Irren ist menschlich.. (Arbeitstitel)

Kapitel 2

Noch lange nachdem die Beiden weg waren saß ich auf meinem Platz und starrte auf das Buch vor mir, ohne es wirklich wahrzunehmen. Wie immer überschlugen sich meine Gedanken und ich fragte mich wieso mich das alles bloß so sehr wundert. Erst nach unbestimmter Zeit schlug ich die erste Seite des Buches auf und begann die ersten beiden Sätze zu lesen, da ertönte auch schon plötzlich eine aufgekratzte Stimme neben mir.

„Hey. Was machst'n noch hier?“

Mit vor Überraschung geweiteten Augen drehte ich mich zu Monike.

„Ich wollte grad mit lesen anfangen..“

Nun sah sie mich genauso überrascht an.

„Anfangen?“

Als ich nickte grinste sie auf einmal von einer Seite zur Andern und fing schallend an zu lachen. „Was?“, fragte ich sie, doch sie schüttelte nur den Kopf, drehte sich um und ging weg. Als ich mich nicht regte blieb sie wieder stehen und winkte mich zu sich. „Na komm schon, du Trantüte! Wir müssen zu Sport!“

Verdattert stand ich auf und legte das Buch auf den nächstbesten Tisch, dann rannte ich ihr hinterher.

„Sport? Willst du mich verarschen? Monike jetzt warte doch mal! Halloo? Wie kurz sind bei euch denn Stunden? MONIKE! Beantwortest du mir mal bitte meine verdammte Frage?!“, schrie und schimpfte ich sie an, während wir durch mehrere Gänge liefen, doch sie schüttelte nur den Kopf und grinste dümmlich. Das brachte mich fast zur Weißglut.

Endlich blieb sie stehen und ich sah mich verwundert um. Dieser Gang kam mir bekannt vor und als sie eine Tür öffnete wusste ich auch warum.

„Hab' dir vorhin Sportsachen besorgt, ja? Also eine Jogginghose und so. Zieh dich schnell um. Ich bin dann auch gleich wieder hier. Bis gleich!“

Und schon hüpfte sie wider davon und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Als ich in das Zimmer war, hatte sich seit Mittag im Prinzip nichts verändert. Nur lag jetzt neben dem Sweatshirt von vorhin nun noch ein zweiter Stapel. Als ich ihn auseinander faltete sah ich eine schlichte Jogginghose, natürlich ohne Tasche und ohne Gummizug an den Hosenbeinenden, und ein weiteres enganliegendes Tanktop. Wenigstens war die Jogginghose etwas lockerer als die Normale.

Als ich mir gerade Beides angezogen hatte, ging die Tür auf und Monike zog mich bereits durch die Gänge woanders hin. Ich hatte nicht einmal auch nur den Ansatz einer Chance mir zu merken wo es langging, da ihr Tempo mich nur darauf achten ließ, dass ich hinter ihr blieb und mich dabei möglichst nicht auf die Fresse packte.

Nach wenigen Minuten traten wir durch eine Tür und plötzlich spürte ich die sanfte Wärme der Sonne auf meiner Haut. Verdutzt sah ich nach oben. Die Wolkendecke von vorhin hatte sich verzogen und die Luft wärmte sich langsam auf, wie es sich für ein eigentliches Juniwetter hier gehörte. Erst als Monike nach mir rief blickte ich nach vorne und sah einen großen Sportplatz.

Zumindest etwas das wie ein Sportplatz aussehen soll.

Es war eher ein großer Schotterplatz, der von hohen Gittern umgeben war und in deren Mitte, welche Überraschung.., Miss Ker lauthals irgendwelche Befehle erteilte.

Es gibt Leute denen sieht man einfach an, dass sie Sportlehrer sind.

Schnell joggte ich zu Monike und eine Gruppe von andern Leuten, als sie erneut nach mir rief, diesmal mit bösem Blick. Als ich bei ihr war hakte sie sich sofort bei mir ein und zog mich zur Mitte des Platzes, wo Miss Ker dabei war alle zu Stille, oder Extrarunden zu verdonnern. Sofort waren alle ruhig und sie sagte uns, dass wir zu Anfang 20 Runden einlaufen sollten und dann ein ordentliches Fußballmatch dran sein wird.