creepy pasta #24

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Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit, aber vor dem, was ich in ihr verbirgt. Jeden Abend der gleiche Streit mit meinen Eltern. Immer das selbe. "Geh schlafen. Hab keine Angst. Schlaf jetzt, bitte."

Mit acht oder neun Jahren habe es dann aufgegeben, mit meinen Eltern zu streiten. Es bringt doch sowieso nichts. Wie dumm, dass ich ihnen erzählt habe, was ich jeden Abend erlebe.

Ich liege in meinem Bett, unter der Decke und sobald ich die Augen schließe, taucht es aus der Dunkelheit auf. Ein Mensch, oder so, ich weiß es nicht, setzt sich auf meine Bettkante und beobachtet mich. Wenn ich dann irgendwann doch einschlafe, träume ich von ihm. Und er ist ein Mörder.

Falls ich mich unter meiner Decke verstecke und einschlafe, ohne ihn zu sehen, träume ich dennoch von ihm. In meinen Träumen bringt er mir unfassbare Dinge bei, zeigt mir Sachen, lehrt mich Sprachen.

Inzwischen bin ich 17 Jahre alt und ich weiß, dass es so etwas wie Halluzinationen im/beim Einschlafen gibt, aber das war real. Zumindest hat er sich so angefühlt.

Seit einer Weile taucht er nicht mehr jeden Abend auf, aber einmal im Monat setzt er sich zu mir und ist bei mir.

Ich habe ein paar der Dinge, die er mir beigebracht hat, auch schon angewendet.

Als ich dann sagte, woher ich diese Fähigkeiten habe, haben sie nur gelacht.

Und selbst hier, in meinem kleinen, kalten Zimmer der Psychiatrie, ist er bei mir.

Immerhin einer, der mich nicht allein und im Stich gelassen hat.

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