Ich weiß, der Titel klingt komisch xD Sorry, dass so lange nichts kam :// Ich versuch, dass nächste Kapitel länger zu schreiben :)
Lange Zeit stand Pan einfach nur regungslos vor mir und blickte das Buch verachtend an, ehe er sich nach unten beugte, es mir aus den Händen riss und aus dem Zelt schmiss. Es flog mit hohem Bogen durch die Luft, durch den Zelteingang hindurch und prallte aufgeschlagen zu Boden, wobei man sah, das einige Seiten verknittert waren.
"Dieses Buch ist ein Fluch.", murrte Pan und schaute dann zu mir hinab, auf mein Handgelenk. Es brannte noch immer, aber das Buch hatte mich abgelenkt. Die schwarzen Adern unter meiner Haut hatten sich weiter ausgebreitet und die Haut außen herum war blasser geworden. "Wenn du eine Hexe wärst, müsstest du eigentlich ein Gegenmittel brauen können.", sagte Pan und zeigte auf mein Handgelenkt, "Aber scheinbar, kannst du das nicht."
"Du kennst ein Heilmittel oder?", fragte ich und schluckte. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich eines kannte, denn in letzter Zeit war er so kaltherzig zu mir gewesen, dass ich anfing zu fragen, ob es ihn nicht freuen würde, wenn mich dieses Gift umbrachte. Er nickte kurz, dann grinste er.
"Ich gebe es dir.", meinte er, "Du bist noch von Bedeutung. Wäre eine Verschwendung, dich jetzt einfach sterben zu lassen." Und dann reichte er mir ein kleines Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit, die unnatürlich glänzte.
"Was ist das?", fragte ich. Verwirrt nahm ich die kleine, zerbrechliche Flasche an mich und starrte sie an. Wer weiß, was das diesmal war. Vielleicht noch ein schlimmeres Gift.
"Wasser aus der Quelle, es heilt jede Wunde.", sagte er und grinste, "Aber natürlich musst du einen Preis dafür zahlen."
"Nichts ist hier umsonst oder?", fragte ich skeptisch und reichte ihm das Fläschchen wieder, doch er nahm es nicht. Sah mir nur tief in die Augen.
"Wenn du es nicht trinkst, vor Sonnenuntergang morgen, wirst du sterben.", sagte er und sah auf mein Handgelenk.
"Wer sagt mir, dass ich nicht auch sterbe, wenn ich das hier trinke?", fragte ich und schwenkte die Flüssigkeit etwas hin und her. Mein Blick blieb skeptisch. Ich wusste nicht, ob ich ihm trauen konnte.
"Du wirst nicht sterben, sie her.", meinte er und zückte einen Dolch aus seiner Tasche und zog mit der Spitze über seinen Unterarm. Dann nahm er mir das kleine Fläschchen ab und tropfte zwei Tropfen auf die Wunde. Ich sah erstaunt zu, wie die zerschnittene Haut wieder zusammen wuchs und makellos wurde. Keine Narbe, nichts.
"Du musst es nur trinken, weil das Gift in deiner Blutbahn ist.", meinte er, "Sonst wirkt es gegen Traumschatten nicht."
"Wenn du scheinbar eh vorhattest, mir das Heilmittel zu geben, wozu hast du mich dann überhaupt vergiftet.", fragte ich.
"Das wirst du bald heraus finden.", sagte er grinsend. Dann drehte er sich um und verließ das Zelt, wobei darauf gleich Finn herein kam und mich traurig musterte.
"Was ist los Finn?", fragte ich und legte meinen Kopf schief.
"Hast du vor zu sterben, oder wirst du es trinken?", fragte er und reichte mir das Buch, welches Pan noch vor ein paar Minuten hinausgeschmissen hatte. Finn war manchmal echt aufmerksam.
"Ich weiß es nicht.", sagte ich, "Werde ich wirklich sterben, wenn ich es nicht trinke?" Ich hoffte, dass er den Kopf schütteln würde, aber er nickte traurig.
"Ich verstehe Peter nicht.", murrte ich, "Wozu mich vergiften, um mir dann das Heilmittel ohne Widerstand zu geben?"
"Er will, dass du den Preis zahlst.", meinte Finn und starrte das Fläschchen an.
"Welchen Preis?", fragte ich und zog meine Brauen zusammen. Pan hatte auch schon irgendetwas von einem Preis gesagt, aber er hatte mir keinen genannt.
"Wer das Wasser aus der Quelle von Neverland trinkt, kann die Insel nie wieder verlassen.", erklärte mir Finn und sah mir in die Augen. Ich hingegen riss meine Augen vor entsetzten weit auf.
"Nie wieder?", fragte ich.
"Nie wieder.", sagte er und nickte, "Das Wasser schenkt dir Leben und Gesundheit, aber sobald du es trinkst, bist du ein Teil der Insel. Wenn du die Insel verlässt, stirbst du....und.."
"Und?", stocherte ich nach.
"Und dein Schatten kehrt zur Insel zurück.", sagte er.
"Sprich, meine Seele bleibt Teil der Insel.", meinte ich in Gedanken und er nickte.Ich schaute wieder hinab auf die Flasche und runzelte die Stirn. Wenn ich die Flüssigkeit trinke, verkauf ich somit meine Seele und werden den Rest meines Lebens hier mit Pan und Felix fest sitzen, wenn ich es jedoch nicht bis morgen Abend getrunken habe, würde ich sterben. Beide Aussichten waren nicht gerade, dass was man sich wünschte.
"Ich werde das reichlich Überdenken müssen.", meinte ich dann zu Finn und stand auf.
"Du solltest nicht weit laufen, desto mehr du dich anstrengst, desto schneller verteilt sich das Gift in deinem Körper.", warnte er mich und nickte. Ich hatte nicht vor wegzulaufen. Nicht da raus. Nicht in den dunklen Wald mit dem Schatten und auch nicht weg von hier. Ich wusste, ich würde nicht von der Insel kommen. Nie. Es war eine aussichtslose Situation, aber ich war mir sicher, es gab einen Lichtblick. Irgendwo. Selbst in Neverland sah man Sterne am Nachthimmel und so lange diese Sterne leuchteten, war ich mir sicher, es gab eine Möglichkeit. Irgendeine. Und ich würde sie finden.Am Abend stand der Mond weit oben am Himmel und man hörte Tiere durch den umliegenden Wald streifen, doch keines traute sich hervor. Es schien, als würden die Tiere hier Menschen meiden. Die Sterne verschönerten das Nachtzelt über der Insel und gaben mir erneut Hoffnung. Mir war erst im Dunkeln aufgefallen, dass dieses Quellwasser leicht leuchtete, es hatte etwas Beruhigendes. Aber gleichzeitig war es auch die Hölle auf Erden. Ich hielt mein Leben in der Hand. In dieser winzigen Flasche.
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Was meint ihr? :/
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Welcome to Neverland
Teen FictionAnnalena wacht ohne Erinnerung im Wald auf, bis sie nach ihrem verwirrten Herumirren auf einen der verwunschenen Jungen trifft, welcher sie zum Lager von Peter Pan und seiner Truppe führt. Es dauert einige Zeit bis Annalena versteht, dass das was pa...