Liebster Namenloser,
wehmütig schreibe ich Dir diesen Brief. Ich sah letzte Nacht den Vollmond hell, klar und wundervoll am Firmament schweben, wie eine unerreichbare Kugel aus silber. Wie gerne pflückte ich sie Dir vom Himmel, bände sie an eine Kette, nur um sie Dir zu Füßen legen zu können. Die Nacht wäre ohne Mond, aber sie wäre nicht dunkel, denn du scheinst heller als der Mond es je könnte, gar heller als die Sonne.
Aber nicht der Mond bewegt mein Herz! Es waren die Sterne. Leuchtend wie Löcher, die jemand mit einer Nadel in den dunklen Vorhang über uns stach, um uns an der Herrlichkeit der Helligkeit dahinter teil haben zu lassen. Weißt Du, dass mich dieser Anblick, seit wir uns kennen, wehmühtig stimmt? Denn dann denke ich an Deine Augen, auch wenn sie nicht die selbe Farbe haben, wie das nächtliche Mysterium, das ich jeden Abend von meinem Fenster aus beobachten kann. Deine Augen sind in Wahrheit alles woran ich denke, jeden Augenblick meines Tages den ich Dich nicht sehen darf. Wenn ich Dich sehe, liebster namenloser, sind dein Lächeln, dein höflich, zurückhaltendes Auftreten, dass doch niemanden über Deine Einzigartigkeit hinwegtäuscht und Deine wohlklingende, sanfte Stimme alles was ich höre, sehe und fühle. Mein Universum dreht sich nur um Dich, wie die Erde sich um die Sonne dreht. Du machst mich atemlos!
Für immer die Deine
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Briefe an Niemanden
PoetryDie Liebesbriefe eines Mädchens an seinen großen Schwarm. Diese sind voller Gefühle, unerwiderter Liebe und einem großes Problem... Sie haben haben keinen Adressaten