Everything has an end

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Allein in meinem Zimmer.
Das Telefon klingelte.
Ich spürte die Angst in mir.
Ging langsam an das Telefon.
"Ja?" gab ich von mir.
"Es tut uns leid Frau Kus, aber ihr Freund ist von uns gegangen."
Dann nur noch Tränen und Geschreie.
Von weiten meine Mutter, die weg lief.
"Anne warte.
Anne nimm mich mit"
Schrie ich heulend hinterher.

"Merve! Steh jetzt auf!"
Ich sprang mit einem starken Puls auf.
Es war ein Traum?
Wieso dann, hab ich all die Schmerzen gespürt?
Mein Herz klopfte wie verrückt.
"Abi bring mir bitte Wasser" sagte ich verzweifelt.
Er ging in die Küche und ich dachte nach.

Wahrscheinlich war es einfach nur eine Verarbeitung meiner Erlebnisse der letzten Tage.
Harte Sachen hab ich erlebt, das musste normal sein.

"Hadi trink das. Ist alles okay alter? Hab tausend mal nach dir gerufen du Bär. Aber Bären sind halt so"
Er lachte dabei.
Lustig fand ich die Situation nicht und schlug ihn leicht.
"Abi du kannst wirklich noch  deine schlechten Witze bringen nach der Sache, ich staune." Sagte ich genervt.
"War nur ein Traum Merve, beruhig dich."
Er lachte einfach immernoch, was mich aufregte.
Wie kann er noch lachen?

Auch wenn es mich verärgerte wusste ich, dass es ihn sogar härter getroffen hat, als mich.
Dieses ganze Schauspiel, vonwegen "Mir ist alles egal", wand er nur an um sich zu schützen.
Seine Schwächen zu verstecken.
Allein in seinen Blicken erkannte ich seinen Leid.

Ich umarmte ihn fest.
"Du wirst nichts Falsches tun, um deine Laune zu steigern oder dich abzulenken. Söz?"
Er ließ mich los und antwortete: "Das entscheide immernoch ich meine kleine Hexe."
Mit dieser Aussage ging er auch schon aus meinem Zimmer.
Das Beste wäre später nochmal
darüber zureden, dachte ich mir.
In dem Moment hatte ich einfach nicht die Kraft dazu.

Meine einzige Ablenkung war die Musik.
Die brach mich auf andere Gedanken.
Um alles abzuschalten nahm ich meine Kopfhörer, steckte sie in meine Ohren und schloss meine Augen.

"Ich bin alleine, ich leide und ich weine grad.
Einestages wirst du gehen, wir haben keine Wahl.
Habe Angst alleine zu bestehen, aber Abschied gehört zur Reise unseres Lebens.
Ich schließe meine Augen und schreibe unter Tränen.
..
Ich finde keinen Frieden, ohne dich in meinem Leben wär nur Krieg.
Ich habe Angst vor dem Tag an dem du gehst, als Kind unter deiner Decke war es so bequem..."

Ein Anruf von Emre unterbrach das Lied und ich stand auf.
"Ja was ist" sagte ich stumpf.
Wieso ich so kalt war?
Ich wusste es selbst nicht.
Ich wollte für keinen mehr dasein, keinen mehr helfen, egal wie sehr sie mich brauchten.
"Was ist jetzt schon wieder?"
Er klang genervt von mir und meiner Einstellung.
"Du rufst doch an?"
Ich wusste, es verletzt ihn.
Stoppen konnte ich es nicht.
Ich wollte einfach von allen entfernt sein.
"Bin in 5 min bei dir" sagte er noch und legte einfach auf.

Es lag nicht an ihm, viel mehr an mir.
Ich wurd kalt.
Den Grund wusste ich selber nicht.
Vielleicht wurde ich zu tief verletzt und wollte mich schützen?
Ich wusste es nicht.
Mein Herz war wie vereist.
Hass und Wut verdeckte das Weiche in mir.
Meine Energie war ebenfalls auf 0.
Keine Kraft für niemanden, nicht mal für mich selbst.

Als es dann klingelte lief ich runter zur Tür.
Normalerweise würde ich mich fertig machen, mir was anziehen.
Keine Kraft.
Mit Pyjamas öffnete ich die Tür.
"Soll ich unten warten?"
Er schaute einwenig überrascht.
"Wieso das? Bin fertig so."
Ich nahm eine Jacke mit und schloss die Tür.

Er wollte mich umarmen, ich blockte ab.
Nähe, Liebe? Sowas wollte ich nicht.

"Ich glaub wir wissen beide, wie das Gespräch enden wird" sagte ich entschlossen.
"Aber Merve, du lässt garnicht zu, dass ich dir helfe.
Wir brauchen uns grade."
"Emre wir machen uns kaputt, merkst du es nicht?"
"Du hast nie Zeit für mich, daran liegt es."
Es nervte mich, dass er versuchte mich zu beschuldigen.
"Du hast Recht. Ich hab weder Zeit für dich, noch für eine Beziehung."
"Das heißt was?"
"Geh zu einer Person, die dich verstärkt und nicht kaputt macht. Ich werd es nicht schaffen für dich da zusein."
"Du willst es garnicht weiterführen, seit Monaten schon.
Wie oft hast du mich in einem Monat verlassen?
Emre läuft mir schon wie ein Hund hinterher. So denkst du stimmts?"
Er wurd immer lauter.
"Hör auf mich anzuschreien.
Wir machen uns kaputt, lass es uns einfach beenden.
Geh deinen eigenen Weg."
"Merve, bin ich dein Spielzeug?"
"So hab ich niemals gedacht."
"So hast du es aber rübergebracht"

Er bekam glasige Augen und ich wusste ich würde weich werden.
Das durfte ich aber nicht.
Wir passten nicht zusammen, wir taten uns nicht gut.
Das weiterzuführen wäre ein Fehler.
"Tut mir leid" sagte ich noch und ging rein.
Er rief mir noch Beleidigungen hinterher.

Das wars.
Emre und Merve würde es nie wieder geben.
Ein Fehler war es.
Ein ganz großer Fehler.

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Viel Vergnügen beim Lesennn. 👍

Merves Little Life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt