Kapitel 2

16 2 2
                                    

Ich stand in BH und Hose vor dem Spiegel. Ein Socke am Fuß und die Zahnbürste im Mund, erschrak ich als es für mich, viel zu früh an der Tür klingelte. Hektisch spuckte ich die Zahnbürste aus, spülte mir den Mund aus, schlüpfte in den zweiten Socken und stülpte mir mein schönstes Oberteil, das viel zu verknittert war um damit in die Öffentlichkeit zu gehen,was ich in dem Moment nicht sah, über. Mit der Bürste in der Hand raste ich die Treppe runter, bürstete mit noch zweimal schnell durch die Haare und riss dann die Tür auf. Das es in der Zwischenzeit zwei weitere Male geklingelt hatte, bekam ich kaum mit. Die Tür stand offen und ich hechelte in Ryans Gesicht, welches wie immer zum Dahinschmelzen war. Wie schon so oft überlegte ich wie nur an so einen Traumtyp gekommen war. Er nahm mich in den Arm und küsste mich zur Begrüßung. Ich war verloren. Eine halbe Minute stand ich einfach nur da, in seinen Armen und war der festen Überzeugung das würde nie enden. Falsch gedacht. Mein Hund Benni kleffte so laut er nur konnte als er uns sah. Dazu muss an wissen das Benni ein sehr fürsorglicher Border Collie ist der es nur ungern sieht wie mich jemand festhält und mich in diesen Momenten auf jeden Fall beschützen wollte. Bevor er uns gestört hatte war meine Nachbarin mit ihm spazieren gegangen. Das machte sie oft, da sie Hunde sehr gerne mag, aber ihr Mann sich mit dem Gedanken ein Haustier zu haben einfach nicht anfreunden konnte. Insofern war das ja eigentlich immer ganz nett von ihr, das einzige was mich an der Sache störte war das sie von ihrem Haus nie den Willen aufbrachte den Hund sie drei Meter noch kurz zu uns zu geleiten. Anstatt dessen ließ sie ihn viel lieber, die Leine hinter sich herziehend das letzte Stück alleine antreten. Wenn man ehrlich war konnte ich sie eh nie besonders gut leiden, aber gut. Genug von ihr. Also verschwendete ich keinen Blick an ihr Haus sondern zog Ryan hinter mir her, wobei ich Benni vor mir her scheuchte. Mein Weg führte ins Wohnzimmer. Ich wollte mich eigentlich sofort auf das blaue Ecksofa plumsen lassen, aber Benni war schneller. Er wusste zwar genau das er das nicht durfte, aber er wusste auch das ich nicht streng mit ihm seinen konnte. Zwei meiner Handbewegungen ließen ihn ein wenig zur Seite rücken, gerade so das Ryan und ich daneben noch Platz hatten. Er schloss mich in seine Arme, während ich Benni zur Beruihgung am Kopf kraulte. Ich nahm die Fernbedienung mit der sich unser Radio bedienen ließ an und schaltete die verschiedenen CDs so lange durch bis ich eine langsame gefunden hatte. So träumte ich in seinen Armen vor mich hin bis er mich schließlich ein Stück von sich weg schob. Er sah mir tief in die Augen: „ Tanzt du mit mir, Prinzessin?“ Ohne eine Antwort abzuwarten zog er mich auf die Beine und schob mich behutsam auf unseren Teppich. Und so schaukelten wir quer durch das Wohnzimmer. Ich will gar nicht wissen wie bescheuert wir dabei wohl ausgesehen hatten, aber das war mir auch ziemlich egal.

How to be really meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt