-Kapitel 1-

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Ein kühler Luftzug umspielte meine Haare. Schon bald würde das Sonnenlicht verschwinden und die Sterne am Himmel leuchten...

"Prinzessin! Im Auftrag ihres Vaters bitte ich sie sofort zurück ins Schloss zu gehen - es wird dunkel!" - ein Diener erschien neben mir und verbeugte sich.

"Nur noch ein bisschen~"

Der Diener seufzte und zog mich am Arm hinter sich her. "Die Befehle des Königs müssen stets ausgeführt werden - das gilt auch für sie!"

Als wir das Schloss betraten stapfte ich genervt in mein Zimmer. Ich hatte es satt, dass Vater mein Leben zu bestimmen versuchte - ich war alt genug um selbst Entscheidungen zu treffen!

"Morgen werde ich mit ihm reden..", murmelte ich und stieg in mein Bett. "Wenn ich nur eine normale Bürgerin wäre.."

-x-

Am nächsten Tag schlurfte ich in Nachthemd und Hausschuhen in den Speisesaal. Am Tisch saßen der Präsident, ein Schreiber und mein Vater. In unserem Land hatten sowohl Präsident als auch der König das Sagen und so mussten sie sich bei jeder Entscheidung miteinander absprechen.

"Morgen Vater - morgen Präsi!", grüßte ich beide bevor ich mich zu ihnen setzte und mein Brötchen beschmierte.

"Seraphina, wie oft habe ich schon gesagt du sollst dir etwas angemessenes anziehen bevor du zum Essen erscheinst?! Vor allem wenn der Präsident zu Besuch ist!", zischte mein Vater und warf mir einen wütenden Blick zu.

"Ach kommen sie, ich kenne das kleine Prinzesschen schon seit sie in Windeln durch das Schloss gerannt ist! - Damals musste ich sogar öfters auf sie aufpassen weil ihr nicht da wart!", meinte Präsi und lachte.

Der Präsident war wie mein zweiter Vater geworden, nur dass er sich in vielerlei Hinsicht mehr wie ein Vater anfühlte als mein wirklicher. Meine Mutter war kaum Zuhause - sie verbrachte die meiste Zeit in anderen Ländern bei ihren Freundinnen und so war sie eigentlich nur am Handy erreichbar - wenn sie denn mal ihr Handy an hatte.

"Vater, kann ich kurz einmal mit dir reden?", fragte ich, als ich mit dem Essen fertig war und ein Diener kam um den Tisch abzuräumen.

"Unser Gespräch hier ist gerade wichtig also-"

"Ich wette, dass das, was ihre Tochter mit ihnen besprechen will genauso wichtig ist.", unterbrach ihn der Präsident und mein Vater verdrehte die Augen.

"Na schön, aber nur fünf Minuten!", meinte er und stand auf.

Ich folgte ihm in einen Nebenraum und atmete kurz durch, bevor ich sagte:"Ich will, dass du mir mehr Freiheit gibst."

"Wie bitte?"

"Ich möchte, dass du mir mehr Freiheit gibst!", wiederholte ich etwas lauter.

"Und was stellst du dir darunter vor??!"

Mir kam es besser vor klein anzufangen.

"Ich möchte nach draußen gehen wann ich will!"

"Es ist zu deiner Sicherheit, dass ich rund um die Uhr weiß wo du bist!", erwiderte mein Vater und wirkte vom Thema genervt.

Es hatte keinen Sinn mit ihm zu diskutieren. Doch dann fiel mir etwas ein.

"Dann lass mich wenigstens in die Schule gehen!"

"Nein, auf keinen Fall! Dort ist es viel zu gefährlich."

"Aber-"

"Kein Aber - du wirst hier im Schloss unterrichtet!"

"Lass sie doch in die Schule gehen wenn sie unbedingt will - meine Söhne sind damals auch zur Schule gegangen." - der Präsident war hinter uns aufgetaucht und mein Vater wurde bleich im Gesicht.

"Ähm ja.. natürlich.", stotterte er und senkte den Kopf.

"Danke Präsi!" - Ich hüpfte fröhlich aus dem Raum und gab auf dem Weg dem Präsidenten einen Kuss auf die Wange.

"Eine wirklich bezaubernde Tochter haben sie~", hörte ich noch bevor ich zurück in mein Zimmer rannte.

-x-

Keine Stunde später klopfte jemand an meiner Tür. Ein paar Diener kamen herein und legten Schulsachen, wie auch eine Schuluniform in mein Zimmer.

"Ich wollte schon immer so etwas tragen!", murmelte ich aufgeregt und strich über sie.

"Bereiten sie sich gut auf morgen vor, denn ihr Schuljahr wird ab morgen anfangen.", meinte einer der Diener bevor sie sich alle verbeugten und den Raum verließen.

Also schon morgen, was? - Lächelnd hängte ich die Uniform in meinen Schrank und machte mich dann daran die Schulsachen in der Schultasche zu verstauen.

Kaum waren die Diener draußen stürmte Tia, meine persönliche Dienerin herein.

"Ich habe gehört du wirst morgen in die Schule gehen? Ich wusste doch, dass es klappt!", lachte sie und umarmte mich.

"Das liegt aber auch nur daran, dass der Präsident ihn überzeugt hat und er ihm nicht widersprechen kann.", meinte ich.

"Jaa, klar, aber trotzdem hast du es geschafft! Ich freu mich für dich! Aber ich muss dich warnen - der erste Eindruck zählt! Also pass auf, dass dir nichts peinliches oder so passiert!" - Tia hob warnend den Finger und ich kicherte.

"Mir wird schon nichts passieren - mach dir keine Sorgen!"

-x-

"..und ob sie sich Sorgen machen sollte~"

Ich stand vor dem Schulgebäude und sah hunderte Schüler an mir vorbeirauschen. Wie soll man denn so den Überblick behalten? Man hatte mir, bevor ich aus dem Auto gestiegen war gesagt, dass ich einfach zur Klasse 11F gehen sollte. - Leichter gesagt als getan, denn die Schule war riesig.

"Ähm Entschuldigung?" - ich versuchte ein paar der Schüler anzusprechen, doch sie ignorierten mich und liefen an mir vorbei.

Mir blieb also erst einmal nichts weiter übrig als selbst zu suchen. An den Schließfächern suchte ich meine Nummer und zog mir die Hausschuhe, die darin lagen an.

Dann fing ich an durch die Gänge zu laufen und darauf zu hoffen, dass ich bald das Klassenzimmer fand, doch sahen alle Gänge und Türen für mich gleich aus und so blieb ich irgendwann aus lauter Verzweiflung stehen.

..und natürlich musste jemand in mich hineinrennen.

"Bleib doch nicht einfach mitten im Raum stehen Mädel!" - ich drehte mich um und sah den Blondhaarigen an. "Und jetzt mach endlich Platz!"

Er schubste mich zur Seite und ich starrte ihm fassungslos hinterher als er einfach weiterlief.

Klar, er wusste nicht, wer ich war, aber trotzdem geht man doch so nicht mit einem Mädchen um!

Letztendlich hatte es auch schon geklingelt und die anderen Schüler waren bereits in ihren Klassenräumen.

"Entschuldigung? Hast du dich verlaufen oder suchst du etwas?" - eine Frau, die eine Lehrerin sein könnte, kam in meine Richtung.

"Ich.. suche den Klassenraum der 11F", meinte ich und sah, wie sich ein Lächeln auf dem Gesicht der Lehrerin ausbreitete.

"Ich bin die Klassenlehrerin, Frau Sayaka! Bitte folgen sie mir - ich bin selbst ein wenig verspätet~"

Ich nickte und folgte ihr. Vor der Tür zum Klassenzimmer drehte sie sich noch einmal zu mir und meinte ich solle vor der Tür warten bis sie mich hereinbat.

"Und benutz einen anderen Namen wenn du dich vorstellst."

*°•☆°*•☆*°•☆•°*

Hallo meine kleinen Flauschbälle! :D
Während ich mal wieder Alice im (nicht ganz so perfekten) Wunderland weitergeschrieben habe, habe ich irgendwie Lust bekommen irgendwas mit nem Badboy zu schreiben (fragt nicht warum xDD)
Liegt vielleicht auch daran dass ich in letzter Zeit zu viel davon Lese..
Σ(・ω・)
Naja wie auch immer ich hoffe euch wird die Story gefallen♡

Die Prinzessin und der BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt