Sie gehört mir.

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„Willkommen in der Hölle, Maria!"

„Was?!", stieß sie aus und blickte Luzifer entgeistert an. Das war doch wohl ein schlechter Scherz? Maria blickte sich um und irgendwie sah es hier nicht sehr höllisch aus. Sie waren nicht von Flammen umgeben. Sie fand, dass es mit den Steinwänden und den vereinzelten Kerzenhaltern eher wie in einer mittelalterlichen Burg oder sowas aussah.

„Schau dich doch ein wenig um. Ich muss da noch einige Dinge klären. Ich werde mich beeilen", versprach er ihr und verschwand.

„Luzifer!", rief Maria panisch. Er konnte sie doch nicht einfach allein durch die Hölle spazieren lassen! Sie hatte keine Ahnung, was sie hier alles erwarten würde ...

Sie musste hier irgendwie raus! Aber wie? Es war ja nicht so, dass irgendwo ein Fluchtplan oder irgendwelche Schilder an der Wand hingen, die auf einen Ausgang verwiesen.

Sollte sie vielleicht einfach stehen bleiben und warten, bis er wieder zurückkehrte? Als sie von weitem das aggressive Knurren von Hunden hörte, überlegte sie es sich anders und lief einfach drauf los. Dabei kam sie an diversen Käfigzellen vorbei, in denen Menschen furchtbar gequält wurden. Sie schaute schnell auf den Boden, als sie sah, wie einem Mann lebendig die Haut abgezogen wurde, und hielt sich die Ohren zu, als er schrie. Sie rannte schnell weiter, bis sie mit jemandem zusammenstieß.

Erschrocken schrie sie auf und wich zurück. Als sie aufblickte, sah sie sich einer Frau mit braunen Locken gegenüber. Hinter ihr stand ein dunkelblonder Kerl, der wenig intelligent dreinblickte.

„Wen haben wir denn da?", säuselte die Frau breit grinsend. Maria stockte der Atem, als sich ihre Augen und die des Typen komplett schwarz färbten. „Hat unser großer allmächtiger Vater uns etwa ein kleines Spielzeug mitgebracht? Das ist wirklich sehr aufmerksam von ihm ..."

Maria wich automatisch zurück, als die beiden näher kamen. Dicke Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Ihr Atem beschleunigte sich.

„Du durftest gestern schon zuerst, Meg! Jetzt bin ich mal an der Reihe!", meinte der Kerl und packte Maria grob an ihrem Handgelenk zu sich. „Oh, ich liebe rote Haare ..." Er zog fest an ihren Haaren.

Maria schrie laut vor Schmerzen. „Luzifer", keuchte sie atemlos.

„Du rufst nach unserem Vater?", lachte die Frau, die anscheinend Meg hieß. „Für wen hältst du dich eigentlich?! Denkst du ernsthaft, dass er kommt und dich retten wird? Wir sind Dämonen, die Kinder des Teufels. Du bist ein Mensch, ein Nichts ... Hm, was meinst du, Rosco? Wollen wir dieser kleinen Schlampe mal zeigen, wo ihr Platz ist?"

„Mit Vergnügen", grinste er und verpasste Maria einen festen Kinnhaken.

„Das war ja erbärmlich! Mehr hast du nicht drauf, du impotenter Waschlappen?", schnaubte Meg verächtlich und packte Maria am Arm. „Lass los, ich will jetzt auch mal!" Die beiden zerrten an ihr wie an einer Plastikpuppe.

„Lasst sie los. Alle beide."

Die Dämonen ließen Maria augenblicklich los und wandten sich zu der Stimme. „Vater", neigte Meg ihr Haupt ehrfürchtig. Rosco tat es ihr gleich.

„Könnte mir einer von euch mal erklären, was hier vor sich geht?", fragte Luzifer mit eisigem Blick.

„W-Wir wollten der Kleinen bloß zeigen ... w-wie es hier läuft?", stammelte Rosco nervös. „Wir haben gedacht ... ähm ..."

„Jetzt hört mir mal zu, alle beide, und sorgt dafür, dass alle anderen es auch wissen: Die Kleine da, mit der ihr euren Spaß haben wolltet, sie gehört mir. Mir allein, ist das klar? Diesmal lasse ich es euch noch durchgehen, aber solltet ihr es noch einmal wagen, sie anzurühren, werde ich euch mal zeigen, was echte Schmerzen sind", versprach Luzifer unheilvoll. „Und nun verschwindet!"

ABGEBROCHEN! Kissed By The DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt