Kapitel19

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,,Aufstehen " weckte mich eine durchdringende Stimme .

,,Aufstehen du Schlafmütze",sagte die Stimme wieder ,doch dieses Mal etwas lautet .

Ich ignorierte sie und war gerade beim einpennen ,als mir die Decke weggerissen wurde und sich eine Kälte über mir ausbreitete .

Ich stöhnte genervt auf und blinzelte gegen das grelle Licht. Als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten ,vernahm ich meine Mutter vor mir .

Mit einem Schlag war ich völlig munter und sah sie erschrocken mit großen Augen an . ,,Was ...wie ",kam es aus mir heraus . Meine Mutter sah mich lächelnd an ,doch es war ein trauriges Lächeln . ,,Gutem morgen Schatz",sagte sie und kam auf mich zu .

Wie lange ist es her das ich meine Eltern gesehen oder gehört hatte vielleicht ein halbes Jahr. Glauben sie ernsthaft sie kommen hier vorbei und alles ist Friede Freude Eierkuchen ? . In mir breitete sich eine Leere aus,die ich hier an diesem Ort oft genug gespürt hatte . Ich stand auf und machte mich fertig ,bis ich ich mit meinen Eltern traf und wir einen Spaziergang machten.Immer noch geschockt nahm ich ihre Worte nicht wahr. Beide sahen mich erwartungsvoll an und ich wusste nicht was ich machen sollte . ,,Äh habt ihr was gesagt ?"fragte ich und sah etwas beschämt auf den Boden . Wir meinten ,,Was ein schönes Wetter heute ist" . ,,Jaa find ich auch ",sagte ich immer noch abgelenkt und beobachtete die Blätter im Wind . Ab und zu riss eins ab und flog davon in die weite Welt . Ach wie gerne ich eines dieser Blätter sein würde und das hier alles vergessen würde . Einfach niemanden um mich mehr haben ,der mich oder ich ihn verletzten konnte. Keine Probleme mehr . ,,Warum seid ihr hier",unterbrach ich die Stille und sah meine Eltern erwartungsvoll an . ,,Wir dachten wir besuchen dich hier mal und gucken wie es dir hier geht ",sagte mein Vater und schien sich nicht so ganz wohl in seiner Haut zu fühlen . Er hatte es verdient sich so zu fühlen . Ohne ein Wort haben sie mich hier her geschickt und sich noch nicht mal verabschiedet . ,, Das fällt euch aber früh ein . Ihr habt mich hier her geschickt ,ohne je darüber geredet zu haben . Ach und hat sich jemand verabschiedet ? Nein ! " schrie ich sie an und stapfte davon

Nach zwei Stunden wurde mir kalt und deswegen wollte ich wieder rein gehen , aber mir wurde klar das da meine Eltern sind.Lieber ist mir kalt,als das ich die Gesichter meiner Eltern sehen müsste und irgendwann müssen sie ja auch gehen, dachte ich und ging noch etwas spazieren. Mir viel eine kleine Kapelle auf dem riesigen Grundstück auf,die sehr klein aber schön war. Etwas zu doll auf die kleine Kapelle fixiert stapfte ich auf sie zu und rutschte plötzlich aus und viel auf den harten und vorallem kalten Boden. ,,Autsch",keuchte ich leise vor mich hin und stand wieder auf. Als ich in der Kapelle stand sah ich erst die schöne Verzierung von außen. Es war einfach wunderschön. Mit einem Schwung ging die Tür quietschend auf und schloss sich auch augenblicklich. Erschrocken sah ich die schwere Tür an. Lauter ging es nicht dachte ich mir während ich die Kapelle von innen betrachtete.Ich zündete mir ein Paar Kerzen an die mir etwas Wärme spenden sollten und schlief sofort im flackernden Schein der Kerzen ein. Mir war echt kalt,doch mit einem Mal stieg so eine Hitze in der Raum die mich umgab. Es war ein schönes Gefühl.

Ich guckte in schöne teddybärbraune Augen. Ich tätschelte das Gesicht des Menschen ,dem diese so warmen schönen Augen gehörten.Er hatte ein makantes Kinn dafür aber kleine Bäckchen. Er hatte so ein süßen ,aber auch männliches Gesicht,dass man sofort dahin schmolz. Ich betrachtete das Gesicht lange. Ich hielt alles für einen Traum ,bis ich bemerkte das dieser Junge Lukas war und sich gerade zu mir runterbeugte ,um mir ins Ohr zuflüstern:,,Na gut geschlafen."Ich sah ihn leicht entsetzt an. Sein Gesicht wurde weicher und gab mir die nötige Sicherheit,die mich gleich entspannen ließ. Ich lag noch lange in seinem Arm,bis ich von der Realität eigeholt wurde. Ally du liegst in den Armen eines super gut aussehenden Jungen und ihr schaut euch jetzt schon ziemlich lange an. Halloooo Erde an Ally? Er heißt Lukas und sitzt hier gerade bei dir ,während du auf ihm liegst. Mir wurde alles klar und mit einem Ruck setzt ich mich auf. Er guckte mich fragend an ,doch ich schüttelte nur den Kopf. Jetzt war keine Zeit zum Reden,wir musste wieder zurück. Als wir uns auf den Weg in die Psychiatrie machten dachte ich nach. Hatte er mich die ganze Zeit beim schlafen beobachtet? Woher wusste er das ich da war. Warum war er da? Mir schwirrten diese und noch viele andere Fragen im Kopf rum. Ich konnte mich nicht mehr auf den Rest der Welt konzentrieren,weswegen ich schon wieder ausrutschte ,doch dieses Mal wurde ich von Lukas starken Armen aufgefangen.Oh man wie peinlich dachte ich mir und zog mich aus seinen Armen ,um den Abstand wieder aufzunehmen. Ich brachte noch ein peinliches ,,Vielendank" raus und damit hatte es sich auch. Bis zum Eingang der Psychiatrie haben wir nichts mehr über unsere Lippen gebracht und danach auch nicht mehr. Oh mein Gott  was war das denn für eine schräge Situation. Naja wenn zwei Psychisch gestörte Kinder auf einander treffen,kann das mal vorkommen.

