und riss mich aus Pans Zelt. Der Schnitt brannte und  am liebsten würde ich mein Handgelenk in Wasser tauchen um den Schmerz zu lindern, aber Felix ließ mir keine Zeit. Er zog mich einfach hinter sich durch den Wald und verkniff sich zum Glück jeden seiner Kommentare. Es war Dunkel und ständig stolperte ich über Wurzeln, die sich über den Boden erstreckten, während Felix jedes Mal etwas vor sich hin fluchte, wenn ich irgendwo hängen blieb.
"Wohin bringst du mich!", rief ich zu Felix völlig außer Atem.
"In den Norden, Hexe.", meinte er und verstummte sofort wieder, nur um mich ein Stück schneller zu ziehen.
"Was ist Traumschatten?", fragte ich und betrachtete kurz mein Handgelenk, was dazu führte, dass ich über etwas stolperte und zu Boden fiel. Felix zog mich ohne ein Wort auf die Beine und zerrte mich weiter durch das Dunkle. In der Ferne hörte ich ein Geräusch, welches mir einen Schauer über den Rücken jagen ließ. Der Schatten. Er war hier irgendwo.
"Felix!", sagte ich etwas leiser.
"Keine Sorge Hexe, er ist nicht wegen dir hier. Zumindest jetzt nicht.", lachte der Blonde spöttisch und legte noch einen Zahn zu.
"Können wir ... langsamer...ich krieg keine Luft.", keuchte ich. Von dem viel zu schnellen rennen, stach mir die Lunge bei jedem verzweifelten Atemzug. Ich bekam keinen Sauerstoff mehr in meine Brust, da sie wie zugeschnürrt war. Und als Felix merkte, dass ich immer langsamer wurde, packte er mich und warf mich quer über seine Schulter. Beim Aufprall auf seiner harten und kalten Schulter, presste sich die restliche Luft aus meiner Lunge und mir wurde schwindelig, zudem wurde der Schmerz an meinem Handgelenk stärker. Als ich einen Blick darauf warf, blieb mir fast die Spucke im Hals stecken. An meinem Handgelenk war ein schwarzer Schnitt zu sehen, von dem unter meiner Haut schwarze adernähnliche Striche weggingen. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Was hatte dieser Pan nur wieder angestellt?

***
Als ich später aufwachte, wurde mir bewusst, dass ich auf dem Weg auf Felix Schulter entweder eingeschlafen war oder das Bewusstsein verloren hatte. Aber ich tippte auf Letzteres. Ich bezweifle stark, dass ich in Felix' Anwesenheit jemals einschlafen könnte, vorallem wenn er mich auf der Schulter durch den Wald trug. Mein Körper war auf einem Strohbett gelegt worden und über mir lag eine Decke. Die sanfte Helligkeit verriet mir, dass es scheinbar noch vor Sonnenaufgang war. Das Bett stand in einem Zelt, welches bis auf ein paar Spielsachen relativ leer war. Mein Kopf schmerzte leicht, war aber nicht mit dem Schmerz zu vergleichen, den ich spürte als ich mein Handgelenk bewegte. Ich unterdrückte den Schrei, der meine Kehle hinauffuhr und richtete mich vorsichtig auf. Wenn ich die einzige war, die bis jetzt wach war, wollte ich Niemanden wecken.

Lies mich.

Da war sie wieder. Diese Stimme, was bedeutete, dass das alte Buch nicht weit entfernt sein konnte. Und tatsächlich. Es lag neben mir auf dem Boden. Es scheint immer den Weg zu mir zu finden, denn ich hätte schwören können, das es ein paar Minuten davor, dort noch nicht lag. Ich zog es zu mir heran und legte es auf meinen Schoß, ehe ich über den Rand fuhr und es auf irgendeiner Seite aufschlug.

Das herzlose Kind.
Das Kind war einsam auf der Insel, sehr einsam. Es wünschte sich nichts mehr, als Jemanden mit dem es dieses Insel teilen konnte. Doch es gab Niemanden. Weit und Breit war alles leer. Menschenleer. Kinderleer. Doch ein was gab es auf der Insel. Es hielt sich immer im Dunkeln versteckt, bis es Nacht wurde. Es war ein Wesen mit leuchtenden Augen. Aber es war kein Kind, war kein Mensch. Aber es war da. Das Kind wollte einen Freund und vielleicht fühlte dieses Wesen sich ja auch alleine. Und so war es auch. Das Wesen genoss die Nähe des Kindes. Es war aus Fleisch und Blut, wogegen das Wesen sich nur Nachts auserhalb der dunkelsten Schatten der Insel bewegen konnte. Das Kind hatte Mitleid mit dem Wesen und bot dem Wesen an, sein Schatten zu werden. Das Kind hatte keinen Schatten, nicht auf dieser Insel und so wurde das Wesen der Schatten des Kindes. Die Zwei wurden eins und das Kind verlor seine Gefühle. Im Dunkeln konnten Gefühle nicht überleben. Gefühle hatten für das Wesen keinen Platz. Die Präsenz des Schattens machten den Wunsch des Kindes wahr, denn der Schatten konnte ihm Freunde bringen. Aber das Herz verlor es. Ein für alle Mal.

Mir wurde schlecht während ich dir Worte laß. Es klang wie ein Pakt mit dem Teufel, nur dass dem Kind der hohe Preis für seinen Wunsch nicht klar wurde. Es war dumm und naiv, gedrängt von seinem Wunsch nicht mehr allein zu sein. Da hatte es ohne viel nachzudenken, sein Herz verkauft. Nicht seine Seele, die schien es auf dieser Insel eh nicht zu haben, aber sein Herz. Das was einen Menschen am Leben erhielt. Ein warmes, reines, pochendes Herz. Unbewusst griff ich mir an die Brust, unter der ich mein sanft schlagendes Herz spürte. Mein Herz war da, es war real. Aber das war doch nur eine Geschichte, oder?

Der Schatten brachte Kinder zu dem Kind, doch es konnte sich nicht mehr so darüber freuen. Es spürte, dass etwas fehlte. Das den Kindern etwas fehlte. Am Anfang weinten sie viel, sie vermissten ihre Familien, aber das Kind wusste nicht was das ist. Was das Wort Familie bedeutete. Das Kind kannte nur die Insel und das Wesen, dem es seinen Körper vermacht hatte. Das was der Schatten wollte. Einen Körper aus Fleisch und Blut.

Ich schreckte zusammen als ich Schritte hörte und noch bevor ich das Buch weglegen konnte, stand Pan in der Öffnung des Zeltes. Sein Blick ging zwischen mir und dem Buch hin und her. Er konnte es sehen?
"Es scheint, dass dieses Buch einen eigenen Willen hat.", meinte er mit dunkler Stimme. Seine Augen hatten einen anderen Farbton und auch seine Haltung war anders. Er wirkte sauer und angespannt.
"Was hat es dir erzählt.", sagte er. Es war keine Frage, mehr ein Befehl. Er konnte es also immer noch nicht lesen, doch ich wusste, ich konnte keins der Wörter, die dort standen, aussprechen. Ich schüttelte nur den Kopf. Er kam in schnellem Schritt auf mich zu. Ließ sich neben mir nieder und zog das Buch auf seinen Schoß, ehe er spöttisch lachte.
"Jede Magie hat ihren Preis."

Und als ich auf die Seiten starrte, die ich gerade eben noch gelesen hatte, sah ich das die Geschichte verschwunden war und die einzigen Worte die noch da standen waren:
Jede Magie hat ihren Preis.

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