Brief Nr.6

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Liebster Namenloser,

wo bist Du?  Welche Hindernisse verhindern,dass Du Deinen Weg zu mir zu findest? Mein Herz weint einsame Tränen in meiner Brust, ob Deiner Abwesenheit. Meine Augen sind wie stumpfe Spiegel, jedes Mal das ihr Blick meinem in der Oberfläche des Sees begegnet. Denn ohne Dich haben sie kein Licht, dass sie reflektieren können. Ohne Licht herrscht Dunkelheit und wahrlich dunkel ist jede Stunde, die ich Deiner warte ohne, dass Du kommst.

Ich war noch nie ein Meister der Worte. Erst meine Sehnsucht nach Dir, ließ mich erkennen, dass ich Sprache brauche. Doch nie ist sie gut genug. Wie ein stümperhafter Schmied verbinde ich Worte um mir die Zeit zu vertreiben, bis Du endlich an meiner Seite bist. Ich versuche in Worte zu fassen, was nur Musik auszudrücken mag,wie man sie auf dieser Erde noch nicht vernahm. Doch weder bin ich ein Dichter, noch ein Musiker. Ich bin eine einsame junge Frau. Allein mit ihrer Illusion von einem Prinzen, der sie vergessen zu haben scheint.

Doch ich warte weiter. Warte auf Dich

Für immer die Deine

Briefe an NiemandenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt