Teil 18 - Wir sehen uns später

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"Lucy." Ihr Freund nahm sie in den Arm. "Es tut mir so-" Sie schüttelte nur den Kopf. "Es ist... m-meine Schuld... ich hatte sie attackiert!" Sie schrie es fast in sein Shirt, durch welches die Worte noch etwas gedämpft wurden. Er sagte nichts dazu. Wie auch? Es stimmte leider, was seine jüngere Freundin sagte. Sie hatte sie attackiert. Wobei...
"Du selbst warst es nicht. Das weißt du ganz genau.", zischte er nach der eindringlichen Stille. "Dein dunkles Ich ist daran Schuld." Er konnte fast spüren, wie Lucy mit den Zähnen knirschte, ihre Haltung versteifte sich und sie ballte die schmalen Hände zu Fäusten.
"Lass uns dem endlich ein Ende setzen." Sie hatte sich von ihm gelöst und sah ihm fest entschlossen in die Augen, ihr Tonfall war hart. "Sie hat genug Unheil angerichtet. Zeit zu bezahlen."

Am See war es menschenleer, man konnte sich kaum vorstellen, dass an warmen Tagen hier alles überfüllt war. Die Freunde saßen nebeneinander in einer kleinen hölzernen Hütte, in wessen Decke sich ein Lich befand, um darin grillen zu können. Chan und Lucy saßen Rücken an Rücken auf der Bank, welche sich an der gesamten Wand erstreckte; jeweils ein Bein ebenfalls auf dieser abgelegt.
"Versucht sie langsam mal wieder, die Macht über dich zu gewinnen?" Lucy schüttelte als Antwort auf seine Frage den Kopf, bis ihr auffiel, dass er sie nicht ansah. "Nein, bisher nicht." Er brummte leise. "Lass uns uns mal etwas bewegen, mir wird kalt."
Gesagt, getan. Nebeneinander gingen sie um den See herum, das Wasser plätscherte leise vor sich hin. "Meinst du, du kannst sie vielleicht irgendwie 'heraufbeschwören'?" Lucy überlegte. "Möglicherweise, keine Ahnung." Chan dachte kurz nach und fing an zu grinsen, hielt schließlich an. Stirnrunzelnd sah Lucy zu ihm hoch und er zog sie näher zu sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Das Mädchen stand völlig perplex da und wusste nicht, was das gewesen war und warum...
Es dauerte keine Sekunde, dann verstand sie. Adrenalin pulsierte durch ihre Adern, während Shaddix ihrer Wut freien Lauf lassen wollte und Lucy immer mehr aus ihrem Kopf drängte. "Sorry, kleines. Der Kampf beginnt jetzt endlich. Wir sehen uns später." Sie sah ihn nochmals von unten an, dann begannen ihre Augen schließlich, rot zu glühen. "Hallo, Shaddix."

Negative Feelings (LucyShaddix FriendFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt