Kapitel 10

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Belle

Die nächsten Nächte waren gleichzeitig anstrengend und wunderbar. Ich lernte eine Menge.
Vom Schockzauber, über Schwebezauber, bis zur Entwaffnung.
Von Schutzzaubern, über Patronus, bis hin zu den unverzeihlichen Flüchen.
Draco lieh mir dafür seinen Zauberstab. Er versprach mir, einen eigenen zu bekommen, sobald ich an der Schule angemeldet wäre.
Ich glaube er zweifelte nicht mehr an meiner Magie.
Er lehrte mich alles über Pflege magische Geschöpfe, dass er wusste und beschrieb mir Hagrid, den Wildhüter.
Er zeigte mir in Kräuterkunde eine Menge Pflanzen, die sie in den 6 1/2 Schuljahren durchgenommen hatten.
Sobald ich aufwachte, notierte ich mir alles, was ich mir gemerkt hatte und lernte zusätzlich zu dem Muggel Schulkramm, alles auswendig.

In einer weiteren Zauberergeschichtsstunde, erzählte er mir alles über Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin.
Er beschrieb mir ungefähr die Standorte der Gemeinschaftsräume.
Auch Verwandlung und Wahrsagen nahmen wir dran. Ich schaffte es schon eine Maus in etwas nicht lebendiges zu verwandeln und zurück und andersrum genauso.
In Wahrsagen schaffte ich es schon aus Teeblättern zu lesen. Es war immer richtig stickig in dem Raum, was Draco auch störte und wir deshalb nicht gut vorwärts kamen.
Er sagte, dass keiner aus der Klasse gut vorwärts kam, da alle immer fast einschliefen.

Diese Nacht befand ich mich im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Alles war ein wenig düster und schimmerte grün. Ich konnte in den See schauen. Er war finster.
Ich setzte mich in einen der Sessel vor dem Kamin.
Draco lief lässig aus einer der Türen. Wahrscheinlich der Jungenschlafsaal.
Ich lächelte ihm zu.
"Keine Schule heute. Es ist Sonntag Nacht." murmelte er und setzte sich mir gegenüber.
"Lust auf eine Runde Zauberschach?" fragte er.
"Wenn du mir erklärst wie es geht." erwiderte ich.
"Klar."
Er holte ein Brett hervor mit kleinen Figuren, die sich von alleine aufstellten.
Er erklärte mir die Spielregeln und wie man den Figuren befahl auf ein anderes Feld zu laufen.
Merkwürdig war, dass sie mir Ratschläge gaben. Sie waren fast lebendig.
Die Figuren wurden zerstört, anstatt einfach nur Gefangen genommen zu werden.
"Autsch." meinte ich, als mein Springer zertrümmert wurde.
Draco lächelte.
"Erzähl mir etwas über deine Schule." sagte er.
"Ist nichts besonderes. Sie ist winzig und hat langweilige Fächer. Dann sind da die Einteilungen der Schüler unter einander.
Die Bitches, BadBoys, Nerds, Außenseiter und Normalos (unscheinbaren)." erklärte ich.
"Und was bist du?"
"Außenseiter. Dass sind die, die man immer beleidigt." seufzte ich.
"Bei uns bist du kein Außenseiter." erwiderte er, "aber da wir keine Aufteilung haben.
Nur manche Slytherins Teilen noch ein in Streber, Blutsveräter, Schlammblüter und Reinblütern. Die Halbblüter gehören eigentlich schon fast zu den Reinblütern, aber ich finde die Rassen Einteilung nicht fair."
"Ich bin vermutlich ein Schlammblut." murmelte ich. Meine Eltern waren auf gar keinen Fall Reinblüter.
Draco zuckte unter dem Wort zusammen.
"Und wenn schon. Das macht kein Unterschied mehr. Wir haben zum Beispiel eine Muggelstämmige in Gryffindor, die nur gute Noten hat und Jahrgangsbeste ist. Du wirst sie bestimmt kennenlernen. Granger."
"Sag mal, werdet ihr mit dem Nachnamen angesprochen?" fragte ich Draco.
Er nickte: "Bis auf die Schulleiterin nennen uns alle Lehrer beim Nachnamen und Leute, mit denen wir nicht befreundet sind, oder verabscheuen, nennen wir auch so."
"Dann müsste ich immer auf Saiser reagieren." fiel mir auf.
"Ist doch ein schöner Name. Ich werde schließlich Malfoy ausgesprochen, aber da ich von den anderen Häusern nicht so gemocht werde, klingt es eher so: Malfoy." meinte er und sprach seinen Namen extrem verächtlich aus.
"Warum mögen sie dich nicht?" fragte ich und fragte mich, ob es an dem Todessermal lag oder an etwas anderem.
"Ich hab Granger früher, also vor der Schlacht, Schlammblut genannt und Potters Namen genauso verächtlich ausgesprochen." meinte er schuldig.
Er schaute Betreten zu Boden.
Ich wollte ihn umarmen, aber da er auf einem Sessel saß ging das schlecht. Sehnsüchtig starrte ich ihn an. Ich könnte ihn von hinten umschlingen.
Er schaute auf und bemerkte meinen Blick.
Verwirrt sah er mich an. Ich stand auf und setzte mich kurzer Hand auf seinen Schoß, um ihn besser umarmen zu können.
Er seufzte wohlig und zog mich eng an sich. Ich hatte meine Arme um seinen Hals geschlungen und atmete seinen wunderbaren Geruch ein.
"Wenn ich könnte, würde ich für immer so bleiben." sagte er und ich musste lachen, da es mir ähnlich ging. Ich fühlte mich in seinen Armen sicher und geborgen.
"Danke, dass du mich immer umarmst, obwohl ich in der Vergangenheit nicht so nett war." sagte er.
"Nimm es einfach als Fehler an und ändere dich." murmelte ich in sein Haar.
"Ja." sagte er bloß und zog mich wenn möglich noch fester an sich.
Beide Wecker rissen uns aus der Umarmung.
"Bis heute Abend." hörte ich ihn noch sagen und schon war ich weg.

Träume werden wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt