Lange oder eben gerade erst ist es her. Kriege kamen und gingen. Das Land wurde verwüstet und die Menschen begannen zu wandern um eine Platz zu finden, der nicht von den dunklen Kräften besetzt war. So auch eine größere Gruppe von alten Männern, Frauen und Kindern. Sie bewegten sich langsam zum Meer zwischen den Schären.Die Aufregung die durch die Gruppe ging war zu spüren. Sie trugen all ihre Habseeligkeiten mit sich und trieben Ziegen und einige Rinder vor sich her. Katzen und Hühner hatte sie in aus Weiden geflochtenen Körben bei sich und einige Hunde liefen aufgeregt neben her. An den Felsen vorbei kam ihnen der Duft des Meeres entgegen und dann lagen sie vor ihnen. Drei Langschiffe lagen mit dem Bug auf dem Felsen. Ihre besonders reichen Stevenverzierungen mit Schlangen und Drachenköpfen zeigten, dass es Kriegsschiffe waren.Die Langboote waren schnelle, leichte und wendige Kriegsschiffe. Die Ruderblätter waren eingezogen und die Segel eingerollt.
Ein breitschultriger Mann mittleren Alters ging auf die Gruppe zu, die sich vor den Booten versammelten. Durch den Bart waren einige Narben zu erkennen, welche er sich in den Kämpfen zugezogen hatte. Seien Augen leuchteten. Ihm folgten seine treuen Gefährten mit denen er seit langer Zeit über die Meere fuhr. Der Älteste aus der Gruppe trat hervor. Du hast es rechtzeitig geschafft mit deinen Männern. Sie umarmten sich. Die Anspannung die durch die Menschengruppe ging löste sich langsam. Wir soll und beeilen mit dem beladen. Ich habe zwei Männer auf die Klippe geschickt um uns zu warnen falls Hygelac's Horden auftauchen. Vor diesem Gotenkönig war niemand sicher. Die Alten befiel Wehmut. Sie mussten das Land ihrer Mütter und Väter verlassen. Die Ahnen, die sie immer verehrt hatten. Wenn ihr Volk überleben wollte, mussten sie diesen Reise antreten. Die drei Duzend Kinder aus der Gruppe waren aufgeregt und freuten sich auf das Abenteuer. Sie liefen um die Füße der Erwachsenen und waren in ihrer Welt beschäftigt. Ein kleines rotblondes Mädchen mit roten Wangen und großen grünen Mandelaugen lief auf den Mann mit den breiten Schultern zu und sprang ihm voller Freude in die Arme. Sie schauten sich tief in ihre grünen Augen und waren plötzlich in der Luft. Sie flogen mit ihrem Geist über das Meer. Sie hatten prächtige Flügel und glitten in einem weiten Bogen in Richtung einer Insel und setzten zur Landung an. Der Mann setzte das Mädchen in ihrem Glück wieder auf die Erde und er sah sich um. Hinter ihm stand sie mit seinem Sohn an der Hand. Die Haare wie die Tochter, Mandelaugen ausgeprägte Wangenknochen und einen sinnlichen Mund. Die Tochter war ihr Ebenbild. Der Junge hatte blonde Haare, ein rundes Gesicht und zwei Grübchen im Gesicht. Er strahlte seinen Vater an und sprang ihm in die Arme. Zwei lange Sommer hatten sie sich nicht mehr gesehen. Alle vier standen bei einander und hielten sich. Der Mann strich seiner Frau durch ihr Haar und küsste sie ganz sanft.
Wir müssen los. Die Späher haben Hygelac's Truppen gesehen sagte ein großer kräftiger Mann. Der Anfüher des dritten Bootes, sein Bruder, sah ihn an. In einer Stunde werden sie hier sein. Rasch und dennoch ohne Hektik wurden die Langboote beladen, die Rampen eingeholt und sie Verließen den Ort an dem sie über viele Generationen gelebt, geliebt gelacht und auch geweint hatten. Das Wetter war ruhig. Mit gleichmäßigen Ruderschlägen glitten die Boote langsam aus dem Fjord dem Meer entgegen. Der breitschultrige Mann stand am Ruder, sah erst nach hinten, dann nach vorne zu den Booten und hob den Arm. Die Männer nahmen die Seile, die am Mast hingen in die Hand und begannen, das Segel aufzuziehen. Der Wind füllte das rot--weiß gestreifte Segeltuch. Das Wasser begann sich am Bug zu brechen. Die Ruder wurden eingeholt. Alle blickten zurück in den Fjord. Die Bäume und Felsen wurde immer kleiner und der Fjord öffnete sich. Leicht wiegten die Boote auf dem Meer. Alle waren in Sicherheit. Seine Frau trat neben ihn an das Steuer. Wohin reisen wir, fragte sie. Er ah sie zärtlich an und lächelte. Nach Süden, wenn wir am Ende unseres felsigen Landes sind. Ist es schön dort? Ihr werdet es mögen. Ein Land wo es auch nach dem Sommer am Abend noch hell ist. Die Frau schaute ihn durch ihre Mandelaugen an. Keine ewige Nacht im Winter? Das kannte sie nicht. Ja. Das Land liegt an einem kleinen Meer, ist fruchtbar und hat ausgedehnte Wälder. Wir werden Nahrung und neue Kleidung haben. Die dunklen Fliegerkräfte sind noch nicht dort. Es gibt dort nur ganz wenige Menschen, die aber freundlich und hilfsbereit sind. So glitten die Boote mit leichten wiegen in die Nacht den Vollmond am Himmel. Der Mond und der Sternenhimmel ergoß sich über sie und spiegelte sich im Meer. Hell war der Polarstern an dem sie sich orientierten. Der Orion zeigte schon wieder seinen Gürtel. Es wird bald Herbst dachte er. Neben dem Boot konnte die Frau ein Geräusch hören. Was pustet dort im Wasser fragte sie. Und dann sah sie es. Ein Buckelwal glitt majestätisch am Boot vorbei. Und im kurzen Abstand tauchte ein zweiter auf. Sie verschwanden im Wasser welches das Sternenlicht reflektierte. Kurze Zeit später brachen beide Wale gleichzeitig aus dem Wasser in die Luft. Das Bild spiegelte sich in den Augen beider und eine tiefe Ruhe breitete sich in ihnen und um sie herum aus. Die Frau setzte sich neben ihrem ihrem Mann auf den Holzboden des Schiffes, lehnte ihren Kopf an an sein Bein und schlief sachte ein. Der Mann stand am Ruder und führte ihr Volk mit seinen Gefährten in ein neues Land. Nach zwei Tagen auf dem Meer kam Land in Sicht. Ganz flach, anders als das Land von welchem sie aufgebrochen sind. Möwen begleiteten die kleine Flotte. Die Frauen bereiteten essen zu. Die Männer fütterten die Tiere an Bord. Wir benötigen noch drei Tage bis wir dort ankommen. Wir durchfahren noch eine schmale Durchfahrt. Es ist möglich dass wir auf andere Schiffe stoßen. Weiter im westliche Bereich gibt es einen sehr langen Fjord. Dort befindet sich ein großer Handelsplatz. Haithabu. Dort werden wir Handel treiben sagte er in eine Gruppe, die vor ihm stand. Den leichten Wind auf ihrer Seite glitten die Boote an Inseln vorbei ihrem Ziel entgegen. Nach zweieinhalb Tagen kamen sie unter Land dicht an einer Insel vorüber. An ihrer Spitze ragten große Palisaden in den Himmel. Eine große Festung glitt an ihnen vorüber. Hier beginnt das Reich der Slaven sagte der Mann.Noch eine dreiviertel Tagesreise. Dann sind wir am Ziel. Nach zwei Stunden mit Südöstlichem Kurs wurde es unruhig auf den Booten. Kinder und Frauen, auch die Alten beugten sich über die Rechte Seite der Langboote, so dass eine leichte Schräglage zu sehen war. Weiße Berge. Das hatten sie noch nie gesehen. Die Sonne schien auf die steil