Wie im Film...

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Als ich zum Ufer rübersah, standen dort zwei Jungs und zwei Mädchen. ,,Freund oder Feind?", fragte mich einer der Jungs. Er hatte pechschwarze Haare, während der andere Junge honigblonde hatte. Sie kamen mir irgendwoher bekannt vor... Die beiden Jungs schienen noch auf meine Antwort zu warten, also antwortete ich wenig einfallsreich: ,,Ist das 'ne Scherzfrage? Der zweite Weltkrieg ist seit 71 Jahren nur noch ein Eintrag in Geschichtsbüchern!" Die vier glotzten mich merkwürdig an, während ich mich endlich auch mal von dem Stein runter traute. Das Wasser des Flusses ging mir bis knapp zu den Knien und haute mich fast um. Zu allem Überfluss rief ich noch: ,,Himmel Olymp nochmal ist das kalt!!" Ich nährte mich etwas dem Ufer, während mich dieses mal der blondi fragte: ,,Nur noch ein mal: Bist du ein Feind Narnias oder nicht?" Ich dachte mir nur: Moment, Narnia? Krass ey, dass vor mir sind die Königinnen und Könige der alten Zeit!!! ,,Auf jeden Fall Freund!", antwortete ich dann endlich. Inzwischen war ich am Ufer angekommen und der schwarzhaarige (auch bekannt als Edmund Pevensie) hielt mir die Hand hin, die ich ohne zu überlegen ergriff und er zog mich aus dem  kniehohen Wasser an Land. ,,Mama Mia, was für ein Nachmittag!", setzte ich noch die Kirsche oben drauf. Darauf fingen die vier an, zu kichern. ,,Ich bin Lucy. Das sind meine Schwester Susan und meine Brüder Edmund und Peter." ,,Habt ihr echt die Armee der weißen Hexe platt gemacht?", platzte es aus mir raus. ,,Wenn du mit platt gemacht besiegt meinst, dann ja", antwortete Edmund.  Daraufhin ich: ,,HAMMER!!!" Susan erzählte mir, dass sie von hier unten eine Burgruine gesehen hatten, die sie sich etwas näher anschauen wollten und bot mir an, mitzukommen. Natürlich wollte ich mitkommen, also stolperten wir zu fünft einen Berg hoch und kamen schließlich in einer richtigen Ruine an. Es stand keine ganze Wand mehr und die Abbruchstellen vom Stein hatten eine merkwürdige Mulde drin. Katapulte! schoss es mir durch den Kopf und zack! Ich wusste wo wir waren. Um mich zu vergewissern checkte ich die Aussicht ab und nach dem ich laut aber zu mir selbst gesagt hatte: ,,Jap, definitiv Cair Paravel", hörte ich Lucy rufen: ,,Erkennst du es nicht?" ,,Was denn?", fragte Peter. Ich bog um eine halbe Ecke und sah, wie Lucy ihre Geschwister vor vier Steinklötzen postierte, die mal die vier Throne von Cair Paravel waren. ,,Stellt euch vor da wären Wände und da wären noch überall Säulen", sagte Lucy aufgeregt, ,,Und ein Dach aus Glas." Vor meinem inneren Auge tauchte plötzlich das Bild einer großen Halle auf, komplett aus Marmor gebaut, außer eben das Glasdach. ,,Verdammt krasser Nachmittag", sagte ich nur, wobei mir auffiel, dass ich immer noch meinen Schwimmrucksack auf dem Rücken hatte. ,,Cair Paravell", flüsterte Peter fast. Es war genau wie im Film. Als nächstes bemerkte Edmund, dass hier etwas nicht stimmte und sagte: ,,Das ist kein natürlicher Verfall. Cair Paravell wurde angegriffen!" Offenbar kam niemand auf die Idee, mal in die Schatzkammer reinzuschauen, also suchte ich einfach mal nach einer fetten goldenen "Schleife", die ein Bisschen von Efeu verdeckt war und hatte nach fünf Minuten Erfolg. ,,War hier nicht mal vor 1000 Jahren die Schatzkammer?", rief ich über die Schulter. Darauf kamen sie alle vier angelaufen, Peter riss mit Edmund den ganzen Efeu runter und öffnete danach krachend die dahinter liegende Holztür. Er warf einen prüfenden Blick in den dahinterliegenden Gang. Er nahm sich einen herumliegenden Stock, holte ein Taschenmesser raus und schnitt sich ein Stück seiner Schuluniform ab. Das Messer gab er dann Edmund, der es in seiner Tasche verstaute und fragte ihn: ,,Du hast nicht zufällig Streichhölzer dabei?" ,,Nein", antwortete Edmund und holte aus seiner Tasche eine Taschenlampe raus, ,,Aber vielleicht hilft das!" ,,Damit hättest du echt früher kommen können Ed", sagte Peter nur und warf den Stock mit dem Fetzen Schuluniform weg, während wir Mädchen in Gelächter ausbrachen. Edmund ging mit der Taschenlampe voran, die dunkle Treppe runter, während Peter das Schlusslicht bildete. Irgendwann kamen wir an einer Art Vorsprung an, auf dem Lucy kurz stehen blieb. Als ich dann unten in der Schatzkammer stand, fühlte ich mich wie in einem Luxusmöbelshop.  Alles war in gold gehalten und in vier Nischen stand jeweils eine goldene Truhe. Hinter mir kam Lucy rein und lief zielstrebig zu der letzten Truhe und öffnete sie sofort. Sie fischte ein gold-rotes Kleid raus, hielt es sich an und fragte Susan: ,,So groß war ich?" Zurecht, denn das Kleid war ihr fünf bis sechs Nummern zu groß. ,,Naja", antwortete Susan, ,,Du warst älter." ,,Und jetzt, ein paar Hundert Jahre später", ergänzte Edmund, ,,Bist du wieder jünger!" Ich wandte mich einer der Wände zu und betrachtete die Bögen mit ihren Köchern und die Dolche und Schwerter. Alles war irgendwie mit dem Wappen Narnias verziert: Ein goldener Löwe auf rotem Grund oder ohne roten Grund. ,,Was ist denn Susan?", hörte ich Lucy fragen. ,,Mein Horn. Es hing wahrscheinlich an meinem Sattel, als wir zurückgegangen sind", antwortete Susan, während Peter auch endlich seine Truhe öffnete und zuerst sein Schwert in der roten Hülle raus nahm. Er zog es langsam aus der Hülle und sagte: ,,Wenn Aslan seine Zähne entblößt, sind wir vom Winter erlöst." ,,Und leuchtet seine Mähne weit", ergänzte Lucy, ,,Bricht wieder an die Frühlingszeit. Alle Freunde die wir hatten, ich meine Herr Tumnus und die Bieber, keiner ist mehr da." ,,Es wird Zeit, herauszufinden, was hier los ist", sagte Peter mit seinem Schwert in der Hand. 

Die Chroniken von Narnia Prinz Kaspian von Narnia und irgendwo auch noch ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt