Kapitel 4

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Im Endeffekt war es nicht annähernd so schlimm gewesen wie ich dachte. Nachdem ich reingekommen war, hatten mich meine drei Zimmergenossinnen begrüßt und sich nacheinander vorgestellt. Nach der Vorstellungsrunde hatte ich noch eine Weile mit ihnen geredet, dann hatten wir uns hingelegt.

Jeweils rechts und links waren zwei Betten, die an der Wand standen. Die Enden der Betten, die auf einer Seite standen, zeigten zueinander hin und hatten circa eine Armlänge Platz dazwischen. Von Links nach Rechts gab es ebenfalls nicht viel Platz. Gut und gern hätten vielleicht noch 2 Betten dazwischen gepasst, aber auch nur, wenn man sehr grob schätzt. Die Betten an sich waren schlichte Metallgestelle mit Matratzen, durch die du jede einzelne Feder spüren konntest.

Genug zum Raum – kommen wir zu den Mädchen in diesem Zimmer. In dem Bett zu meinen Füßen lag ein Mädchen mit tiefrot gefärbten Haare und ein kurzen Pony, der nur die Hälfte ihrer Stirn bedeckte. Ihr Gesicht wurde von vielen kleinen Sommersprossen geziert, die sie sehr süß wirken ließen. Allgemein hatte sie sonst einfache blaue-graue Augen und eine etwas größere und stämmigere Körperform, aber nicht so stämmig, dass es schlecht aussah. Es hielt sich in Grenzen.

Die beiden Mädchen auf der andern Zimmerseite hingegen war sehr interessant, denn sie sahen sich so extrem ähnlich, dass man sie für Zwilling halten könnte, aber ich ließ mir im Laufe des Abends viele Male versichern, dass sie keinerlei Verwandtschaftsgrad hatten. Ich glaubte ihnen jedoch nur, weil sie Karenina und Lola hießen. Kein Elternpaar würde seinen Kindern so unterschiedliche Namen geben, doch es war immer wieder verblüffend die gleichen extrem hellblonden Haare, die gleichen vollen herzförmigen Lippen, die gleichen feinen spitzen Nasen und den gleichen etwas korpulenteren Körperbau zu sehen. Sie unterschieden sich als Einziges in der Farbe ihrer Iris, aber selbst das nur sehr minimal. Karenina, oder auch Nina wie sie genannt werden wollte, hatte blaue Augen, die eher ins türkise gingen und Lola hatte ebenfalls blaue Augen, die aber einen leichten Braunton hatten und damit dunkler wirkten.

Alles in allem waren sie trotz ihrer .. Eigenheiten .. ganz nett. Zumindest jetzt noch. Man weiß nie wie sich Menschen entwickeln!

Währen Monike mich durch die Gänge zog rieb ich mir noch die Augen und gähnte mehrfach herzhaft. Mein ersten Morgen hier war der blanke Horror gewesen. Zuerst hatte einer dieser alten Wecker geklingelt, den irgendwer auf einem Tisch hingestellt hatte. Diese alten die links und recht kleine glockenähnliche Dinger haben, wo ein Pendel hin und her schlägt. Foltermaschinen, ehrlich! Als der Lärm endlich aufhörte und ich mir das dünne Kopfkissen um den Kopf gewickelt hatte, schmiss ein Wärter die Tür auf und brüllte, dass Aufstehzeit war. Bis dahin war die gesamte Zeit, dass Licht aus gewesen und absolute Schwärze hatte den Raum gefüllt. Fenster hatte das Zimmer ja nicht. Bis jemand das Licht anmachte.

Das Licht dieser verkackten Leuchtstoffröhren verjagte von einer Sekunde zur Anderen die gesamte Dunkelheit und jemand Riss mir mein Kopfkissen weg. Das Licht drang durch meine Lider auf meine Augen, trotz der Tatsache, dass sie geschlossen waren, und ein brennender Schmerz, hatte sie mich so stark wie möglich zusammenkneifen lassen.

„Scheiße was soll das!!!“

„Steh auf, Frischling! Sonst bekommen wir extra Runden, wenn wir die letzten bei den Duschen sind!“, hatte eine lachende Stimme gemeint und gegen meine Schulter geschlagen.

„Und vergiss nicht, dass es dann keine Seife mehr gibt!“, fügte eine Andere hinzu.

Mit viel Mühe hatte ich mich aufgerappelt, da keine Seife und Extrarunden echte Schockmittel waren, um einen wach zu bekommen. Zum Glück hatten wir es vor einer anderen Gruppe geschafft und sogar noch Seife abbekommen. Nachdem ich meine Zweitsachen angezogen hatte, die mir jemand hinlegte, hatte auch schon Monike vor meiner Tür gestanden und nun zog sie mich zu Handwerk. Sie hatte von der ersten Minute an angefangen fröhlich vor sich her zu reden. Wobei es ihr offensichtlich absolut egal war, ob ich zuhörte, oder nicht. Als sie endlich weg war hallte die plötzliche Stille in meinen Ohren nach, aber es war absolut angenehm.

Bis ich die Tür zum sogenannten 'Werkraum' öffnete.

DON'T FORGET COMMENTS AND RATING, THANKS. :D Kuss Sarah.

Irren ist menschlich.. (Arbeitstitel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt