#19 / wie meine Schwester

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Sicht von Mike

"Ich lass dich mal ein bisschen alleine, du brauchst Ruhe und du hast seit Tagen nicht geschlafen." Meinte Sophie und wollte gerade aufstehen, doch ich hielt sie am Arm fest. "Bitte bleib hier, versteh das nicht falsch, aber ich kann gerade einfach nicht alleine sein." Flehte ich. "Okey wenn du das willst, dann bleibe ich." Sie legte sich wieder neben mich aufs Bett und kuschelte sich an meinen Oberkörper. Nach wenigen Minuten vernahm ich schon ein leises schnarchen. Sophie war total niedlich wenn sie schlief. Sie sah so friedlich und zufrieden aus. Erst jetzt, wo ich sie so betrachte, fällt mir auf, was wir eigentlich für eine innige Beziehung haben. Wir sind nicht zusammen oder so, was man irgendwie durchaus denken kann, aber wir sind wie Geschwister. Unsere Mütter waren schon befreundet bevor sie schwanger waren. Und als meine mum mich auf die Welt brachte, lernte ich schon an meinem 2. Lebenstagen Sophie kennen. Meine Mutter und ihre Mütter teilten sich ein Krankenzimmer. Sophie kam 1 Tag nach mir zur Welt, also kann man definitive sagen, das sie wie meine Schwester ist. Wir sind zusammen groß geworden, früher wohnten die und ihren Eltern neben uns, das hieß wir haben uns jeden einzelnen Tag gesehen. Und das 14 Jahre lang, bis ihre Eltern an den Rand von Offenburg zogen. Wir haben uns trotzdem jeden Tag in der Schule gesehen, doch dann kam dieses Drama. Und Sophie wechselte auf eine andere Schule. "Die Schule ist näher an ihrem Zuhause, und es ist praktischer für sie" genau das hat sie alles erzählt. Doch ich wusste genau das ich der Grund war. Mir stiegen Tränen in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich was ich damals für scheiße gebaut habe. Erst jetzt merke ich wie sehr ich sie verletzt habe. Ich bin am Boden zerstört weil mein bester Freund und meine große Liebe mich verarscht haben. Wie muss sie sich denn dann fühlen. Ihr wurden damals von allen möglichen Menschen Dinge an den Kopf geworfen. Osamma war total sauer auf sie, Lukas und Sophie haben sie beleidigt und waren "sauer", meine Eltern haben den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen, Phil wollte sie sogar anzeigen und ich... Ich hab ihr die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen. Ich habe ihr gesagt wie scheiße sie ist, das sie mein Vertrauen missbraucht hat, dass wegen ihr mein Leben kaputt ist, dass sie eine scheiß Freundin ist, dass sie mir egal ist, dass sie aus meinem Leben verschwinden soll und der schlimmste Satz, den ich am meisten bereue, ich habe gesagt das ich sie hasse. Ich könnte dieses Mädchen niemals hassen. Ich bin so ein verdammtes Arschloch. Ich bin so ein schlechter Mensch. Tränen flossen meine Wange hinunter und ich begann leise zu schluchzen. Natürlich entging das Sophie nicht. Sie öffnete langsam die Augen und als sie sah, dass ich weinte, war sie sofort hell wach. "Hey...Mike was ist denn los?" Fragte sie besorgt und nahm mich in den Arm. "Ich bin so ein schlechter Mensch. Ich meine ich hab dir so viel an den Kopf geworfen, ich hab verdammt nochmal gesagt das ich dich hasse. Ich könnte dich niemals im Leben hassen,du bist alles für mich. Ich bin so ein Arschloch. Wegen mir hast du Schule gewechselt, wegen mir hast du alles weggeworfen, was du dir aufgebaut hast. Wegen mir hast du geweint und wegen mir hattest du so so viel Stress. Du bist so ein wundervoller Mensch, du hast mir sofort verziehen, obwohl ich so eine krasse scheiße gebaut habe.  Ich hab dich nicht verdient." Ich Sprach meine Gedanken aus, ich sprach alles aus was ich dachte. Und es tat verdammt gut. "Was erzählst du denn da Mike? Klar, ich war verletzt von deinem Worten, ich kann es nicht leugnen. Es war das schlimmste Jahr meines Lebens. Aber du kannst dir nich vorschnellen wie lange ich aus diesen Moment gewartet habe. Hier mit dir zu liegen und dich wieder zu haben, dass ist das was zählt. Ich bin gerade der glücklichste Mensch der Welt und ich bin einfach froh das du mir endlich glaubst." Lächelt sie. Ich nahm sie behutsam in dem Arm. "Ich liebe dich wie meine eigenen Schwester, ich werde dir nie wieder weh tun." flüsterte ich entschlossen. "Und ich liebe dich wie meinen eigenen Bruder" erwiderte sie. Wir legten uns wieder in die selbe Position wie gerade. Wir redeten noch eine Zeit, bis ich zufrieden mit einem Lächeln im Gesicht einschlief...

#Mukas ~Forever and longer~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt