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So... das hier ist jetzt doch das vorletzte Kapitel geworden.. Gleich kommt noch das letzte Kapitel und der Epilog... Ach ja, und @xxleaxlexx , danke fürs Erinnern ans uploaden unter dem letzten Kapitel ;)

Die nächste Woche über stellten beide Herzogstöchter fest, dass weder Backen noch Verkaufen ihnen lag. Sie gaben sich die größte Mühe, doch man merkte, dass beide den etwas anderen Umgang im Dorf untereinander nicht gewohnt waren. Jeder in der Familie war wichtig, bei ihnen zuhause war es nicht so, und das fiel natürlich auch Bertram und Gertrud, seiner Frau, auf. Beide waren aber sensibel genug, nicht nachzufragen, auch wenn ihnen die Frage nach der wirklichen Herkunft immer öfter auf der Zunge lag. Mary half nun immer beim Backen, was sie eindeutig besser konnte als Lexie, die ein bisschen mehr Selbstbewusstsein besaß, und fand nach drei, vier Tagen endlich die Freude daran, Brot und Brötchen zu formen und zu kneten. Auch Bertram war nach anfänglicher Skepsis und einer ablehnenden Haltung angesichts des Chaos, das die Herzogstochter da veranstaltete, nun endlich halbwegs zufrieden mit der unfreiwilligen Helferin. Auch Lexie begann, die Marotten der Leute im Dorf zu verstehen und lernte innerhalb weniger Tage, ordentlich zu verhandeln, was Bertram und Gertrud ziemlich glücklich stimmte. Auch wenn sie es nicht gern zugaben, die beiden Mädchen würden ihnen fehlen, wären sie am siebten Tag wieder verschwunden, aber noch länger zwei hungrige Mäuler stopfen konnten sie sich nicht leisten, auch wenn Lexie und Mary sich wirklich zurücknahmen, da sie wussten, wie wenig Geld Bäcker meist besaßen. Hansi wurde ein guter Freund von beiden, auch weil er scheinbar immer irgendwo mithalf und somit immer ein bisschen Zeit zum Plaudern blieb. Durch ihn und Gertrud erfuhren sowohl Lexie als auch Mary vom Dorftratsch, und dass beide Herzogstöchter vermisst wurden. Das war auch der Grund, warum sie sich kaum noch vor die Tür wagten und Lexies Haar färbten und abschnitten, da sie verkaufte und somit mehr von den Leuten im Dorf gesehen wurde als Mary, die sich der Vorsicht halber ebenfalls die langen Haare um fünfzehn Zentimeter kürzte und sie unter einem Tuch zu verstecken pflegte. Es blieb kaum Zeit für die beiden, auch nur einen Kuss zu tauschen, zu groß war die Gefahr, von Bertram, Gertrud oder Hansi entdeckt zu werden. Es blieben ihnen nur die schlaflosen Nächte, in denen meist eine von beiden ins Bett des anderen krabbelte, sich dicht an die andere anschmiegte und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte.

In der Nacht vom sechsten auf den siebten und damit letzten Tag, den sie bei Bertram, Hansi und Gertrud verbringen würden, konnten beide Mädchen kaum auf den Strohsäcken in der kleinen Kammer schlafen. Zu viel geisterte ihnen im Kopf herum.

„Mary?", durchbrach Lexie schließlich die ohrenbetäubende Stille zwischen den beiden. „Mhm?" „Hast du das eben gehört?", fragte Lexie, Augenbrauen leicht zusammen gezogen, sich sicher ein Klopfen gehört zu haben. Mary richtete sich leicht auf und starrte irritiert zu ihrer Freundin hinüber. „Nein, ich hab gar nichts-" In diesem Moment klopfte es erneut leise am Fenster, und die Blicke beider Mädchen wanderten langsam und argwöhnisch zum Fenster, gegen die es nun zum dritten Mal klopfte. Mary sprang vom Strohsack und schlich zum Fenster, um herauszufinden, wie es sich öffnen ließ, während Lexie aus dem Bett krabbelte und zu ihrer Freundin hinüber tapste, die den Mechanismus zum Fensteröffnen verstanden hatte und sich nun einem wohl bekannten Gesicht gegenüber sah. „Isabella?!"

Rebel Love (girl x girl) #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt