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Die Herzogin nickte ernst, während Mary und Lexie gleichzeitig die Kinnlade herunterfiel. „Mutter? Was in Gottes Namen tust du hier?" Entgeistert starrte die ehemals rothaarige ihre Mutter an. Diese lächelte müde. „Dasselbe könnte ich euch fragen. Aber eigentlich muss ich das gar nicht. Allein die Tatsache, dass deine schönen Haare nun dunkel, kurz und unauffällig sind, spricht für etwas, was ich schon längst geahnt habe. Ihr beide, huh?" Sie lächelte ihre Tochter und deren Freundin erschöpft an. Lexie biss sich auf die Lippe. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Dasselbe schien Mary ebenfalls zu denken, denn während Lexie nickte, ließ Mary einen tiefen Seufzer ihrem Mund entfliehen. Isabellas Lächeln wurde ein bisschen breiter, und ein bisschen erschöpfter. „Ich will euch keinen Vortrag halten. Lieb, wen du lieben willst, Kindchen. Ich weiß genau, wie es dir geht. Ich habe deinen Vater nie wirklich geliebt." Lexies Augen wurden groß. „In meiner Kindheit war da dieses Mädchen, die Tochter der einen Magd... Corinna. Ich habe sie geliebt, wirklich geliebt, und würden wir irgendwann anders leben und sie nicht seit Tagen tot sein, wären wir vielleicht heute noch zusammen." Kurz war es still. „Die... Die Corinna, die gestorben ist? Vor weniger als einer Woche?" Isabella nickte, und Lexie sah trotz der großen Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin ihrer Mutter Tränen in den grünen Augen glitzern. Eine ganze Weile war es still, dann zog die Herzogin einen kleinen, ledernen Beutel aus ihrem Umhang, in dem Münzen klimperten, und reichte ihn durch das Fenster. Mary nahm ihn verwirrt entgegen. „Was sollen wir denn damit?" „Schlagt euch nach Norden durch. Zu meinem Cousin, ins nächste Herzogsgebiet. Er ist so wie wir alle hier." Isabella lächelte schwach. „Er sucht eine Frau, denn seinen Mann, den Herzog von Oberstauffen, darf er nicht heiraten." Mary und Lexie schwiegen betroffen. „Ich denke", fuhr Isabella fort. „Ich denke, eine von euch könnte ihn heiraten, die andere heiratet seinen Mann. Ihr könntet alle zusammen bleiben, würdet im selben Haus leben..." Mary und Lexie schauten sich an. Es war eine gute Idee, das mussten sie zugeben. Sie konnten sich nicht auf ewig verstecken, sich nicht ewig als arme, verwaiste Kinder ausgeben, wo sie doch Bildung und Erziehung genossen hatten, von der man erkannte, dass sie nicht aus einfachem Hause stammte, sondern aus adligem. Außerdem würden Wachen die beiden Töchter früher oder später sowieso aufspüren, wenn Isabella sie jetzt schon gefunden hatte. Beide Mädchen tauschten einen langen, intensiven Blick, bevor beide seufzten und nickten. Auf Isabellas Gesicht breitete sich ein trauriges Lächeln aus. „Ich liebe euch."
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Rebel Love (girl x girl) #Wattys2016
Ficción históricaUnd irgendwie sollten ihre Eltern auch besser froh darüber sein, nicht zu wissen, dass ihre Tochter liebte. #46 in Historische Romane am 08.05.2016 *-* #21 in Historische Romane am 12.07.2016 *-* (immer noch am Ausrasten :'D) DANKE!!!