In meinem Zimmer angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Ohh wie interessant der Fleck an der Decke ist ,dachte ich sarkastisch und schmunzelte.Mir viel auf das ich schon seit längerem kein Rückfall mehr hatte und ich mich besser fühlte. Heute war wieder eine Sitzung mit meiner Psychiaterin. Meine Stimmung wurde gleich viel gedämpfter. Ich hatte Angst davor ihr meine intimsten Gedanken zu erzählen. Sie kennt mich jetzt schon besser als ich mich selbst und genau das machte mir eine furchtbare Angst. Meine Tür wurde aufgestoßen und Cally stand mit einem breiten Grinsen da und sah mich an. Ich lachte kurz auf und fragte :,,Was ist nun wieder passiert?"Mit einem Mal wurden ihre Augen ganz groß und sie fing an los zu plappern. Sie klang sehr aufgeregt und erstaunt. ,,Oh mein Gott! Heute Abend wird nach Jahren wieder ein Film geguckt. Es steht zwar noch die Entscheidung an welchen Film wir gucken,aber der Horrorfilm gewinnt mit großer Wahrscheinlichkeit",erzählte sie freudig und sprang zu mir aufs Bett. Wie konnte so ein süßen Mädchen sich nur schmerzen zu fügen oder hier hergeschickt werden. Klar ist sie irre ,aber warum nur? Nachdenklich betrachtete ich ihre dünne Statur.,, Wir müssen und schminken und so für die Disko",schrie sie schon fast vor Freude. Es wirkte für mich alles zu normal,aber vielleicht wollten das die Betreuer ja. Einfach ein bisschen Normalität in diesem Laden hier. Ich machte diesen ganzen Mädchenscheiß für Cally mit,damit sie weiter freudig bliebt.
Mir bleib nichts anderes übrig ,also ging ich mit. Ich wollte eigentlich allein sein,aber das könnte ich Cally nicht sagen und antun. Wir gingen in den Aufenthaltsraum. Als allererstes sah ich Lukas. Er sah total ranzig aus. Schwarze Ringe nahmen unter seinen Augen platzt,sein nahe zu weißes Gesicht war auch leicht knöchrig. Es ließ mich plötzlich bei diesem Anblick schaudern und Cally sah mich fragen an . Ich nickte nur als Zeichen es sei alles gut,aber es war nichts gut. Harry winkte uns zu sich und wir setzten uns zu ihm. Ich erwiderte sein Lächeln und konzentrierte mich sofort auf den Film,da ich keine Lust auf irgendwelche Gespräche hatte. Ich sah immer unauffällig zu Lukas rüber . Fassungslos über seinen Zustand sah ich ihn lange an zu lang ,denn er schaute auf und unsere Blicke trafen sich.Es entstand plötzlich eine Elektrizität zwischen uns ,die man unmöglich hätte abstellen können.Seine Augen flackerten,weswegen ich gezwungen war weg zu gucken,doch sein Blick haftete immer noch auf mir. Was sollte ich machen. Ich guckte auf und wir sahen uns wieder in die Augen ,doch diesmal schaute er weg.Ein wenig verwirrte sah ich den Film weiter.,,Ahhh" schrieen wir alle vor Entsetzen. Im Film wurde gerade ein Mädchen auf eine verlassenen Straße angegriffen. Ich schaute vor Angst weg und merkte plötzlich wie sich ein Arm um mich legte. Überrascht sah ich zu Harry rüber ,doch der tat so als ob nichts wäre. Er war wie ein Bruder ,der mich beschützen wollte. Irgendwie süß dachte ich mir. Nach dem Film gab es noch etwas Musik und wir tanzten. Clair ein magersüchtiges Mädchen hatte Alkohol dabei und wir fingen an ein wenig zu trinken. Wir hofften nur das uns niemand dabei erwischte. Ich war echt voll und stolperte zur Tanzfläche. Wie eine Verrücke tanzte ich los,mir war alles egal und damit fing ich an mitzusingen. Ich kicherte und sah Lukas an. Er erwiderte mein Blick und ich ging auf ihn zu. Er tat es mir nach und plötzlich standen wir vor einander. Ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen ,also sagte ich ganz betrunken:,,Nuuaaa duuu kleeinerr Schlüngeel",und schmiss mich an seinen Hals.Er lachte humorvoll auf und ich musste auch lachen. Wir fingen an zu tanzen und gegen Ende hatten wir unseren eigenen Tanz. Er war verrückt und total bescheuert. Ich war hackedicht und nahm gerade wieder ein großen Becher. Vodka. Mit einem Schluck nahm trank ich den Becher auf und fiel auf Lukas und wir lagen am Boden.Mein Lachen hallte durch den Raum und ich krümmte mich vor Lachen ,da es so weh tat. Wir sahen uns zum 10000 mal an diesem Abend in die Augen,doch diesmal schloss ich meine bis ich etwas weiches und warmes auf meinen Lippen spürte. Ich öffnete meine Augen nicht sonder kniff sie noch doller zu und erwiderte den Kuss. Wir ließen uns auf einander ein und unsere Münder öffneten sich und ich spürte seine Zunge in meinem Mund. Ich machte es ihm nach und so beendeten wir keuchend unseren Kuss. Ich sah ihn tief in die Augen. Mit einem Mal wurde mir spei übel und ich kotze knapp neben seinen Kopf .

Ein Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus . Meine Augen waren zu schwer um sie zu öffnen,weswegen ich sie zuließ.

Eine Arm legte sich um meine Hüfte und plötzlich war ich wach. Meine Augen flogen auf und ich sah in das Gesicht eines schlafenden Jungen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 17, 2016 ⏰

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