in den Himmel ragende Küste. Das Wasser wurde türkis blau und das Licht er weißen Felsen wurde reflektiert. Es ist Kreide sagte der Mann. Es gibt auf diesem Meer noch eine zweite Insel mit diesen mächtig weißen Klippen. Königin und König. Ein lächeln fuhr über sein Gesicht und seine Frau schaute ihm tief in die Augen. Sie fuhren in die letze Nacht auf dem Meer und kurz bevor die Sonne im Meer versank tauchte eine kleine Herde von Tümmlern neben den Boote auf. Ein Duzend kleine Delfine in einem Schwarm. Wo kommen die den her fragten seine Kinder, die neben ihm standen und auf das Meer schauten. Die leben hier und suchen jetzt ihr essen. Das machen sie fast immer zusammen. genau wie wir. Wenn ihr morgen aufwacht, ist diese Reise für euch beendet. Dann sind wir in unserem neuen zu Hause. Zufrieden legten sich die Kinder schlafen und die Frau saß wie die Tage zuvor neben ihrem Mann und schlief in tiefer Ruhe ein. Als die Sonne aufging wurde es aufgeregt auf den Booten. Alle schauten nach vorne am Drachenkopf des Bootes vorbei auf das Land. Ein weißer Sandstrand und dahinter sanft ansteigende Hügel zeigten sich. Auf den Hügeln und dahinter zeigte sich ein großer grüner Gürtel. Wald soweit das Auge reicht.Durch das klare Wasser am Bootsrumpf konnte man schon den Grund sehen und wie auf Kommando vielen die Segel herunter. Die Ruder wurden zu Wasser gebracht und fünf Minuten später ging ein ganz sanfter Ruck durch das Boot. Sie waren angekommen in ihrem neuen zu Hause. Wir werden noch einige Zeit brauchen um Flächen zu roden und Hütten zu bauen. Vor dem Winter werden wir alle ein neues schönes zu Hause haben. Sie lagen sich in den Armen und waren glücklich. Ihre Kinder hatten sie zwischen sich in ihrer Mitte..
Es dauerte zweieinhalb Vollmonde und ein neue Siedlung entstand. Der See hinter den Dünen hatte sauberes Wasser. Die Männer fällten die Bäume und bauten die Häuser. Die Frauen und Kinder gingen in den Wald und suchten Nahrung. Ein Langboot fuhr hinaus zum fischen. Alles bereitete sich auch schon auf den Winter vor. Das Hausvieh fand ausreichend Nahrung. Das Leben begann sich mit Glück zu füllen und alle genossen diese Zeit.
Der breitschultrige Mann stand auf einer Düne und sah auf das Meer hinaus. Sie hackte sich ein, legte ihren Kopf gegen seine Schulter und fragte ganz leise: Was bedrückt Dich. Er drehte seinen Kopf zu ihr und sie erschrak. In seinen Augen war Trauer. Sie kannte diesen Blick. Die Fratze des ungelösten Todes war wieder auf dem Weg zu ihnen. Niemand konnte sagen, wann es soweit war, ein Tag eine Woche ein Mondzyklus oder Jahre. Aber die Vorboten konnte sie in seinen Augen sehen. Ich war da sagte er. Unsere Kinder werden getrennt und wachsen an unterschiedlichen Orten auf . Unsere Tochter bleibt in der Nähe dieser Küste unser Sohn geht nach Süden. Irgendwann in ganz ferner Zeit werden sie sich wieder in den Armen liegen.. Dann als Mann und Frau. Sie werden das Leid der Menschen endgültig lösen können. Ihnen werden viele zur Seite stehen ohne das die Menschen davon Wissen erhalten. Beide sahen zur Seite. Sein Bruder stand mit seiner Frau ein Stück entfernt. Die Paare verabschiedeten sich unmerklich schon voneinander. Sie hatten alles getan was ihr Geist ihnen sagte.
Nach dem nächsten Frühling kam sie dann. Die Fratze des ungelösten Todes. Die Menschen ergaben sich ihrem Schicksal und das Mädchen und der Junge wurden getrennt.
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Eine lange Geschichte oder wie es dunkel wurde und das Licht wiederkam
AcakEs begab sich zu einer Zeit die älter ist, als wir wahrnehmen können, da traten Engel, die das Leid der Menschen nicht ertragen konnten an, um alles wieder ins Gleichgewicht des Universums zu bringen. Not, Leid und Elend bestimmte das Leben. Es regi...