creepy pasta #27

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Ich fahre nun schon seit Stunden durch den Wald, ich habe solche Angst.

Die Äste brechen unter den Rädern meines Mountainbikes, es klingt, als ob Knochen brechen würden.

Vor meinen Augen tanzen Geister und Gespenster, ich kann mich kaum aufrecht halten.

Er ist hinter mir her, die langen Arme nach mir ausgestreckt, beinahe wie Tentakeln.

Warum musste es auch so schnell dunkel werden?

Ich trete in die Pedale, die Zweige streifen meine Wangen, kratzen und reißen die Haut ein, doch das spüre ich alles nicht.

Die Bäume, die den Weg säumen, sehen aus, wie verzerrte Gesichter, die mir etwas zu rufen, der Wald scheint kein Ende zu nehmen.

Plötzlich taucht er auf dem Weg vor mir auf, ich kann nicht mehr bremsen.

Krachend brettern mein Fahrrad und ich die Böschung hinab, durch die Brennesseln, Farne und Unterhölzer, bis ich auf dem Rücken aufschlage und liegen bleibe.

Ein stechender Schmerz jagt durch meinen geschundenen Körper, alles brennt, doch ich bleibe liegen.

Hoffentlich findet er mich nicht.

Hoffentlich denkt er, ich bin tot.

Die lokale Zeitung druckte kurz darauf folgenden Artikel:

Am gestrigen Freitag wurde die Leiche des seit vier Tagen vermissten Theodor Z. im kleinen Wald gefunden, nur drei Kilometer von seinem Elternhaus entfernt. Der 12-jährige starb wahrscheinlich an den Folgen seines schweren Sturzes, die Böschung hinab.

Das Dorf hat jedoch seine eigene Theorie. Teho war ein sportlicher Junge, sportbegeistert und beliebt. Er wäre niemals bei einem Unfall mit dem Fahrrad gestorben. Die Legende besagt, dass in diesen Wäldern ein Mann mit langen Armen und roter Krawatte sein Unwesen treibt.

Aber es ist ja nur eine Legende.

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