1. Schritt

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Ich denke nicht, dass Siltah mit mir wirklich gesprochen hat, geschweige denn, auf deutsch. Doch kann ich mich nicht erinnern, wie sonst es gewesen sein könnte. Ich weiß nur, dass sie mich verstanden hat, und ich sie – zumindest meistens.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, ein paar Minuten, eine Woche, aber irgendwann war ich unterwegs – auf meinem Weg, wo auch immer er mich hinführen würde. Ich hätte gedacht Siltah würde mit mir reden, mich aufklären, mich darauf vorbereiten, was vor mir lag, doch Tatsache war: Sie sagte nichts. Es herrschte stets Schweigen, sie schwebte lediglich lautlaus neben mir her. Als wollte sie mich in meinen eigenen Gedanken festhalten und mich zwingen selbst über irgendeine Erkenntnis zu stolpern. Doch ich stolperte nicht. Obwohl wir unaufhörlich weiterliefen, ohne jemals einen Moment anzuhalten, veränderte sich an unserer Umgebung absolut nichts, es war, als würde der Wald niemals enden, egal wie weit wir auch liefen. Doch Siltah lies sich nichts anmerken. Ich konnte unmöglich feststellen, ob es an mir lag oder einfach mein Weg wirklich so unglaublich monoton ohne sichtliche Fortschritte verlief. Da begriff ich endlich. Vielleicht war es ja wie eine Metapher, vielleicht musste ich etwas bestimmtes verstehen, eine Entscheidung treffen oder etwas Ähnliches, damit der nächste Schritt hinaus aus diesem Wald führte. Ich sah Siltah an, >>Muss ich etwas tun?<<

>>Wir tun doch etwas.<< Ich sah sie verständnislos an.

>>Ja, wir laufen vorwärts, aber es passiert nichts, wir kommen nicht weiter.<<

>>Woran könnte das liegen?<<

>>Ich weiß es nicht.<<

>>Vielleicht musst du das auch nicht.<<

>>Wie meinst du das?<< Wir blieben beide stehen und sahen uns an. >>Du suchst nach einer Antwort, wieso?<< >>Um endlich weiterzukommen<<, wiederholte ich. >>Um wohin zu gelangen<<, fragte sie weiter. Ich stutze. >>Ich hatte dir gesagt, ich bin deine Führerin, wo auch immer dein Ziel liegt, aber ist dir überhaupt klar, wohin du willst. Du wirst nicht automatisch in die richtige Richtung laufen, obwohl du nicht den Norden finden kannst.<< >>Wo könnte denn mein Ziel liegen? Ich weiß nicht einmal genau wo und wieso ich hier bin. Ich hatte gehofft, du hilfst mir das herauszufinden<<, sagte ich herausfordernd.

>>Das wissen die Wenigsten. Wenn das also dein Ziel ist, kann ich dir den Weg weisen, doch ihn beschreiten musst du selbst<<, sie lächelte,>>Nun, dann lass uns weitergehen.<<

Nur der Anfang einer ReiseWhere stories live. Discover now