1 Kapitel

659 17 3
                                    

Kimis P.O.V

Dass mein Comeback für Gesprächsstoff sorgen würde, war mir durchaus bewusst. Und dass es mir tierisch gegen den Strich ging, war auch nichts Neues. Eigentlich machte es mir nie etwas aus. Es hat mich noch nie interessiert, was andere dachten. Wenn ich ehrlich war machte es mir geradezu Freude, die Presseleute hinters Licht zu führen. Ich gebe ja zu, dass manche Aktionen etwas fies waren und mich arrogant wirken lassen, aber im Großen und Ganzen interessiert es mich wirklich nicht. Ich weiß, die Leute die mir nahe stehen kennen mich gut genug, um die Presse nicht zu ernst zu nehmen. Ich kenne meine wahren Freunde, auch wenn es nur sehr wenige sind. Neben meiner Familie brauche ich nicht mehr. Seit mittlerweile schon 7 Jahren gehört Jenni zu meiner Familie. Wir haben damals sehr nicht grade schnell geheiratet, auch wenn die Presse sie als meine „2 Jahres Freundin" bezeichnete. Denn jeder dachte wir seien erst 2 Jahre zusammen . Aber mal ehrlich...zwei Jahre sind noch keine Dauerbeziehung um zuheiraten. Dennoch war der Zeitpunkt gut. Und jetzt spekulieren alle über Trennungsgerüchte und Affären. Nicht, dass es mich störte, dass sie mich durch den Dreck ziehen. Aber wenn ich mitbekam, dass Jenni litt, weil die Presse ihr Unwahrheiten unterstellte, ärgerte es mich doch. So saß ich also in der Küche und las die neusten Gerüchte über Jennis angeblicher Affäre mit einem Reitlehrer. Sie verbrachte immer viel Zeit mit ihren Pferden. Wen wunderts? Sie besitzt mittlerweile sieben Stück davon. ‚Immerhin schon 7 PS' lachte ich in mich hinein. Ich zog sie ab und zu damit auf. Vielleicht wurden es deshalb immer mehr Pferde im Stall. Sie dachte wohl, mich irgendwann einzuholen. Wobei...Himmel, dann hätten wir bald 750 Pferde. So viel Platz bot nicht mal die Villa Butterfly. Auch heute morgen war Jenni wieder früh raus, um sich um die Tiere zu kümmern. Wenn sie nicht selbst bei dem besagten Reitlehrer Reitstunden nahm, gab sie selbst welche für die Kinder hier im Ort und in der Umgebung. Dass sie viel Zeit bei diesem besagten Reitlehrer verbrachte, störte mich eigentlich nicht, schließlich vertraute ich ihr. Doch heute morgen schien sie verändert. Woran das lag, ahnte ich schon. Die Presse hatte wohl einen Anfänger ans Werk gelassen, der die Regeln der Kunst noch nicht beherrschte und deshalb allerhand schmierige Begriffe vom Stapel ließ.„Kimi Räikkönen: ‚Ich habe fast zwei Wochen lang Zeit. So lange ich es zum nächsten Rennen schaffe, denke ich, dass das Team glücklich ist. Vielleicht reise ich zwischen durch auch nach Hause.' Dass Kimi Räikkönen im Moment wenig Zeit zuhause verbringt, ist nicht verwunderlich. Und dass sein Sieg in Abu Dhabi eine gelungene Ausrede für Alkoholeskapaden bietet ist sein Glück. Dennoch fällt auf, dass Jenni Dahlman-Räikkönen immer seltener an seiner Seite auftritt. Stattdessen wird sie immer häufiger mit einem anderen Mann gesehen. Gerüchten zufolge soll es sich um ihren Reitlehrer handeln. Um welche Art des Reitsports es sich hier handelt, ist fraglich. Ob Kimi Räikkönen ihr diesen Sport weiter finanzieren würde, wenn er wüsste, dass es sich nicht um die Pferde handelt, die dort zugeritten werden?"Ich klappte das Käseblatt zu, weil ich diesen Mist nicht mehr lesen wollte. Wer weiß, was dieser komische Presse-Futzi noch so vom Stapel ließ. Dass Jenni etwas zarter besaitet war als ich erklärte, warum sie heute morgen so schlecht gelaunt war. Ihr machte das alles etwas mehr zu schaffen, da sie einen relativ geregelten Alltag hier in Baar führte. Sie bekam das Gerede der Leute mit, wenn sie einkaufen ging oder in einem Cafè saß. Mir hingegen lag nicht allzuviel an Baar. Ich kannte hier kaum wen. Außer Jennis Freundin Sarah kannte ich in der Nähe nur noch Sebastian und der wohnte immerhin noch gut anderthalb Stunden von Baar entfernt. Hoffentlich ging es Jenni besser, wenn sie nachher wiederkam und den ersten Schock verdaut hatte . Bis sie wieder heim kam, würde ich allerdings ein paar Bahnen im Pool schwimmen und anschließend in die Sauna gehen. Mein Nacken war vom Flugzeug so verspannt. Es kann aber auch sein, dass es an den letzten durchzächten Nächten lag. In der letzten Nacht ich hatte von einem Mädchen geträumt das meinen Namen gerufen hatte . Doch ich kannte dieses Mädchen nicht einmal . Aber trotzdem kam sie mir sehr bekannt vor .

The final raceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt