22.12.2030 -Part 1-

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Die Zeit kommt und du musst einsehen, nur Glück, Familie und die Gesundheit zählen – KC Rebell, Augenblick

Ich gehe in das Gästezimmer der drei Kleinen. Nyra und Christian tuscheln ganz leise miteinander. Jaime schläft noch friedlich.

„Guten Morgen", säusle ich und gehe zu Jaime. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und er schlägt verschlafen die Augen auf. Ich nehme Kirschan auf meinen Arm und die anderen beiden folgen mir. Ich sehe Christian in die Augen. Sie haben jetzt genauso viel braun wie blau...

Ich gehe mit den dreien ins Bad, mache erst mich fertig und dann einen nach dem anderen. Nyras Haare kämme ich bestimmt fünf Minuten lang, da ich ihre Haare einfach liebe. Sie sind sanft wie Seide und weich wie Federn und haben die gleiche Farbe, wie Robbs Haare. Bei der Treppe gehe ich langsam, damit Jaime und Nyra in Ruhe selber die Treppenstufen hinunter tapsen können. Christan lasse ich wenn, dann immer nur an meiner Hand Treppen steigen. Ich hab eine viel zu große Angst, dass er fallen könnte. In der Küche ist der Tisch bereits gedeckt.

„Halb elf bei Ethan", sagt Robb zu mir, als er mich uns bemerkt.

„Wir fahren kurz nach dem Mittag ins Abenteuerland", sagt Miranda und wendet für drei Sekunden ihre Augen von dem Topf mit der erhitzenden Milch.

„Gibt es bei Ethan Mittagessen?", frage ich Robb und helfe den Zwillingen ihre Stühle zurückzuziehen und wieder ran zuschieben. Robb nickt.

„Wir können Christian doch mitnehmen, oder?", frage ich weiter und setzte Krischan in seinen Stuhl.

„Ja, Ethans Kinder sind ja auch da. Aber ich glaube sein Sohn hat noch irgendetwas vor", sagt er und kommt zu mir. Dann wird Aiden heute also das erste Mal seinen Sohn sehen... Ich hatte ihm gesagt, dass ich schwanger war. Ich hatte ihm gesagt, dass er einen Sohn hat. Ich hatte ihm gesagt, wie Robb und ich ihn genannt hatten. Aber ich habe Aiden nie ein Bild von Christan geschickt. Ich bin Aiden seit dem Tag nur noch flüchtig begegnet. Irgendwie habe ich Angst davor, dass heute Skye, Robb, Christian, Aiden und ich alle aufeinander treffen. Wie wird Aiden reagieren? Wir irgendjemand etwas bemerken?

„Süße?" Robb sieht mich an. „Wieso bist du in letzter Zeit so nachdenklich?"

„Ich versuche mir auszumalen, wie schön es sein wird, so viele heute wiederzusehen."

„Megan ist nicht dabei. Das weißt du, oder?" Robb steht ganz dicht an meinem Körper und sieht mich mitfühlend an. Aiden hat mich fordernd angesehen.

„Ich weiß. Aber am sechsundzwanzigsten ist ja die Party bei ihr." Darauf freue ich mich schon seit drei Monaten. Nachmittags bringen alle ihre Kinder mit und abends wird dann Party gemacht. Bevor ich wieder völlig mit meinen Gedanken abschweife, setzte ich mich und nehme mir ein Croissant. Miranda hat den dreien schon etwas zu Essen gegeben. Robb nimmt sich ein Käsebrötchen. Thomas ist in seine Zeitung vertieft. Robb schiebt sich sein Brötchen rein und snapt das Frühstück. Er snapt eigentlich immer alles. Aber das war früher, vor unseren Kindern noch schlimmer. Inzwischen hat es sich etwas normalisiert. Ich bin still, so wie auch schon gestern. Ich muss die ganze Zeit an Aidens und meine Nacht denken. Und ich stelle mir seine Begegnung mit Christian vor. Ich stelle mir seine Reaktion vor. Ich habe Angst... Inzwischen haben er und Skye selber Kinder. Zwei Mädchen. Lilly, nur zwei Monate älter als Christian. Und Meredith, ein halbes Jahr alt. Ich habe noch guten Kontakt zu Skye, aber trotzdem habe ich die beiden Mädchen noch nie gesehen. Ähneln die beiden Aiden? Ähneln die beiden Christan? Werden meine Blicke alles verraten?

„Gwen?" Schon wieder Robbs Stimme, die mich aus meinen Gedanken wieder in die Realität zurückholt. Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Was ist mit dir los? Du bist so in Gedanken versunken. Irgendwie bist du traurig. Und besorgt." Er kennt mich gut... So unfassbar gut wie kein anderer. Ich kann nichts vor ihm verbergen. Er bemerkt sofort, wenn etwas nicht stimmt.

„Es ist alles gut. Ich bin nur ein bisschen müde", meine ich. Müde bin ich sogar wirklich. Robb sieht mich fragend an. Er glaubt mir nicht. Aber er fragt mich nicht weiter aus. Er weiß genau, wenn ich nicht darüber reden will. Man kann einfach nicht anders, als ihn zu lieben. Und ich liebe Robb. Auch wenn ich ihn betrogen habe liebe ich ihn immer noch so sehr. Ich liebe ihn mehr als mich selbst. Nun ja, das ist auch nicht schwer... Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen... Aber ich habe nie aufgehört ihn zu lieben. Miranda ist schon damit beschäftigt den Tisch abzuräumen. Thomas erzählt währenddessen aufgeregt seinen Enkeln eine Geschichte aus seiner Jugend. Ich stehe auf und stelle meinen Teller in die Spüle. Beim Rausgehen aus der Küche, schiele ich auf die Uhr. Viertel vor zehn. In zwanzig Minuten müssen wir los. Robb tapst hinter mir die Treppe hoch. Jaime, Christian und Nyra sind immer noch in Thomas' Geschichte vertieft.

Eine Viertelstunde später stehen Robb und ich im Türrahmen. Ich nehme erst Jaime in die Arme, dann Nyra.

„Viel Spaß euch beiden. Oma und Opa werden euch schon verwöhnen, da bin ich mir sicher. Wir sehen uns heute Abend wieder." Ich gebe beiden einen Kuss auf die Stirn und streiche ihnen über die weichen Haare. Robb hat Christian auf dem Arm. Wir winken Nyra, Jaime und Robbs Eltern noch einmal zu, dann steigen wir ins Auto und fahren los. Endlich werde ich alle wiedersehen! Und für alle wird Christian Robbs Sohn sein. Wieso sollte er nicht? Ich muss endlich lernen die Wahrheit völlig zu verdrängen. Ich habe eine glückliche Familie. Alles ist gut. Zumindest solange Aiden nichts Verräterisches tut... Aber daran will ich nicht denken. So wie es jetzt ist, ist alles gut.


~~

Hey ihr Lieben!

Jap, ich melde mich auch mal wieder....

In letzter Zeit war ich irgendwie mit so viel anderem Zeug beschäftigt, aber ich dachte mir, auch wenn dieses Kapitel nicht so der Brüller ist, werde ich es mal hochladen. Immerhin ein Kapitel :)

Eure Luinloth♥

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 06, 2016 ⏰

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