Kapitel 3

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So saßen wir dort und starrten einfach nur Löcher in die Luft. Man merkte, dass es ihm sichtlich unangenehm war, denn er kratzte sich am Hinterkopf und richtete durchgehend seine Haare.

"Ähhh. Soll ich dir...vielleicht alles zeigen? Damit du dich hier besser zurechtfindest?" Schon wieder dieses kratzen. "Gerne." Antwortete ich und stand mit ihm auf.

Wir gingen den Jungstrakt runter und er fing an zu erklären: "Wo wir gerade lang gehen, befindet sich der Jungstrakt und gegenüber, also hinter den Treppen, ist der Mädchentrakt. Ab 23:00 Uhr müssen alle in ihren Zimmern sein und die Jungs dürfen nicht mehr zu den Mädchen oder andersherum. Wir machen es aber trotzdem, weil nach 23:00 niemand mehr die Gänge kontrolliert. Während des Tages dürfen wir uns frei umher bewegen...Jetzt hier die Treppe runter."

Er erklärte weiter: "Hier ist das Sekretariat, das Büro der Schulleiterin und eine kleine Abstellkammer." Wir gingen ein Stück weiter und er riss eine große Flügeltür auf. "Das hier, ist die Schulbibliothek. Hier findest du alle Sorten von Büchern." Wir entfernten uns von wieder von der Bibliothek und gingen in den Fachtrakt.

"Hier gibt es mehrere Fach- und Klassenräume. Die Fachräume sind für alle Klassen und die Klassenräume sind aufgeteilt. Da mir gesagt wurde das wir in einer Klasse sind, wird das hier dein Klassenraum sein. Wir können gerade leider nicht rein, weil wir den Schlüssel nicht haben, aber du wirst es ja am Montag sehen."

"Hier ist die Cafeteria in der wir alle immer Essen. Auf dem Tisch dahinten stehen zwischen den Mahlzeiten immer Snacks. Also so etwas wie Obst oder Sandwiches. Manchmal auch Muffins oder andere Süßigkeiten. Getränke stehen dort im Automaten. Einfach eingeben was du willst und es fällt raus. Die Cafeteria ist Tag und Nacht geöffnet, also da brauchst du dir keine Sorgen zu machen."

Er führte mich zurück in die Empfangshalle und zeigte mir noch einzelne Gesellschaftsräume. Ich warf ihm während er redete immer verstohlene Blicke zu.

"Willst du vielleicht noch meine Freunde kennenlernen? Dann fühlst du dich nicht ganz so einsam hier." Er lächelte mich liebevoll an und in mir machte sich ein warmes Kribbeln breit. "K-Klar gerne" Brachte ich stotternd hervor und zwang mich zu einem natürlichen Lächeln.

"Klar, das ist vielleicht etwas viel für einen Freitag nachmittag, aber ich will, dass du dich hier wohlfühlst" Schon wieder dieses Kribbeln. Das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. "Schon gut, damit kann ich umgehen." Er lächelte und ging zu Zimmer 204. "Hier wohnen Freddie und Patrick. Wir gehen erstmal hier rein und stellen dich ihnen vor. Dann kommen noch welche und dann bist du für heute erlöst."

Er klopfte kurz und ein gedämpftes "Is' offen." kam aus dem Raum. Er öffnete die Tür und wir betraten den Raum. Zum Vorschein kamen zwei Jungs, die Felix einen Handschlag gaben. Der etwas moppeligere, den Felix mit dem Namen Freddie ansprach, hatte braune, etwas längere Haare und einen Bart. Außerdem trug er eine graue Mütze und relativ gemütlich aussehende Klamotten.

Der andere, der vermutlich Patrick hieß, war ein Stück größer, ein wenig schlanker, hatte auch braune Haare und war ziemlich lässig angezogen. Ich stellte mich hinter Felix um mich vor den beiden zu verstecken. Sie sahen ziemlich sympathisch aus, aber Angst hatte ich irgendwie trotzdem. Der erste Eindruck konnte täuschen, das wurde mir bis jetzt oft genug bewiesen.

Felix sah besorgt zu mir nach hinten. "Du brauchst dich nicht zu verstecken, Alex" Ich kam hinter Felix zum Vorschein und versuchte so gut es ging ein selbstbewusstes Lächeln aufzusetzen. "Hey Alex. Ich heiße Patrick. Schön dich kennenzulernen." Er streckte mir gleich die Hand entgegen und bot mir somit an einzuschlagen. Ich tat dies und lächelte ihn an. "Ich bin Freddie. Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast. Ich hoffe, du fühlst dich hier bald wie zu Hause." Auch bei ihm schlug ich ein und ich fühlte mich gleich besser.

Die beiden schienen wirklich sympathisch zu sein. "Wir müssen weiter. Wir sehen uns aber nachher beim Abendessen." Kaum hatten wir sie begrüßt, verabschiedeten wir uns schon von ihnen und gingen wieder auf den Flur.

"Du lernst noch wen kennen. Wir gehen jetzt in Zimmer 217 und besuchen Basti und Lix. Danach geht es noch zu Jodie und Kelly in den Mädchentrakt und dann ist auch schon Essen." Er warf mir einen kurzen aufmunternden Blick zu, weil er bemerkte, dass das alles etwas zu viel für mich war.

Ich war schon gespannt drauf noch die anderen kennenzulernen, aber innerlich freute ich mich darauf, heute Abend mit Felix allein zu sein.

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Ich schreibe gerne detailliert, deshalb könnte das Vorstellen und alles etwas länger dauern. Aber es wird spannender^^

Dizzi || Love of my LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt